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"Frühe Hilfen" für junge Familien unterstützen beim Start

Von OÖN, 31. Oktober 2023, 18:30 Uhr
"Frühe Hilfen" unterstützen beim Start
In der ersten Zeit mit dem Baby brauchen viele Mütter Unterstützung – die "Frühen Hilfen" betreuen und geben Orientierung. Bild: colourbox.de

Präventionsprogramm für junge Familien: Rund 200 Expertinnen kümmern sich in ganz Österreich hauptsächlich um Mütter, die Hilfe brauchen.

Wenn aus einem Paar eine Familie wird, ist nicht immer alles eitel Wonne. Bei fünf bis sieben Prozent der Jungfamilien in Österreich sind die psychosozialen Belastungsfaktoren so hoch, dass professionelle Hilfe benötigt wird. Aus diesem Grund wurde das Programm "Frühe Hilfen" vor rund zehn Jahren ins Leben gerufen.

"Eine professionelle Unterstützung der jungen Familien in einem sehr frühen Stadium kann spätere Probleme vermeiden", sagt Sabine Haas, Leiterin der "Frühen Hilfen". Bei diesem Präventionsprogramm werden Familien kostenfrei so früh wie möglich über einen längeren Zeitraum betreut. Rund 200 Familienbegleiterinnen kümmern sich derzeit in ganz Österreich um ihre Schützlinge – seit Kurzem auch zwei Männer. Je nach Situation werden die Familien umfassend betreut: Das beginnt bei den unterstützenden Tätigkeiten seitens der Familienbegleitung selbst, die auch Hausbesuche macht. Zur Betreuung gehört aber auch die Vermittlung von Psychotherapie bis hin zu Eltern-Kind-Zentren, Spielgruppen, Hebammen oder ärztlichen Praxen.

"Die ersten 1000 Tage – beginnend mit der Schwangerschaft bis zum dritten Geburtstag – haben einen prägenden Einfluss auf die spätere Gesundheit des Kindes", sagt Haas.

Durchschnittlich nehmen Betroffene die Hilfe für 9,4 Monate in Anspruch, manche kürzer, manche länger.

Wie ist die finanzielle Lage?

Es wird geschaut, welchen Bedarf die Eltern in der belastenden Lebenssituation haben: Wie gestaltet sich das soziale Netzwerk, wie ist die finanzielle Lage, der Bildungsstand sowie die Wohnsituation der Familie und wie sieht die psychosoziale Gesundheit der Hauptbezugspersonen – meist die Mutter – aus? Denn diese Menschen sind die wichtigsten Leitfiguren für das Kind; aber genau diese Menschen sind auch jene, die am meisten belastet sind. Laut Sabine Haas ist fast ein Drittel der bei den "Frühen Hilfen" betreuten Hauptbezugspersonen schon einmal – entweder in der Vergangenheit oder aktuell – wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung gewesen. Weil bei vielen Familien aber Informationen fehlen würden, könnte die Dunkelziffer noch viel höher sein. Bei fast neun Prozent aller Begleitungen gab es Anzeichen für eine postpartale Depression.

25 Prozent der Betreuten seien sogenannte Ein-Eltern-Familien, das seien fast ausschließlich Frauen, sagte Haas. "Sehr viele dieser Familien sind armutsgefährdet."

Wenn die Belastung groß ist

Finanzielle Sorgen, eine ungeplante Schwangerschaft und das Leben als Ein-Eltern-Familie sind alles Umstände, die unabhängig vom Gesundheitszustand der Mutter eher als Belastung gesehen werden. Erschreckend sind auch die Zahlen, was die Erfahrung von häuslicher Gewalt bei den Betroffenen in Betreuung der "Frühen Hilfen" zeigt. Mehr als ein Fünftel der Hauptbezugspersonen haben sexuelle, körperliche oder psychische Gewalt gegen sich selbst oder Dritte im nahen Umfeld erlebt. Aber auch hier könnten die Zahlen weitaus höher liegen.

Ein Drittel der von den "Frühen Hilfen" betreuten Frauen gab an, eine Verbesserung wahrzunehmen. Für die Initiatoren sei dies ein Zeichen, dass das Präventionsprogramm wirke, so Haas. Viele Betroffenen berichteten, dass sie froh seien, dass ihnen in der schweren Zeit jemand zugehört habe.

"Es kommen rührende Rückmeldungen. Einmal hat eine Mutter drei Seiten handschriftlich geschickt, weil sie loswerden wollte, wie gut das für sie war", berichtete Haas. Jemand anders schrieb: "Vielen, vielen Dank! Danke für das Zuhören, den Rat und den Mut, der mir oft gefehlt hat. Ihr wart meine Rettung!"

Informationen über das Programm "Frühe Hilfen" unter www.fruehehilfen.at

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