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Jucken und Brennen im Intimbereich

Von Claudia Riedler, 22. Mai 2019, 00:04 Uhr
Jucken und Brennen im Intimbereich
Ein echtes Tabu! Betroffene reden kaum über ihre Beschwerden. Bild: colourbox

Eine wenig bekannte Autoimmunerkrankung kann die Ursache sein, sie wird aber nur selten erkannt und damit oft falsch behandelt.

Lichen Sclerosus (LS) – nie gehört! Das hört Bettina Fischer oft. Die Schweizerin engagiert sich mit einem Team von Frauen und Männern im europaweit wirkenden LS-Verein. Ihr Anliegen: Die Erkrankung bekannter zu machen und damit zu einer besseren Früherkennung und zu einer Enttabuisierung beizutragen. Jede 50. Frau ist von LS betroffen, einer chronisch entzündlichen Hauterkrankung des äußeren Genitalbereichs. Die häufigsten Symptome sind Jucken und Brennen in der Intimzone, dazu kommen weiße Flecken auf der Vulva. Typisch sind auch Beschwerden beim Geschlechtsverkehr.

Lange Zeit wurde LS als "Altfrauenkrankheit" bezeichnet. "Das stimmt aber nicht. Oft sind schon junge Frauen betroffen und sogar Mädchen", sagt Fischer. Sie leiden an den typischen Symptomen, werden aber über Jahre auf Pilz, Herpes und Blasenentzündungen behandelt und bekommen keine richtige Diagnose. "Mit teilweise schwerwiegenden Folgen: Die entzündliche Hautkrankheit schreitet voran, Schmerzen prägen den Alltag, Vernarbungen und Hautveränderungen erschweren ein unbelastetes Herantasten an die eigene Sexualität."

Auch Männer betroffen

Bei Männern und Buben sind die Vorhaut und beim ungehinderten Fortschreiten der Krankheit oft auch die Eichel und der Harnröhreneingang betroffen.

Die Krankheit tritt bei beiden Geschlechtern in Schüben auf und kann zwischendurch auch weniger Probleme bereiten. LS ist nicht ansteckend. "Bei mir hat es in der Pubertät schon begonnen. Nach der Geburt meines Kindes ist es wieder stärker geworden. Es ist ein ständiges Jucken, besonders bei Wärme. Andere verspüren eher ein Brennen", berichtet eine betroffene Oberösterreicherin. Erst durch den Verein wurde sie auf die Krankheit aufmerksam. Die Diagnose erfolgte 2015 durch den Gynäkologen. Dadurch habe sie ihr Leben wieder zurückbekommen, sagt die 65-Jährige. Seit 2016 hatte sie keinen Schub mehr, kann wieder Radfahren und Schwimmen. "Beschwerden verspüre ich nur bei extremem Stress. Ich habe gelernt, auch mich aufzupassen."

Heilbar ist LS nicht. Gut behandelbar ist die Autoimmunerkrankung aber mit hochpotenten Kortisonsalben und viel Fettpflege. "Eine konsequente Therapie ist extrem wichtig", sagt die Betroffene. Je früher diagnostiziert wird, desto besser und leichter lernt man, damit umzugehen. "Wenn nicht behandelt wird, erhöht das außerdem das Risiko, an Vulva-Krebs zu erkranken", sagt Fischer. Lichen Sclerosus kann in vielen Fällen mittels Blickdiagnose festgestellt werden. "Die visuellen Symptome sind weiße oder rote Flecken im Genitalbereich, Einrisse, Verklebungen, Schrumpfungen und Hautveränderungen", sagt Bettina Fischer. Der Verein hat eine Selbstuntersuchungsbroschüre auf der Homepage und informiert auch Ärzte über LS. Zur Diagnoseabsicherung wird manchmal auch eine Biopsie gemacht. "Ob das notwendig ist, wird von Experten unterschiedlich diskutiert."

Nähere Infos beim LS- Verein www.lichensclerosus.at, hier gibt es für registrierte Mitglieder auch den Kontakt zur OÖGruppe; das Krankenhaus in Ried/I. führt eine Vulva-Sprechstunde, eingerichtet von Primar Walter Dirschlmayer.

Charity-Veranstaltung

Allsång – alle singen gemeinsam – hat in Schweden große Tradition. Die schwedische Opernsängerin Catarina Lybeck möchte diesen Brauch in Oberösterreich lebendig werden lassen. Sie leitet die Chorwerkstatt im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels und präsentiert bei einer öffentlichen Probe, wie lustvolles und freies Singen zu harmonischen Klangerlebnissen führt.

Gesungen wird am 7. Juni, 19.30 Uhr, für einen guten Zweck, zugunsten des Vereins Lichen Sclerosus.

Es gibt ein abwechslungsreiches Programm mit der bewährten Allsång-Band, die den Gesang begleitet. Eintritt: freiwillige Spenden. Anmeldung: puchberg@dioezese-linz.at

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Autorin
Claudia Riedler
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Claudia Riedler
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