Jung und Krebs: "Du bist nicht allein"
Eine Initiative der Österreichischen Krebshilfe will 15- bis 39-jährige Patienten unterstützen.
Anna ist 28, hat studiert und ist vor kurzem in ihren Job als Projektmanagerin eingestiegen. Sie und ihr Lebensgefährte planen, eine Familie zu gründen. Sie ist rundum zufrieden mit ihrem Leben und dann kommt mit einem Schlag die Diagnose Gebärmutterhalskrebs.
Anna muss sich für eine Therapie entscheiden und ob sie Maßnahmen treffen soll, damit sie nach einer Chemotherapie noch ein Baby bekommen kann. Sie überlegt, ob sie ihrem Arbeitgeber sagen soll, dass sie an Krebs erkrankt ist und hat neben dem Schock der Diagnose mit großen Ängsten zu kämpfen, wie es nun mit ihrem Leben weitergeht. Anna ist kein Einzelfall. Die neue Initiative "Jung und Krebs. Du bist nicht allein" der Österreichischen Krebshilfe will helfen. Sie stellt Krebskranke zwischen 15 und 39 Jahren in den Mittelpunkt. Denn immer mehr junge Patienten suchen professionellen Rat, psychoonkologische Hilfe oder arbeitsrechtliche Unterstützung. "Internationale Studien zur medizinischen und psychosozialen Situation junger Krebspatienten zeigen, dass es große Unterschiede im Vergleich zu älteren gibt. Wir haben daher eine Broschüre als Leitfaden durch die Zeit der Erkrankung herausgebracht", sagt Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. Diese soll einen lebensnahen Eindruck vermitteln, wie es ist, in jungen Jahren mit einer Krebsdiagnose konfrontiert zu sein. Gleichzeitig sollen kaum beachtete Fragen beantwortet werden. "Junge Krebspatienten wollen in einem ersten Schritt einmal wahrgenommen werden", sagt Gaby Sonnbichler. Sie ist Geschäftsführerin der Krebshilfe und hat die Initiative gegründet.
Herausforderung Kinderwunsch
Für junge Frauen sei zum Beispiel die Fruchtbarkeit wichtig. Auch Anna will ein Baby bekommen. Möglich ist das zum Beispiel durch das Einfrieren von Eizellen, wobei das noch vor einer Krebsbehandlung erfolgen muss. Zusätzlich zum Zeitdruck sind die Kosten eine Herausforderung. "Leider ist es in Österreich nach wie vor so, dass die Gesundheitskassen diese Kosten nicht übernehmen. Wir hoffen, dass sich diese Situation bald ändert, damit Patienten eine vermeidbare Sorge weniger haben", sagt Sevelda.