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"Im Starthaus bist du ganz allein, das ist brutal im Kopf"

Von OÖN, 21. Juni 2019, 00:04 Uhr
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Bild: VOLKER WEIHBOLD

Der 2-fache Olympiasieger sprach im OÖN-Forum über Karriere, Kindheit – und Kochen

Seit er im Vorjahr 40 geworden ist, will Benni Raich lieber Benjamin genannt werden. "Ich glaub’, das passt jetzt auch besser", sagt der frühere Skistar und zweifache Olympiasieger bei seinem Vortrag auf Einladung der Uniqa.

Immerhin ist der gebürtige Tiroler mittlerweile Papa und hat mit der früheren Skirennläuferin Marlies Schild drei Kinder. "Der Josef wird vier, der Jakob ist im Juli zwei und die Magdalena gerade einmal einen Monat alt", erzählt Raich. Klingt wie die perfekte Familie? "Ich bin zufrieden, es geht uns gut. Aber man muss auch was dafür tun und sich bemühen."

Video: Benni Raich in den Promenaden Galerien in Linz

Der ganz normale Wahnsinn

Und der Alltag im Hause Raich? "Der ist nicht so geregelt. Im Grunde sind wir immer ein bisschen am Jonglieren, wie wir alle Termine und die Kinder unter einen Hut bringen."

Auf den Tisch kommt im Hause Raich gesundes Essen, mit Fleisch vom Hof der Schwiegereltern, "Gemüse und Obst bauen wir selber an", erzählt Benjamin Raich. "Und kochen tut meistens die Marlies. Ich eher selten – obwohl ich es auch kann. Aber im Grunde bin ich fürs Tischdecken, Abwaschen und Müll raustragen zuständig."

Und natürlich auch für das "Training" seiner Buben, die – genau wie er – schon mit zwei Jahren das Skifahren gelernt haben. Ob sie wie Mama und Papa eines Tages Spitzensportler werden, darüber will Benjamin Raich noch nicht nachdenken. "Das wird sich ergeben oder auch nicht. Wir werden schauen."

Im Gespräch mit den OÖN-Redakteuren Harald Bartl und Barbara Rohrhofer erinnerte sich Raich auch an seine eigenen Anfänge. "Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, wir haben nicht viel Geld gehabt. Ich weiß noch, dass ich damals mit Wollfäustlingen und einem Pulli vom Nikolaus Ski gefahren bin. Den hat – wie ich dann später draufgekommen bin – die Mama selbst gestrickt." Auch das "Spezi" auf der Skihütte war für die Familie nicht drin. "Das hätte 40 Schilling gekostet, das weiß ich noch. Das war unleistbar."

Stattdessen gab es eine Jause am Pistenrand mit selbstgebackenem Brot, Speck und Saft. Im Grunde sei es aber auch heute nicht nötig, einen Mords-Aufwand zu betreiben. Das Um und Auf für Kinder sei ohnehin, dass man ihnen Vertrauen schenkt. "Es muss schon Platz zum Spielen sein, aber es ist auch wichtig, dass sie Aufgaben übernehmen – auch wenn sie das nicht immer gern tun. Man muss ihnen vertrauen, dass sie das schaffen."

Er selbst musste bereits als Neunjähriger nach dem Tod des Opas daheim auf dem Hof voll mithelfen. "Meistens war ich für das Stallausmisten am Abend zuständig." Daneben hat er hart an seiner Sportkarriere gearbeitet. "Es war nicht immer leicht, als 15-Jähriger zu trainieren, während alle anderen auf der Gaudi waren." Aber man dürfe nicht glauben, dass man alles tun und gleichzeitig alles haben könnte. "Wer als Sportler erfolgreich sein will, muss eben früher ins Bett als andere."

Der wichtigste Rat, der ihm in Erinnerung geblieben ist? "Vielleicht der, dass man auf seinen Körper hören soll. Vor allem auch, wenn er eine Pause braucht. Das ist manchmal sogar die größte Herausforderung." Nach seiner aktiven Laufbahn ist Benjamin Raich nun auch als Sportmoderator bei Skirennen im Einsatz – und weiß ganz genau, wie sich seine jungen Kollegen fühlen. "Ich kenn das, wenn man im Starthaus steht und einem trotz 20 Grad minus der Schweiß auf der Stirn steht. Da bist du ganz allein. Das ist brutal im Kopf."

Doch nachher im Ziel, wenn es gut gelaufen ist und man zurückschaut auf die Piste, dann sei das ein "super Gefühl". Der Spitzensport fehlt ihm trotzdem nicht. "Es ist gut, wie es ist. Ich bin dankbar, dass ich eine so lange und erfolgreiche Karriere hatte", sagt Benjamin Raich. Der größte Luxus heute für ihn? "Frei zu sein und selber entscheiden zu können. Und natürlich auch, sich viel Zeit für unsere Kinder nehmen zu können."

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