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Keine berauschende, aber heilende Wirkung

Von Dr. Johannes Neuhofer, 28. November 2020, 00:04 Uhr

Seit mir mein Neurologe für mein schlimmes Nervenleiden zusätzlich CBD-Tropfen verordnet hat, geht es mir deutlich besser. Aber CBD ist doch ein Suchtmittel, oder?

Cannabidiol, kurz CBD, und Tetrahydrocannabinol (THC) sind die Hauptwirkstoffe der Urpflanze Hanf. Durch die missbräuchliche Verwendung des berauschenden THC, das als sogenanntes Gras oder Haschisch in Form von Zigaretten inhaliert oder als Kekserl eingenommen wurde und leider noch immer wird, ist der Hanf in Bausch und Bogen verteufelt worden.

Damit ist auch CBD in Misskredit geraten – nach dem Motto: mitgefangen, mitgehangen. Und das, obwohl sämtliche Untersuchungen ergeben haben, dass CBD selbst keine berauschende Wirkung oder Suchtpotenzial hat.

Hanf ist als Pflanze mit wertvollen Eiweißstoffen und gefäßschützenden ungesättigten Fettsäuren wertvoll. Über Jahrhunderte war Hanf unter anderem auch zur Produktion von Seilen und Segeltuch selbst für Christoph Kolumbus unverzichtbar in Verwendung.

Da bei vielen Untersuchungen in verschiedenen CBD-Präparaten auch noch THC mit seiner berauschenden Wirkung gefunden wurde, hat das die europäische Kommission veranlasst, CBD gleich mit auf die Liste der Betäubungsmittel zu setzen.

Durch diese oberflächliche Recherche ohne Berücksichtigung klarer neuer Erkenntnisse war auch vielen ein Riegel vorgeschoben, CBD als wertvolle Medizin und Heilmittel einsetzen zu können. Ein kräftiger Paukenschlag des Europäischen Gerichtshofes setzte dieser Beurteilung ein Ende. Somit heißt es zurück an den Start in der Einschätzung von CBD, das in seiner gereinigten Form auch eine äußerst wertvolle Medizin sein kann.

Leider ist es in den vergangenen Jahren zu einem unreflektierten Hype dieser natürlichen und daher nicht patentierbaren Wirksubstanz gekommen. Vielfach wird es als Allheilmittel aufdringlich angepriesen.

Nicht für alles und jeden wird es so hilfreich sein wie für Ihr Nervenleiden. Aber es ist wünschenswert und an der Zeit, wissenschaftliche Untersuchungen zu fördern, um endlich seriöse Aussagen über CBD zu erhalten. So kann man es gezielt dort einsetzen, wo es medizinischen Nutzen bringt.

Haben Sie Fragen zum Thema Gesundheit? Schreiben Sie OÖN-Doktor Johannes Neuhofer (Dermatologe), der diese Kolumne mit einem Ärzteteam betreut: Clemens Steinwender (Kardiologe), Reinhold Függer (Chirurg), Rainer Schöfl (Gastroenterologe), Josef Hochreiter (Orthopäde), Werner Schöny (Psychiater). E-Mail: doktor@nachrichten.at

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