Hilfe gegen Beckenschmerzen
Beschwerden im Becken können vielerlei Ursachen haben – in einem eigenen Zentrum im Ordensklinikum gibt’s Hilfe von Gynäkologen, Urologen und Chirurgen.
Chronischer Beckenschmerz ist eine Erkrankung, die vor allem Frauen betrifft. Charakteristisch sind Bauchschmerzen im Bereich unter dem Bauchnabel.
"Viele Frauen sind einmal im Leben im Leben von diesem Leiden betroffen, das vielerlei Ursachen haben kann", sagt Franz Roithmeier, Leitender Oberarzt an der Abteilung für Gynäkologie am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz. "Für die Diagnose braucht es viel Einfühlungsvermögen und Zeit", sagt der Mediziner. Denn nicht immer hat der Beckenschmerz gynäkologische Ursachen. Auch Entzündungen, Krampfadern, Blasenschmerzen, ein Reizdarmsyndrom, Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems und des Bindegewebes können dahinterstecken", sagt Oberarzt Franz Roithmeier. Nicht selten seien auch psychosomatische Ursachen der Grund für diese Beschwerden.
Experten-Team
Oftmals seien weitere Untersuchungen erforderlich. "Im Beckenbodenzentrum des Ordensklinikums stehen uns dafür Urologen, Chirurgen und Orthopäden zur Verfügung", sagt der Gynäkologe, der das Beckenbodenzentrum – übrigens das größte in ganz Österreich – leitet.
Ist die Ursache für den chronischen und zermürbenden Schmerz gefunden, wird ein individuelles Behandlungskonzept zusammengestellt. "Das kann chirurgische Eingriffe beinhalten, Schmerzmittel oder eine Psychotherapie." Sind Verspannungen im Beckenbereich der Grund, könnte eine Stromtherapie hilfreich sein. "Allerdings kann es bis zu drei Monaten dauern, bis eine Verbesserung der Symptome zu bemerken ist."
Weil die Behandlung langwierig sein kann, wenden sich viele Betroffene auch an die Selbsthilfegruppe Beckenboden. Infos unter www.ordensklinikum.at.
Inkontinenz als Hauptthema
Neben Beckenschmerzen stehen im spezialisierten Zentrum des Ordensklinikums natürlich vor allem der unwillkürlich Harn- oder Stuhlabgang sowie Senkungszustände im Mittelpunkt. Alleine in Österreich sind knapp zehn Prozent aller Einwohner von diesen Problemen betroffen. "Trotzdem sind Inkontinenz- und Senkungsbeschwerden der Beckenorgane nach wie vor ein Tabuthema", sagt Gynäkologe Franz Roithmeier.
Der Beckenboden wird nicht als Muskelgruppe wahrgenommen, seine Funktionen werden als gegeben hingenommen – bis Beschwerden auftreten. Diese könnten fatal sein und von Schmerzen beim Sex bis hin zu gestörter Funktion von Blase und Darm reichen.
Frauen sind durch ihre Anatomie stärker betroffen.
Vortrag am 4. 9., 18 Uhr
Dem „chronischen Beckenschmerz der Frau“ widmet sich der Vortrag im Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern Linz im Seminarraum 2 am 4. September um 18 Uhr. Organisiert wird die Veranstaltung von der Selbsthilfegruppe Beckenboden. Vortragender ist Gynäkologe Franz Roithmeier. Er wird über die verschiedenen Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie sprechen.