Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Für wen die Grippeimpfung wichtig ist

09.Oktober 2019

Mit einer Impfrate von nur zehn Prozent – der niedrigsten in Europa – sei die Grippeimpfung hierzulande leider besonders schlecht akzeptiert, sagen die Vertreter des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller (ÖVIH), die Apothekerkammer sowie Mediziner und betonen: Vor allem Kinder und Menschen aus der Risikogruppe – Ältere und Personen mit Grunderkrankungen – sollten sich jetzt etwa gegen Influenza immunisieren lassen.

Mehr Aufklärung

Die Gründe dafür, warum Impfungen in den verschiedenen Ländern unterschiedlich gut angenommen werden, seien jedoch nicht klar definierbar. Impfen sei ein emotionales Thema und habe jedenfalls einen "wesentlich höheren Nutzen als Risiken", betonte Herwig Kollaritsch vom Zentrum für Reisemedizin in Wien. Um die Impfrate zu erhöhen, sei in erster Linie fundiertes Hintergrundwissen zur Aufklärung gefragt. Vielen Ärzten mangle es jedoch selbst an Wissen über Impfungen.

Gefahr: Herzmuskelentzündung

Die Influenza-Impfung habe völlig zu Unrecht ein schlechtes Image, sagte auch Christoph Wenisch, Infektiologe und Tropenmediziner am Wiener SMZ Süd. Gerade Menschen, die unter Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems leiden, sollten sich impfen lassen. Influenza kann unter anderem eine Herzmuskelentzündung hervorrufen.

Bei Herzinsuffizienz-Patienten sinke die Sterblichkeitsrate durch die Impfung um rund 20 Prozent. Unbedingt impfen lassen sollten sich auch Menschen mit Myokardie (eine Erkrankung des Herzmuskels) oder Asthma. Besonders günstige Auswirkungen – Stichwort Herdenschutz – habe die Impfung bei Schulkindern, denn diese hätten "maximale soziale Aktivität", betonte Wenisch.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Lungenentzündungen – diese würden häufig unterschätzt, meinte Michael Meilinger von der Abteilung für Innere Medizin am Wiener Krankenhaus Nord. Dabei gehören diese zu den Erkrankungen, die besonders oft auf der Intensivstation behandelt werden müssen. 35.000 Patienten müssten in Österreich laut Statistik Austria mit Pneumonie jedes Jahr ins Spital. Zumindest 1000 bis 1300 Menschen sterben daran. Alle Patienten weisen unspezifische Symptome wie Husten und Abgeschlagenheit auf, bei jungen Menschen kommt oft hohes Fieber dazu. Ältere Patienten hingegen haben nur selten Fieber, dafür müsse bei ihnen auf beschleunigte Atmungsfrequenz und mitunter auch auf Desorientiertheit geachtet werden.

Impfpass-Check in Apotheken

Lungenentzündungen, in den meisten Fällen ausgelöst durch Pneumokokken, seien außerdem eine der häufigsten Ursachen für eine Blutvergiftung. Die österreichischen Apotheken bieten bis zum 19. Oktober einen kostenlosen Impfpass-Check inklusive Beratung zu Impfintervallen an. Insbesondere ältere Menschen müssten Impfungen zudem aufgrund ihres "vergesslicheren" Immunsystems öfter auffrischen, appellierte Gerhard Kobinger von der Österreichischen Apothekerkammer.

copyright  2024
19. April 2024