Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Jeder dritte Volksschüler ist adipös, auch Landkinder werden immer dicker

03. Juli 2019, 00:04 Uhr
Jeder dritte Volksschüler ist adipös, auch Landkinder werden immer dicker
Zu süßes und fettes Essen, zu wenig Bewegung: Das Ergebnis ist krankhaftes Übergewicht schon im Volksschulalter. Bild: Colourbox

"Aktionsplan Adipositas" von Medizinern und Ärztekammer soll die Epidemie eindämmen.

Jedes dritte Kind zwischen sechs und neun Jahren ist aktuell von Fettleibigkeit (Adipositas) betroffen, was schon im jungen Alter zu schweren Erkrankungen führen kann. Aus diesem Grund arbeitet die österreichische Ärzteschaft gemeinsam mit Ernährungsmedizinern der MedUni Wien am sogenannten "Aktionsplan Adipositas".

Konkret sollen unabhängige österreichische und internationale Ernährungsfachleute Maßnahmen zur Eindämmung von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen entwickeln. Bis zum Jahr 2020 erwartet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von jedem Mitgliedsstaat geeignete Konzepte gegen Adipositas. Einige dieser "Voraussetzungen" wurden bereits erfüllt. Demnach entwickelte die Österreichische Ärztekammer einen neuen Gesundheitspass für Kinder und Jugendliche. Zudem haben 1.600 Ärzte in Österreich das Diplom für Ernährungsmedizin absolviert. Außerdem sollten die Schulärzte mehr in die Vorsorge eingebunden werden, weil hier könne gezielt "ernährungsmedizinisch eingegriffen werden".

Doppelt so viele Dicke 2025

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs und Atemwegserkrankungen verursachen heute in Europa bereits 77 Prozent der Krankheiten und sind für 86 Prozent der vorzeitigen Sterblichkeit verantwortlich. "Führende Risikofaktoren sind ein überhöhtes Körpergewicht sowie der übermäßige Verzehr von kalorienreicher Nahrung, gesättigten Fetten, Transfettsäuren, Zucker und Salz und der zu geringe Konsum von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten", sagt der gebürtige Linzer Kurt Widhalm, Kinderarzt und Präsident des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin. In europäischen Ländern ist nach WHO-Angaben bereits jedes dritte Kind in der Altersgruppe sechs bis neun Jahre adipös. Widhalm: "Es wird davon ausgegangen, dass sich die Zahl adipöser Kinder bis zum Jahr 2025 verdoppeln wird."

Eine kürzlich in "Nature" publizierte Studie zeigt, dass erstmals weltweit die Body-Mass-Index-Zunahme im ländlichen Bereich höher war als im städtischen. "Der Bedarf an konsequenten Präventionsmaßnahmen, die sich bisher tendenziell auf den urbanen Bereich und einen städtischen Lebensstil fokussierten, muss also flächendeckend ausgeweitet werden", bilanziert Widhalm.

Zu wenig Geld für Prävention

Für Prävention gibt die Gesundheitspolitik lediglich 2,1 Prozent (2017) der Gesundheitsausgaben aus, hier sei also "noch sehr viel Luft nach oben". Konsequente Adipositas-Prävention auf breiter Basis würde nicht nur viel Leid ersparen, sondern auch enorme Folgekosten für Krankheiten bzw. Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin, Diabetes, Schlaganfälle und Herzinfarkte.

mehr aus Gesundheit

Podcast: Was hilft bei chronische Schmerzen

Frühes Screening auf spinale Muskelatrophie hilft Kindern

Gesundheitstouren am 25. April und 6. Mai

OÖN-Gesundheitstour dreht sich diesmal um die Wechseljahre

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
BamBam1987 (4.118 Kommentare)
am 04.07.2019 15:16

Furchtbar verantwortungslos - einfach nur zum Kopfschütteln. Eltern gehen bewusst das Risiko ein, dass ihre Kinder spätestens im frühen Erwachsenenalter gesundheitliche Probleme bekommen. Kann ja nicht so schwer sein, sich sinnvoll mit ihnen zu beschäftigen und ihnen ordentliche Mahlzeiten zu kochen...

lädt ...
melden
antworten
sol3 (13.727 Kommentare)
am 03.07.2019 06:22

Greta fragen.

lädt ...
melden
antworten
tourrabe (643 Kommentare)
am 03.07.2019 06:20

Man muss wahrlich kein Experte sein, um eine der Hauptursachen zu sehen:
Es ist die Smartphone-Epidemie. Man braucht nur nach Schulschluss an Bushaltestellen vorbeikommen: Die meisten fetten Kinder glotzen auf den Minibildschirm. Und dieses Verhalten setzt sich wahrscheinlich auch zuhause fort, weil man mit Unterhaltungselektronik die Kinder ruhigstellen will in dem Glauben, das wuerde digitale Kompetenz foerdern. Dabei ist nicht nur Bewegungsmangel, sondern auch digitale Demenz die Folge. Die einzigen Gewinner sind die Elektronikschrott produzierenden Grosskonzerne sowie die Pharmaindustrie.

lädt ...
melden
antworten
metschertom (8.061 Kommentare)
am 03.07.2019 05:47

Ohne gesetzlichen Einschränkungen bei der gesamten Lebensmittelindustrie und einem massiven Umdenken bei der erziehenden Generation sehe ich schwarz die Fettleibigkeit einzudämmen oder zu bekämpfen. Man muss sich nur die Eltern adipöser Kinder anschauen - die Meisten sind selbst fett mal drei!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen