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(K)ein Sommer ohne Blasenentzündung

17. Juni 2020, 00:04 Uhr
Blasenentzündung
Es brennt und schmerzt: Blasenentzündungen können sehr wehtun. Bild: colourbox.de

Badevergnügen und nasse Bikinis erhöhen das Risiko, an einer Blasenentzündung zu erkranken – viel trinken hilft, die Keime "auszuschwemmen" und kann die Heilung unterstützen.

Mit den warmen Temperaturen steigt das Verlangen nach Abkühlung im eigenen Pool, im Schwimmbad oder Badesee. Doch dieses erfrischende Vergnügen kann schmerzliche Folgen haben.

Jucken, Brennen und das Gefühl, ständig zur Toilette zu müssen – viele Frauen kennen die Symptome einer Blasenentzündung nur allzu gut. "Im Wasser und später an der Luft kann der Unterleib stark auskühlen. Die Kälte verlangsamt dann die Durchblutung und schwächt dadurch die Immunabwehr an der unterkühlten Stelle. Das sind ideale Voraussetzungen für Bakterien und Keime, die nun ungehindert in die Blase aufsteigen können", sagt Primar Hermann Enzelsberger, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr.

Ein echtes Frauenleiden

Nasse Badesachen sollten daher auf jeden Fall gewechselt werden, da Frauen aufgrund ihrer Anatomie besonders anfällig für Blasenentzündungen sind. "Die weibliche Harnröhre ist mit zweieinhalb bis vier Zentimetern deutlich kürzer als jene des Mannes, die etwa zwanzig Zentimeter lang ist. Außerdem liegt sie in unmittelbarer Nähe zu Darmausgang und Scheide. So gelangen Bakterien und Keime aus diesen Regionen viel schneller in die Blase", erklärt der Mediziner.

In rund achtzig Prozent der Fälle sind körpereigene Bakterien – sogenannte E.-Coli-Bakterien – für die Infektion verantwortlich. Oftmals gelangen diese auch durch Geschlechtsverkehr in Harnröhre und Blase. "Während einer Blasenentzündung beziehungsweise der Therapie einer Blasenentzündung sollte deswegen auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden", sagt der Leiter des interdisziplinären Beckenbodenzentrums Steyr.

Wer an heißen Sommertagen zu wenig trinkt, begünstigt damit die Vermehrung von Bakterien in Harnwegen und Blase. "Wenn Flüssigkeit fehlt, können die Erreger nicht mehr über die Harnausscheidung ausgespült werden. Bakterien können somit über die Harnröhre in die Blase eindringen und sich dort explosionsartig vermehren. Dies verursacht dann die Entzündung der Blasenschleimhaut."

Cranberrysaft und Kräutertee

Besonders wirksam bei Blasenentzündung ist Cranberrysaft. Auch Kräutertees können die Heilung unterstützen: Birkenblätter-, Goldruten- oder Bärentraubenblättertee enthalten Wirkstoffe, die Keime bekämpfen und das Brennen lindern. Sitzbäder und Wärmeflaschen können die Heilung ebenfalls unterstützen.

"Tritt nach drei Tagen jedoch keine Besserung ein, muss unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Mithilfe eines Harnstreifentestes und des Anlegens einer Urinprobe in einer Kultur werden die Keime identifiziert und eine adäquate Antibiotikatherapie erstellt", sagt Primar Enzelsberger. Wichtig sei darüber hinaus, die Entzündung vollkommen auszukurieren. "Erst wenn keine Beschwerden mehr da sind, kann die Therapie beendet werden."

Chronische Entzündung

Von einer chronischen Blasenentzündung spricht man, wenn diese alle drei Monate auftritt. In diesem Fall rät der Spezialist, unmittelbar bei einer Entzündung den Arzt aufzusuchen. Von selbstständigen Therapien wird dringend abgeraten, da der wiederkehrende Harnwegsinfekt durch verschiedene Keime ausgelöst werden kann und unter Umständen anders behandelt werden muss.

"Um die Therapie zu unterstützen können betroffene Frauen den PH-Wert in ihrer Scheide gezielt steigern. Durch den Einsatz von Milchsäurebakterien in Form von Zäpfchen oder Scheidentabletten kann das Milieu verbessert und ein Harnwegsinfekt vermindert werden. Diese Therapie sollte jedoch unbedingt mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgesprochen werden", sagt Enzelsberger. Von einer prophylaktischen Antibiotikakur rät er ab.

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