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Gesund wegen Coronaregeln: Verkauf von Erkältungsmitteln bricht ein

Von nachrichten.at/apa, 08. März 2021, 08:25 Uhr
(Symbolbild) Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

FRANKFURT. Weil die Menschen in Coronazeiten auf Abstand gehen und sich dadurch weniger erkälten, ist der Verkauf von rezeptfreien Arzneimitteln in Deutschland deutlich abgesackt. Bayer-Chef Werner Baumann nennt bei Erkältungspräparaten ein Marktminus von über 20 Prozent im vergangenen Jahr - diese Entwicklung betreffe auch seine Firma.

Procter & Gamble, Stada und Sanofi vermeldeten ebenfalls Einbußen, ohne das mit Zahlen zu konkretisieren. Die Unternehmen sind bekannt für Mittel wie etwa "Wick", "Grippostad", "Mucosolvan" und "Alka-Seltzer Plus".

Die gesunkene Nachfrage bekamen auch die Apotheken in Deutschland zu spüren. Die Apothekervereinigung ABDA teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass bei Erkältungs-, Durchfall- und Läusemitteln in den ersten drei Quartalen 2020 der Absatz rezeptfreier Medikamente deutlich gefallen sei. Dabei bezog sich die Vereinigung auf Daten des Marktforschers Insight Health.

Den Daten zufolge wurden bei Durchfallmitteln in den ersten neun Monaten der Vorjahre etwa 15 Millionen Packungen nachgefragt - 2020 waren es dagegen nur knapp 12 Millionen, also ein Fünftel weniger. Auch bei Erkältungsmitteln gab es Rückgänge: Fragten Apothekenkunden normalerweise knapp 150 Millionen Arzneimittel in den ersten drei Quartalen nach, waren es 2020 noch knapp 130 Millionen. Bei Läusemitteln habe sich zudem der Absatz von etwa zwei Millionen auf 1,2 Millionen Medikamente fast halbiert. In den Zahlen sind das Apothekengeschäft vor Ort und der Versandhandel inbegriffen.

"Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln in der Coronapandemie sorgte vermutlich für den Rückgang der Ansteckungen im Bereich von Durchfallerkrankungen und Erkältungen", erklärte die ABDA. Zudem könne wegen der AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) ein Rückgang der Übertragung von Parasiten wie Läusen angenommen werden.

Die Pandemie mit Lockdowns und Kontaktbeschränkungen habe für ein Auf und Ab der Nachfrage in den Apotheken gesorgt. Zwar seien Desinfektionsmittel stark gefragt gewesen. "Sie waren aber kein großer Umsatztreiber für Apotheken", sagte ein ABDA-Sprecher. Der Ansturm auf medizinische Masken spiegle sich noch nicht in den Zahlen für 2020 wieder. Komplette Umsatz- und Absatzzahlen der Apotheken für das gesamte vergangene Jahr lagen noch nicht vor.

Die Apotheken in Deutschland hatten 2019 einen Umsatz von mehr als 54 Milliarden Euro erzielt, den Großteil mit verschreibungspflichtigen Arzneien. Die Zahl der Apotheken hierzulande sinkt seit Jahren deutlich. Zum Jahresende 2020 lag sie bei 18 753.

Die Corona-Einschränkungen hatten für die Arzneihersteller wirtschaftlich gesehen allerdings nicht nur negative, sondern auch positive Folgen. Denn die Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln stieg - etwa nach Vitamin-Tabletten zur Stärkung der Abwehrkräfte. Dieses Geschäft habe von der Coronasituation "sehr profitiert", sagt Bayer-Chef Baumann. Procter & Gamble sieht ebenfalls ein zunehmendes Interesse an Nahrungsergänzungsmitteln. "Wir haben einen deutlichen Trend zur aktiven Gesundheitsvorsorge beobachtet", teilt die Firma mit. "Viele Menschen sind sich bewusst geworden, welchen Einfluss sie selbst auf ihre eigene Gesundheit haben können."

In den kommenden Monaten dürften die Erkältungszahlen auch witterungsbedingt relativ niedrig bleiben. Im Herbst wird die Erkältungssaison wohl wieder losgehen - und die Arzneihersteller und Apotheken könnten wieder Kasse machen. Hinzu kommt, dass die Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen in den nächsten Monaten vermutlich wesentlich gelockert werden. "Unserer Einschätzung nach wird auch der Absatz von Produkten gegen Grippe und Erkältung saisonal wieder ansteigen, sobald die Menschen zu einer gewissen Normalität zurückkehren", heißt es von Stada.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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anschinsan (1.359 Kommentare)
am 08.03.2021 11:17

Covid19 ist ein Grippevirus, ein Coronavirus wie alle Grippeviren.
Es ist halt DER Virusstamm, den wir 2020/21 haben.

Jetzt mag er viell. etwas ärger sein als frühere Stämme, aber es ist logisch, das wir keine anderen Grippestämme haben heuer.

Ich fürchte nicht Covid 19, ich fürcht mich eher, dass die Regierung auf den Geschmack kommt und ab jetzt jeden Winter Masken , Abstand und Einschränkungen kommen...

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Zeitungstudierer (5.667 Kommentare)
am 08.03.2021 12:10

Die Masken und andere Schikanen bleiben!
Sind doch sehr erfolgreich!
Bürger müssen Maul halten und die Regierung kann schalten und walten ohne Widerstand!
Die neue Normalität eben!

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( Kommentare)
am 08.03.2021 10:12

Na sicher kauft sich niemand ein erkaeltungsmittel. Weil zur Zeit nur das Virus zählt. Wenn man erkältet ist, hat man ja sofort corona.

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Ekra (323 Kommentare)
am 08.03.2021 09:57

Ich frag mich ja, warum die Maßnahmen offensichtlich gegen Grippe und grippeähnliche Infekte helfen, aber beim Corona anscheinend nicht wirklich - oder sind möglicherweise viele der Corona-Fälle doch bloß Erkältungen ...?

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wilhelmtell (1.098 Kommentare)
am 08.03.2021 10:08

Da Basti und der Rudi sagen was anderes. Wage nicht die Meinung des Messias anzuzweifeln.

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haraldkoenig (1.150 Kommentare)
am 08.03.2021 19:12

Das Zeug hilft kaum. Jeder weiß eine Grippe dauert eine Woche und wenn man Medikamente nimmt dann 7 Tage haha

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wilhelmtell (1.098 Kommentare)
am 08.03.2021 09:37

Gibts ein Spendenkonto für die arme Pharmaindustrie? Ich würde gerne was überweisen.

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( Kommentare)
am 08.03.2021 10:18

Willhelmtell. Die pharma-Firmen brauchen keine spenden😜. Die verdienen jetzt am Impfstoff und vorher an den Medikamenten, gegen andere Krankheiten. Zb. Diabetes, Cholesterin usw. In oestereich hat man den Cholesterinwerte auf200 herab gesetzt, damit die aerzte mehr Rezepte ausstellen können. Geholfen wird ihnen dabei von gewissen Laboren, bei denen sogar ein Veganer einen hohen Cholesterin hat. In Deutschland sind sie beim normalen hoechstwert von 240 geblieben.

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wilhelmtell (1.098 Kommentare)
am 08.03.2021 10:24

Und ich habe mir schon echte Sorgen gemacht. So ein Pharmavorstand braucht schon ein MIO jährlich zum Überleben.

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Alfred_E_Neumann (7.219 Kommentare)
am 08.03.2021 09:23

Ist wohl auch klar, dass man bisher nur für Erkältungsmittel geworben hat und weniger für Maßnahmen gegen Erkältungen und infektiöse Ansteckungen.

Man könnte den Eindruck gewinnen, man hätte absichtlich Hustenauswerfer, Rotzausbläser und Nichthändewascher über die Jahre motiviert, um für gute Verkaufszahlen der Wundermittel zu sorgen.

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