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Kein Intensivbett, keine Krebs-OP: Linzerin erzählt, wie sich das anfühlt

Von Barbara Rohrhofer, 23. November 2021, 00:04 Uhr
Kein Intensivbett, keine Krebs-OP: Linzerin erzählt, wie sich das anfühlt
Krebspatienten, die aufgrund von Corona nicht operiert werden können, haben massive Ängste. Bild: (Symbolbild/Colourbox)

Corona stand der Krebsbehandlung der 39-Jährigen im Weg - massive Ängste waren die Folge.

Vor genau einem Jahr erhielt die damals 38-jährige Magdalena D. aus Linz (Name der Redaktion bekannt) die Diagnose Eierstockkrebs. "Ich bin im November 2020 – nach überstandener Corona-Erkrankung – zur gynäkologischen Routinekontrolle gegangen. Meine Ärztin hat mittels Ultraschall-Untersuchung eine Auffälligkeit am Eierstock festgestellt und mich sofort ins Krankenhaus geschickt", erzählt die Mutter zweier Söhne, die heute fünf und acht Jahre alt sind. Die Operation sollte, wie bei jedem Krebsverdacht, sofort erfolgen. Mittels laparoskopischem Eingriff, einer minimalinvasiven Methode, wurde im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz ein sogenannter Schnellschnitt des verdächtigen Gewebes an den Eierstöcken durchgeführt. Als Magdalena D. erwachte, wurde ihr die Diagnose Krebs mitgeteilt.

"Das Warten als reinste Hölle"

"Weil zu dieser Zeit – wir befanden uns in der zweiten Corona-Welle – kein Intensivbett frei war, konnte man die große Bauchoperation, die notwendig gewesen wäre, nicht unmittelbar durchführen", erzählt sie. Jene Zeit des Wartens auf ihre eigentliche Krebs-Operation beschreibt sie als "reinste Hölle – nicht nur für mich, sondern für meine ganze Familie." Zur körperlichen Versehrtheit kamen psychische Qualen. "Es waren acht Tage, in denen ich unbeschreibliche Ängste hatte." Am 30. November 2020 war dann ein Intensivbett frei und Magdalena D. konnte operiert werden. Der Tumor wurde entfernt. Die Erleichterung war groß, die Situation trotzdem sehr schwierig. "Ich durfte keinen Besuch empfangen und war immer allein, allerdings gut gestützt durch das Krankenhauspersonal, allen voran durch meine behandelnde Gynäkologin Judith Lafleur und das Ärzteteam." Es folgten Chemotherapie, eine neuerliche Operation und nach einem Test die Gewissheit, dass der Krebs genetisch war, weil das Brustkrebsgen BRCA1 gefunden wurde.

"Also ließ ich im vergangenen Monat auch noch eine vorsorgliche Mastektomie – also die Entfernung der Brüste – durchführen, um das Risiko einer weiteren Erkrankung zu minimieren." Doch auch dieser Eingriff musste verschoben werden, weil sich ihr Sohn vorher mit Corona angesteckt hatte und sie zur K2-Person wurde. "Trotz aller Widrigkeiten haben wir es geschafft", sagt die 39-Jährige, die leitende Angestellte im Sozialbereich ist. Doch schon wieder wartet eine Familienangehörige auf die "erlösende" OP. "Meine Schwester, die das Krebsgen auch in sich trägt, will sich so rasch wie möglich operieren lassen. Sie hätte Anfang Dezember einen Termin und weiß nicht, ob sie von ihrer Angst, Krebs zu bekommen, befreit werden kann."

"Stinksauer auf die Politik"

"Ich bin ganz einfach stinksauer auf die Politik, die es nicht geschafft hat, ausreichend Vertrauen in die Impfung zu erzeugen. Ich würde mir wünschen, dass sich Politiker jetzt die Füße wundlaufen und schaffen, was bisher versäumt wurde. Es gibt nämlich viele Patienten und Angehörige, die jetzt durchmachen, was ich hinter mir habe."

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Autorin
Barbara Rohrhofer
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Barbara Rohrhofer
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