Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Fragen und Fakten zum Coronavirus

Von Valerie Hader, 29. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Fragen und Fakten zum Coronavirus
Fiebermessen auf offener Straße: Vorsichtsmaßnahme in der chinesischen Großstadt Wuhan Bild: APA

Welche Symptome verursacht die Krankheit? Wer ist gefährdet und wie verhindert man die Ansteckung? OÖN-Arzt Johannes Neuhofer hat die wichtigsten Antworten parat.

Ausgehend von China breitet sich das Coronavirus weltweit aus – und macht vielen Menschen Angst. Die OÖN haben Johannes Neuhofer, Vizepräsident der Ärztekammer, über die Krankheit befragt. Eins gleich vorweg: "Bei uns in Österreich mit unseren hohen hygienischen Standards sehe ich keine große Gefahr. Noch dazu wenn jetzt alle ohnehin so genau aufpassen und sofort reagieren, wenn ein Verdachtsfall aufkommt."

OÖNachrichten: Welche Symptome verursacht das Coronavirus?

Johannes Neuhofer: Die Beschwerden sind mit einer Grippe vergleichbar. Dazu gehören etwa Husten, Schnupfen und Fieber. Das kann unterschiedlich intensiv verlaufen.

Woran sterben die Menschen dann?

In schweren Fällen kann eine Infektion eine Lungenentzündung verursachen. Generell greift das Virus die Atemwege an. Das trifft vor allem natürlich ältere, aber auch geschwächte Menschen mit Asthma oder auch Herz-Kreislauf-Problemen. Denn wenn das Immunsystem zu schwach ist, schafft der Körper es nicht, mit dem Virus fertigzuwerden.

Wie kann ich mich dagegen wappnen?

Indem Sie ganz allgemein darauf schauen, dass Ihr Immunsystem gut funktioniert, denn je fitter Sie sind, desto besser kann sich der Körper gegen Krankheiten schützen. Das funktioniert am besten mit den altbekannten Klassikern: gesund essen, regelmäßig Bewegung machen und viel frische Luft.

Wie ansteckend ist dieses neuartige Coronavirus?

Nach bisher vorliegenden Informationen besteht die Möglichkeit einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Das Tückische ist, dass die Inkubationszeit hier relativ lang ist. Von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen können schon einmal ein bis zwei Wochen vergehen. Das macht es schwierig.

Wie hoch ist die Gefahr, mit dem Coronavirus infiziert zu werden, hier in Österreich?

Extrem gering. Natürlich ist die Gefahr einer raschen weltweiten Ausbreitung durch das Reisen und Fliegen groß, aber ich glaube, dass wir das hier sehr gut unter Kontrolle haben. Meiner Einschätzung nach wird das genauso einschlafen, wie das bei SARS 2002 der Fall war.

Trotzdem: Wie könnte man einer Ansteckung vorbeugen?

Indem man – wie auch bei der "normalen" Grippe – große Menschenansammlungen meidet, wo viel geniest und gehustet wird. Außerdem empfohlen wird, sich mehrmals täglich die Hände gründlich mit Seife zu waschen und beim Husten oder Niesen Mund und Nase mit einem Taschentuch zu bedecken.

Gibt es Medikamente gegen das Coronavirus?

Nein, aber es wird bereits an einem Impfstoff gearbeitet, der in einem Jahr auf den Markt kommen soll. Alles, was man also tun kann, ist, die Beschwerden zu lindern. Antibiotika sind gegen Viren machtlos.

Wann sollte man zum Arzt?

Wenn Sie Husten haben zum Beispiel. Aber am besten immer gleich wenn Sie merken, dass Sie sich nicht wohlfühlen.

Fragen und Fakten zum Coronavirus
"Natürlich ist die Gefahr einer raschen weltweiten Ausbreitung durch das Reisen groß, aber ich glaube, dass wir das hier sehr gut unter Kontrolle haben", sagt Johannes Neuhofer, Vizepräsident der Ärztekammer OÖ. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Was Sie noch zum Coronavirus wissen sollten:

