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Herr Doktor, ich halt die Isolation nicht mehr aus!

Von Barbara Rohrhofer und Valerie Hader, 24. März 2020, 00:04 Uhr
Herr Doktor, ich halt die Isolation nicht mehr aus!
Einsamkeit wird zur Herausforderung für viele betagte Menschen. Bild: Colourbox

OÖNachrichten-Doktor Johannes Neuhofer nahm sich gestern Zeit, um die Corona-Fragen der Leserinnen und Leser zu beantworten – es gab viel zu bereden, vor allem klagten viele Anrufer über zunehmende Vereinsamung und Ängste.

Herr Doktor, ich bin zuckerkrank. Warum sind denn gerade Diabetiker bei Corona so gefährdet?

Johannes Neuhofer: Diabetiker haben generell ein schlechteres Immunsystem als gesunde Menschen. Ich als Hautarzt merke das beispielsweise daran, dass Wunden bei zuckerkranken Menschen schlechter verheilen.

Ist es wahr, dass Fettleibigkeit das Immunsystem schwächt?

Ja, das stimmt, weil durch das Übergewicht – insbesondere durch das Bauchfett – viele entzündungsfördernde Substanzen freigesetzt werden.

Warum gibt es Menschen, die es gar nicht spüren, wenn sie Corona haben – andere wiederum landen im Spital?

Es war immer schon so, dass das Immunsystem bei manchen Menschen Angriffe super pariert, bei anderen nicht. Bei denen kann sich das Virus dann leichter ausbreiten. Ich persönlich glaube, dass neben anderen, bekannten Faktoren auch die Genetik eine gewisse Rolle spielt.

Was machen Sie als Mediziner für Ihr Immunsystem?

Ich versuche, mich vernünftig zu ernähren, bewege mich im Garten und schlafe so viel wie schon lange nicht mehr. Es ist übrigens bewiesen: Schlaf ist die beste Möglichkeit, damit sich der Körper regeneriert.

Herr Doktor, ich halt die Isolation nicht mehr aus!
Johannes Neuhofer Bild: VOLKER WEIHBOLD

Herr Doktor, ich hab einen juckenden Hautausschlag. Darf ich jetzt damit in die Ordination eines Facharztes gehen?

Bevor Sie sich die Haut herunterreißen – natürlich. Generell sind wir Ärzte jetzt aber nicht für Bagatellbeschwerden da. Da muss man jetzt auch als Patient Augenmaß entwickeln und den Ärzten nicht wegen jeder Kleinigkeit die Tür einrennen.

Soll ich jetzt mit einer Maske einkaufen gehen?

Das ist nicht schlecht, vor allem schützen Sie andere Menschen.

Haben Sie einen Tipp für mich, damit ich mir nicht mehr so oft ins Gesicht fahre?

Ich habe da ein super Rezept, das ich normalerweise meinen Akne-Patienten gebe: Immer wenn man bemerkt, dass man sich schon wieder mit den Händen ins Gesicht fährt, sollte man sich einen leichten Klaps auf die Hand geben. Damit erreicht man, dass die Bewegung vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein gelangt. Das ist sozusagen Selbsterziehung.

Bin ich gegen Corona immun, wenn ich es gehabt habe?

Es spricht derzeit sehr viel dafür, dass ich einen mehrmonatigen Schutz habe, wenn ich die Corona-Krankheit durchgemacht habe. Die Wissenschaftler sind dran, das genau zu erforschen.

Gibt es denn schon Medikamente für die Behandlung dieser Krankheit?

Bisher gibt es noch kein spezielles Mittel gegen Corona. Erste Erfahrungen zeigen aber, dass offenbar bereits bekannte Medikamente den Verlauf der Krankheit abmildern können.

Ich gehöre altersmäßig zur Risikogruppe. Meine Tochter verbietet mir, dass ich einen kleinen Spaziergang unternehme. Ich halte diese Isolation schon jetzt nicht mehr aus!

Es ist ganz wichtig, dass Sie jetzt auch Dinge machen, die Ihnen guttun und ein bisschen Spaß machen. Gegen einen kleinen Spaziergang ist nichts einzuwenden. Wählen Sie einen Weg in einer Gegend, der nicht zu eng und nicht zu überlaufen ist. Das stärkt Ihr Immunsystem.

Ich hab am Bauernmarkt Erdäpfel gekauft. Besteht hier eine Ansteckungsgefahr?

Das ist extrem unwahrscheinlich. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, waschen Sie Obst und Gemüse mit Wasser ab, Kartoffeln kochen Sie ja sowieso.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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jamei (25.498 Kommentare)
am 02.04.2020 12:18

Aus dem Artikel -
Ein Paradebeispiel für geniale Dummheit:

"Ich hab am Bauernmarkt Erdäpfel gekauft. Besteht hier eine Ansteckungsgefahr?

Das ist extrem unwahrscheinlich. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, waschen Sie Obst und Gemüse mit Wasser ab, Kartoffeln kochen Sie ja sowieso."

Wenn Ärzte mit SOLCHEN Fragen überhäuft werden - dann Gute Nacht......

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.03.2020 15:26

Menschen die vorher schon nicht wussten mit ihrem Leben was anzufangen ,leiden jetzt umso mehr. Kreativität ist gefragt .
EINSAM werden nur Menschen die sich selber von der Gesellschaft abschotten ,manchmal bewusst, manchmal unbewusst .

EINES ist heute zum Vorteil , INTERNET und ONLINE

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 24.03.2020 09:18

Alles schön und gut. Aber nichts mehr aushalten nach einer Woche Isolation? Für mich lächerlich.

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1577 (146 Kommentare)
am 24.03.2020 07:52

Schön, wenn man seinen Herrn Doktor überhaupt erreicht. Seit Tagen Versuche ich telefonisch Rezepte von zwei verschiedenen Ordinationen zu bekommen:

a) Dauermusik, keiner hebt ab

b) besetzt oder Dauerläufen mit Beendigung durch Gegenseite ohne Abheben

Apotheke will aber ORIGINALREZEPT für Dauermedikamentation, ÖGK reagiert nicht auf Mailanfrage.

In meinem Fall sehe ich das recht entspannt, alle sind mit der Situation überfordert. Was ist aber mit schwer betroffenen Menschen?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.03.2020 15:34

1577

vor ca. 5 Jahren war ich in einer Linzer Apotheke um Rezeptpflichtigen Medikamenten zu kaufen . Da ich kein Rezept hatte und erklärte ich wolle jetzt nicht zum Hausarzt nach Leonding fahren wurde ich aufgefordert binnen 1 Monat ein Rezept vorzulegen und es wurde in ein Büchlein geschrieben .
So bekam ich das Medikament und brachte später das ärztliche Rezept.
may be kannst du sowas als Beispiel aufzeigen um die Medikamente zu bekommen

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jamei (25.498 Kommentare)
am 02.04.2020 12:20

Das darf Sie nicht wundern .... bei so Geistreichen Fragen wie im Artikel angeführt....

zB --> "Ich hab am Bauernmarkt Erdäpfel gekauft. Besteht hier eine Ansteckungsgefahr?"

Das ist extrem unwahrscheinlich. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, waschen Sie Obst und Gemüse mit Wasser ab, Kartoffeln kochen Sie ja sowieso.

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