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Ist Ihre Beziehung gesund?

Von Claudia Riedler   27.November 2019

Es fühlt sich einfach besser an, wenn es in der Partnerschaft gut läuft. Das Leben erscheint viel unkomplizierter, man ist entspannt und hat viel Energie. So beschreibt das Max Schallauer, Paartherapeut aus Walding. Die Beziehung sei in diesem Fall ein sicherer Hafen, ein Ort zum Auftanken. "Dahinter steckt ein tiefes Bedürfnis nach Verbundenheit, nach engen sozialen Kontakten. Das muss nicht unbedingt eine Liebesbeziehung sein", erklärt der Experte. Die Psychoneuroimmunologie (PNI) zeigt, dass sich Beziehungen und zwischenmenschliche Kontakte vor allem auf das Immunsystem auswirken. Negativ genauso wie positiv. Dicke Luft in der Liebe ist wie chronischer Stress ein Risikofaktor für das Immunsystem. Herzschmerz und Liebeskummer sind ernste Erkrankungen, aber auch Magen und Kopf können unter dem Dauerstress leiden.

"Deshalb ist es sinnvoll, darauf zu achten, die Beziehungen ungetrübt zu halten", sagt Schallauer, der seit mehr als 40 Jahren verheiratet ist. Es könne natürlich Probleme und Streit geben, "man sollte aber nichts anstehen lassen und – im übertragenen Sinn – die Luft zwischen den Partnern stets sauber halten". Folgende Kriterien sind für eine gesunde Beziehung wichtig:

1 FREUNDSCHAFT: "Ehen scheitern nicht am Mangel von Liebe, sondern am Mangel von Freundschaft", sagte schon der Philosoph Friedrich Nietzsche. Für Schallauer ist wichtig, sich verbunden zu fühlen und auch Schwächen zeigen zu können. "Je offener man sein kann, umso besser."

2 LIEBES-SIGNALE: Ich liebe dich! Drei Worte, die nur dann beim Partner ankommen, wenn sie auch so gemeint sind. "Es können aber auch ganz andere Signale sein, die Verbundenheit und Liebe zeigen. Hauptsache, der andere versteht sie", erklärt Schallauer.

3 STREITKULTUR: Streiten gehört dazu, die Frage ist: Wie streiten Sie? Eine Langzeitstudie der Universität von Arizona hat ergeben, dass es am besten für die Beziehung und die Gesundheit der Partner sei, wenn sie Konflikte offen austragen. Weiters sei es wichtig, dass beide die gleiche Strategie beim Streiten haben. "Es ist gut, wenn ein Streit etwas bereinigt, ohne den anderen zu verletzen", sagt Paartherapeut Schallauer. Ein gutes Ergebnis könne auch sein, dass man den Partner besser versteht, auch wenn man nicht einer Meinung sei.

4 GEMEINSAME ZEIT: Je nach Lebensphase haben Paare mehr oder weniger Zeit, miteinander etwas zu unternehmen. Es komme auch weniger auf die Quantität, sondern vielmehr auf die Qualität an, sagt Schallauer. Man könne auch aus wenig Zeit viel machen.

5 KÖRPERLICHE NÄHE: Intimität und Sexualität bringen Nähe. Der Paartherapeut sieht aber in diesem Bereich auch das größte Konfliktpotenzial. "Es muss für beide passend gemacht werden, deshalb muss man viel darüber reden", sagt er. Der Aufwand zahle sich auf jeden Fall aus. Eine erfüllte Sexualität wirkt sich auf alle anderen Bereiche positiv aus.

6 POSITIVE EINSTELLUNG: Eine optimistische Lebenseinstellung, Selbstliebe und Selbstbewusstsein – das wirkt sich auch auf die Beziehung aus. Wichtig ist außerdem der Humor in der Partnerschaft.

7 ENTWICKLUNG: Das eigene Entwicklungspotenzial werde vom Anderssein des Partners angeregt, sagt Max Schallauer. "Man kann vom anderen lernen, gelassener, großzügiger, genauer oder verlässlicher zu werden." Wichtig sei dabei, den Weg gemeinsam zu gehen und sich nicht zu verlieren.

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