  • Mit der Ausbreitung des neuen Coronavirus (2019-nCoV) ist die Zahl der Toten in China auf 81 gestiegen. Bis Dienstag wurden nach Angaben der chinesischen Gesundheitsbehörden 4.515 Infizierte und 106 Todesfälle registriert. Zudem wurden Coronavirus-Infektionen in zehn Ländern bestätigt, immer in Zusammenhang mit Personen, die aus Wuhan eingereist waren.
  • Informationen der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) zufolge handelt es sich bei Coronaviren (CoV) um eine große Familie. Zu den Coronaviren gehören unter anderem das MERS-Coronavirus, das 2012 erstmals beim Menschen aufgetreten ist und das SARS-Coronavirus.
  • Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde am 7. Jänner 2020 in China (Region Wuhan) das neuartige Coronavirus identifiziert, das zuvor noch nie beim Menschen nachgewiesen wurde. Nach aktuellem Wissenstand trat das Virus erstmals auf einem Fischmarkt in Wuhan auf. Dieser wurde bereits geschlossen.
  • Wie gefährlich der Erreger ist, ist noch nicht genau abzusehen. Momentan scheint die Gefährlichkeit des neuen Coronavirus deutlich niedriger als bei MERS und SARS zu sein. Selbst bei der weltweiten SARS-Epidemie 2002 gab es in Österreich keinen einzigen dokumentierten Infektionsfall. Der MERS-Erreger wurde in Österreich bislang nur 2014 und 2016 bei jeweils einem Patienten aus Saudi-Arabien nachgewiesen.
  • Im Kampf gegen die neue Lungenkrankheit riegelt die chinesische Regierung besonders stark betroffene Großstädte ab. In der Elf-Millionen-Metropole Wuhan wurden in der Vorwoche Flüge, Züge, Fähren, Fernbusse und der öffentliche Nahverkehr gestoppt. Zwischen Österreich und der primär betroffenen Region in China gibt es keine Direktflüge.
  • Das Risiko einer großflächigen Verbreitung der Krankheit außerhalb Chinas wird derzeit als gering eingestuft. Die Spitäler seien gut gerüstet, Pläne – die im Fall der Grippe ohnehin laufen – seien aktiv, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
mehr aus Gesundheit

So helfe ich Kindern mit Kopfweh

Bleischürzen bei Röntgen haben ausgedient

"Letzte Hilfe"-Kurse vom Hospizverband: Für Sterbende und deren Familien da sein

Wer zu viel wiegt, ist früher krank

Autorin
Valerie Hader
Valerie Hader

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 23.02.2020 12:53

Bleibt vernünftig und vorsichtig!

lädt ...
melden
antworten
franck (6.819 Kommentare)
am 29.01.2020 06:47

Am 25. Januar 2020 betrafen die ausgeweiteten Quarantänemaßnahmen der Behörden etwa 56 Millionen Menschen in 18 Städten Chinas.

lädt ...
melden
antworten
haliblau (3.764 Kommentare)
am 29.01.2020 05:27

Nur keine Sorgen machen. Alles runterspielen heißt die Devise. Es sind ja nur jene betroffen welche ein geschwächte Immunsystem haben. Aha sind ja in Wirklichkeit nicht so viele bei Diabetes sind in Österreich nur ca 600000. OK. Das ist nicht soviel. Jene welche Asthma haben sind noch ein paar weniger usw. Wenn dieses Virus so"ungefährlich "ist, frage ich mich wieso China so einen Aufwand betreibt??? Diese Beschwichtigungen unserer Politiker sind ein gefährliches Spiel. Hoffentlich müssen nicht andere dafür bezahlen. 🤔🤔🤔🤔🤔

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 29.01.2020 01:06

Österreich ist schon ein besonderes Land. Soeben hab ich auf Phoenix ne äußerst interessante Gesprächsrunde zum Thema gesehen. Unter anderem mit Professor Dr. Lothar Wieler. Dem Leiter des RKI´s.

Der lässt sich nicht zu Aussagen á la "Das wird meiner Meinung nach einschlafen" etc hinreissen. Er sieht zwar (noch) keinen Grund zur Panik, sagt aber auch ganz deutlich, dass für eine ordentliche Bewertung schlicht die notwendigen Informationen aus China fehlen würden.

Zudem wurden in der Runde auch keine Vergleiche mit der Grippe gestellt. Die wurde zwar erwähnt, dennoch wurde das Virus nicht mit der Grippe verglichen oder gar gleichgestellt. Einfach deswegen, weil solche Vergleiche bzw Aussagen unseriös wären. Erst wenn internationale Experten in China Vorort sind, könne man das CoronaVirus richtig bewerten.

So sollte man vorgehen. So entsteht auch keine Panik. Offensichtlich völlig unseriöse Bewertungen von Anschober usw, verstärken das kollektive Unwohlsein hingegen massiv!

lädt ...
melden
antworten
PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 29.01.2020 00:43

"Bei uns in Österreich mit unseren hohen hygienischen Standards sehe ich keine große Gefahr. Noch dazu wenn jetzt alle ohnehin so genau aufpassen und sofort reagieren, wenn ein Verdachtsfall aufkommt."

Nach einer Fahrt in den Linzer Öffis gestern und einem anschließenden Kurzbesuch in einer Feinkostabteilung, der mir jeglichen Appetit auf offene Wurst vergehen ließ,
bezweifle ich, dass der Herr Dermatologe die aktuellen Hygienestandards für Otto Normalverbraucher "auf der Straße" und somit die Gefahr einer Verbreitung des Coronavirus richtig einschätzt.
🤢🤢🤢😷😷😷

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen