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Jeder fünfte Österreicher hat eine nichtalkoholische Fettleber

14.August 2019

Viel Zucker und Fett, dazu noch Bewegungsmangel und viele gesättigte Fettsäuren: Das Ergebnis dieser Mischung kann eine Fettleber sein. Schuld daran ist meist die sogenannte "Western Diet", also eine hochkalorische und fettreiche Ernährung.

Die Ärztekammer für Oberösterreich empfiehlt dringend, auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Denn hierzulande ist bereits jeder Fünfte von der ernährungsbedingten, also von der nichtalkoholischen Fettleber betroffen. Und: Die Erkrankung findet sich immer öfter auch bei schlanken Menschen.

Unbemerkt zur Fettleber

Die Leberzellen in unserem Körper entgiften, produzieren und speichern Eiweiße, verwerten, verbrennen oder speichern Fettsäuren. Wird ihnen das Fett zu viel, kann die Leber dieses nicht mehr abbauen, und es sammelt sich an. Da diese Ansammlung nicht vom Alkohol stammt, spricht man auch von einer nichtalkoholischen Fettleber.

"Diese liegt vor, wenn zumindest fünf Prozent der Leberzellen Fettansammlungen enthalten. Viele Menschen bemerken die Fettleber nicht, da sie zu Beginn nicht wehtut. Dass eine Fettleber vorhanden ist, sieht der Arzt meist erst am Laborbefund, denn die Blutzucker- und Blutfettwerte erhöhen sich langsam", weiß Primar Thomas Bamberger, Internist im Klinikum Schärding.

Gefahr: Leberkrebs

Gefährlich ist eine Fettleber an sich noch nicht, ihre Folgen allerdings schon: Tritt etwa eine chronische Entzündungsreaktion auf und zerstören sich die Leberzellen über lange Zeit selbst, kann das zu einer nichtalkoholischen Fettleber-Hepatitis führen. Diese äußert sich mit Symptomen wie Schmerzen im rechten Oberbauch, Appetitlosigkeit und Müdigkeit.

Mit der Fettleber-Hepatitis erhöht sich auch das Risiko für Leberkrebs. "In der Folge kann eine Leberzirrhose entstehen, und im weiteren Verlauf kann es zu bösartigen Veränderungen kommen. Außerdem bildet sich eine Insulinresistenz, und das Diabetes-Risiko verdreifacht sich", sagt Primar Bamberger.

Auch Obst kann eine Fettleber begünstigen, vor allem aber ist es industriell hochkonzentrierte Fructose, die vielen Lebensmitteln wie Pizza, anderen Fertiggerichten und Süßigkeiten zugesetzt wird und in der Leber dann in Fett umgewandelt wird.

Eine Fettleber sollte so schnell wie möglich rückgängig gemacht werden. Das gelingt ausschließlich durch eine Lebensstiländerung. Gefragt sind Gewichtsreduktion und eine vermehrte Muskelaktivität in Form von Ausdauer- und Krafttraining sowie eine kalorien- und vor allem fettarme Ernährung.

Die gute Nachricht: Eine Fettleber kann sich innerhalb von etwa zwei bis drei Monaten zurückbilden. Auf dem Speiseplan sollte Folgendes stehen: viel Gemüse, ungesättigte Fette (zum Beispiel in Avocados oder in Olivenöl) statt gesättigte (zum Beispiel. Schweinefleisch) und Vollkornprodukte statt schnell ins Blut gelangende Kohlenhydrate wie Weißmehl.

"Bewegt man sich noch dazu regelmäßig, ist man auf dem besten Weg, die Fettleber wieder loszuwerden", ergänzt Johannes Föchterle, Internist und Fachgruppenvertreter für internistische Sonderfächer der Ärztekammer für Oberösterreich.

Hilfreich: Kaffee, Artischocken

Während Nikotin und Alkohol eine Fettleber begünstigen, wirkt Kaffee der verfetteten Leber entgegen. Auch Artischocken und Mariendistelfrüchte bzw. Mariendisteltee können die Leber unterstützen. Die Internisten empfehlen auch, sich gegen Hepatitis A und B impfen zu lassen, denn dies schütze ebenfalls vor Leberkrebs.

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