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Kleine Körner mit großer Wirkung

Von Valerie Hader   11.September 2019

Leinsamen im Frühstücksbrei, Sesam auf dem Jausenweckerl, Mohn im Strudel von der Oma: Kerne und Samen sind in vielen Gerichten und Speisen enthalten. Doch bringen die kleinen Körner wirklich einen Vorteil für die Gesundheit? "Absolut", sagt der oberösterreichische Ernährungsexperte Christian Putscher. "Denn da sind bereits alle Informationen des Lebensmittels gespeichert, das später daraus entstehen soll. Da ist praktisch die ganze Power der Pflanze drin." Und deshalb seien die "kleinen Kraftpakete" aus einer vernünftigen Ernährung nicht mehr wegzudenken, sagt er und verrät seine Favoriten.

  1. Chia-Samen ist Christian Putschers Favorit. "Er ist geschmacksneutral und kommt deshalb bei allen gut an. Außerdem hat er das, was vielen von uns hinten und vorne fehlt: Omega-3-Fettsäuren." Die seien essentiell fürs Gehirn und die Regeneration. "Er ist auch gut gegen hohen Blutdruck und hilft sogar bei der Fettverbrennung", sagt Putscher. "Ein echter Gesundheitsbooster." Auch toll daran: Chia-Samen müsse man nicht mahlen, die könne man einfach ins Müsli streuen, aber auch zum Kuchenbacken verwenden. "Chia ist immer gleich gut verdaulich." Was die Kritik über Anbau und Schwermetallbelastung bei Chia-Samen betrifft, so solle man die "Kirche im Dorf" lassen, sagt Putscher. "Das ist dasselbe wie beim Reis. Da muss man halt Bio-Qualität kaufen und auch darauf achten, dass das zuvor von seriösen Stellen kontrolliert wurde."
  2. Senfsamen: Er hat die Eigenschaft, dass er die Schleimproduktion ankurbelt und so gegen Sodbrennen oder bei einer trägen Verdauung hilft. "Die enthaltenen Scharfstoffe – das ist praktisch Gesundheit von innen", sagt Putscher. Und das gelte für alle Senfsamen, egal ob zerstoßen, im Ganzen über den Salat gestreut, eingelegt mit Essiggurkerln oder zu Senf vermahlen.
  3. Mohn: Der gute alte Mohn ist ein bisschen in Vergessenheit geraten – dabei ist er sensationell, sagt Putscher, denn er enthalte "gewaltig viel" Eisen, Kalzium, Magnesium und Zink. Und das Allerwichtigste überhaupt: All diese Inhaltsstoffe seien für uns verfügbar. "Das ist ja oft das Hauptproblem bei Pflanzen, dass wir manchmal die Nährstoffe nicht gut aufnehmen können." Beim Mohn sei das anders, und zwar egal, ob die Samen auf einem Flesserl drauf oder im Strudel drin seien, sagt Putscher. Mohn wirke zudem entspannend.
  4. Sesam kommt in allen alten Kulturen vor, denken Sie nur an Tahin, die orientalische Sesampaste, sagt Putscher. Kein Wunder, denn er sei gut für den Stoffwechsel, wirke antioxidativ und stärke die Verdauung, erklärt der Ernährungswissenschafter. Ob weiß oder schwarz, mache übrigens keinen Unterschied, genauso wenig ob man ihn geschrotet oder im Ganzen genieße, im Müsli oder auf dem Brot.
  5. Lein- und Hanfsamen: Seien beide Spitzensamen, sagt Christian Putscher. "Aber so ehrlich muss man sein: Bei vielen kommen sie geschmacklich nicht gut an", sagt er. Hanf sei ein super Eiweißlieferant, Leinsamen punkte mit seinen Bitterstoffen, die die Leber anregen. Wichtig: "Leinsamen muss gebrochen, also geschrotet werden, sonst kommt der Körper an die Nährstoffe nicht heran."

Tipps und Anleitung zur Anwendung

Wer die Körner nicht gewohnt sei, solle sie nur teelöfferlweise verwenden, rät Christian Putscher. Also täglich etwa einen halben Teelöffel – und bei den Sorten abwechseln. „Damit man dem Körper die Möglichkeit gibt, sich langsam an das „sensationelle Lebensmittel“ zu gewöhnen, sagt der Ernährungswissenschafter: „Denn wenn man zu viel davon erwischt und zu wenig Flüssigkeit dazu trinkt, besteht die Gefahr einer Verstopfung.“

Verwenden könne man die Körner fast überall – im Brot, Joghurt, Müsli oder Kuchen – und auch ein frisches Butterbrot mit Sesam schmecke herrlich.

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28. März 2024