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Häufige psychische Krisen zur Weihnachtszeit

Von Valerie Hader, 04. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Einsamkeit und enttäuschte Erwartung Psychische Krisen zur Weihnachtszeit
Ältere Menschen leiden häufig unter Einsamkeit, bei den Jugendlichen ist Perspektivenlosigkeit ein Problem. Bild: APA

Der Advent ist für viele eine schwere Zeit – die Krisenhilfe ist rund um die Uhr erreichbar.

Hans ist 82 und lebt alleine, seine Frau ist vor zwei Jahren gestorben. Die Kinder wohnen in anderen Städten und kommen nur selten zu Besuch, viele seiner Freunde, Bekannten und Nachbarn sind bereits verstorben. Niemand interessiert sich für Hans, immer öfter fragt er sich, ob das Leben überhaupt noch einen Sinn hat. "Einsamkeit ist vor allem in der Generation 60plus ein großes Problem", sagt Sonja Hörmanseder, die Leiterin der Krisenhilfe Oberösterreich, bei einer Pressekonferenz in Linz. Und die werde vor allem zur Weihnachtszeit doppelt so schlimm empfunden.

Keine glückliche Familie

"Überall in der Werbung wird jetzt das Bild der glücklichen Familie und Freundschaft hochgejubelt. Wer das alles nicht hat, empfindet den Mangel jetzt umso intensiver", sagt sie. Auch Menschen, die kürzlich einen tragischen Schicksalsschlag erlitten haben, wie den Verlust eines geliebten Menschen, leiden zur Weihnachtszeit besonders.

Daneben gehören Beziehungsprobleme, Überforderung in Job oder Schule und vor allem bei den Jungen eine gewisse Perspektivenlosigkeit zu den Problemen der Menschen hierzulande – und das nicht nur zur Weihnachtszeit. "Ein Phänomen, das aber vor allem nach den Feiertagen verstärkt auftritt, ist der "Broken-Promises-Effekt", sagt Martin Schmid, Psychologe bei der Krisenhilfe. "Der besagt, dass viele sich zu Weihnachten noch einmal zusammenreißen und sich zum Beispiel besonders bemühen, Konflikte zu lösen." Gelingt das nicht, werde alles wieder so hoffnungslos empfunden wie zuvor. "Und damit steigt die Gefahr, in eine psychische Krise zu stürzen." Viele glauben, die Selbstmordrate ist zu Weihnachten am höchsten – dabei ist die Zeit nach den Feiertagen am gefährlichsten." Ganz wichtig sei, suizidgefährdete Menschen darauf anzusprechen. "Das allein ist oft schon eine große Erleichterung für sie und kann Leben retten", sagt Schmid. "Das Schlechteste, was man tun kann, ist wegschauen", sagt Hörmanseder.

Hilfe rund um die Uhr

„Krisenhilfe OÖ“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von pro mente, EXIT-sozial, Rotem Kreuz und Telefonseelsorge und bietet kostenlos rund um die Uhr Unterstützung bei psychischen Krisen. Zu erreichen unter 0732 / 2177 oder www.krisenhilfeooe.at

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Valerie Hader
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2  Kommentare
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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 05.12.2019 08:44

Manchmal denke ich, dass das schon immer so war. Das fehlende Licht führt zu geringerem Serotonin. Den Menschen fehlt die Freude. Die Depression ist eine Art Winterschlaf.
Dann haben die Menschen ein Lichterfest in die dunkelste Zeit gesetzt und der moderne Mensch hat die hektischste Zeit daraus gemacht, obwohl der Körper sich eigentlich nach Ruhe, Stille, Entlastung sehnt.

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Gugelbua (31.930 Kommentare)
am 04.12.2019 17:30

Weihnachten ist neben Urlaub auch die Zeit wo sich die meisten scheiden lassen 😉

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