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Fehlende "Lebensretter": Es gibt zu wenige Spenderorgane

Von Barbara Rohrhofer, 22. Jänner 2022, 00:05 Uhr
Fehlende "Lebensretter": Es gibt zu wenige Spenderorgane
Patienten mit schweren Nierenerkrankungen brauchen eine Dialyse, bis das kranke Organ ersetzt werden kann. Bild: colourbox.de

140 Oberösterreicher warten derzeit auf eine neue Niere – sind Transplantationen von Tier zu Mensch die Lösung?

Angesichts des Mangels an menschlichen Spenderorganen suchen Wissenschafter weltweit nach Möglichkeiten, Organe von Tieren in Menschen zu transplantieren. Erst kürzlich hatten US-Mediziner zum ersten Mal erfolgreich ein Schweineherz bei einem Menschen eingesetzt. Gestern wurde bekannt, dass Ärzte in den USA zwei Schweinenieren in einen hirntoten menschlichen Empfänger transplantiert haben. Die Nieren blieben 77 Stunden lang aktiv, bevor das Experiment beendet wurde. Nach Angaben der Mediziner bedeutet das einen zusätzlichen Schritt hin zu einer künftigen Anwendung bei Patienten, die Spendernieren benötigen.

Die Operation fand bereits im vergangenen September statt, die Ergebnisse der Studie wurden nun im Fachmagazin "American Journal of Transplantation" veröffentlicht. Die Wissenschafter sprechen von einer "bemerkenswerten Errungenschaft für die Menschheit" und einem Fortschritt auf dem Gebiet der Xenotransplantation. Dieser Begriff steht für die Transplantation von Organen von einer Spezies zur anderen, konkret von Tier zu Mensch.

Jüngste Fortschritte in der Gentechnik ermöglichen es, dass die Spendertiere – meist Schweine – so verändert werden, dass der menschliche Körper das tierische Organ nicht abstößt. Schweine gelten aufgrund ihrer Größe, ihres schnellen Wachstums und ihrer guten Zuchteigenschaften als ideale Spendertiere.

Nieren von Tieren für Menschen

"Zu diesem Zweck gibt es in Alabama in den USA seit 2015 ein eigenes ,Schweine-Zentrum‘ gleich neben einem Spital. Die Forschungen im Bereich Xenotransplantation laufen weltweit jedenfalls auf Hochtouren. Man ist auf dem besten Weg dorthin. Bis diese Methode allerdings standardmäßig umsetzbar ist, wird es noch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, dauern", sagt Primar Daniel Cejka, Leiter der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen. Im einzigen Transplantationszentrum Oberösterreichs wurden in der Zeit vor der Corona-Pandemie jährlich rund 60 Nierentransplantationen durchgeführt. "Im vergangenen Jahr konnten wir ,nur‘ 48 Patientinnen und Patienten mit einer Spenderniere versorgen." Doch nicht nur die Pandemie und die dadurch verschärfte Situation auf den Intensivstationen erschwert die Durchführung der lebensrettenden Transplantationen.

Viel zu wenige Spenderorgane

"Wir haben in Oberösterreich viel zu wenige Spenderorgane. 140 schwer kranke Menschen stehen derzeit auf der Warteliste für eine neue Niere", sagt Daniel Cejka. Auf die Niere eines verstorbenen Organspenders wartet man mehr als dreieinhalb Jahre. Das von vielen sehnlich erwartete Spenderorgan erhöhe nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Lebenserwartung der Betroffenen ganz massiv. "Mit der Dialyse kann man durchschnittlich viele Jahre leben, mit der Transplantation wird diese Zeit verdoppelt und verdreifacht. Es können aber auch 25 bis 30 Jahre sein", sagt der Mediziner.

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Autorin
Barbara Rohrhofer
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Barbara Rohrhofer
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4  Kommentare
4  Kommentare
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nichtschweiger (5.824 Kommentare)
am 22.01.2022 08:43

Es kommt selten vor, dass Österreich als Beispiel für eine sinnvolle Gesetzgebung genannt werden kann - das Organspende-Gesetz ist eines davon! In Österreich herrscht die Widerspruchsregel - d.h. jeder ist Organspender wenn er sich nicht registrieren lässt und ausgeschlossen hat als Spender bereit zu sein. Das verschafft uns, wie auch anderen Ländern die die selbe Gesetzeslage haben (Spanien etc.) eine vergleichsweise hohe Zahl an Organspenden. In anderen Ländern gilt die Zustimmungsregel bei der man sich als Spender registrieren lassen muss. Logischerweise ist in diesen Ländern die Anzahl der Spender geringer. Ärgerlich ist, dass die Verteilung der Organe über die Eurotransplant erfolgt die ein in Österreich verfügbares Organ auch an einen Empfänger, beispielsweise einem Deutschen, zuweist. M.M. nach sollte in allen zusammengefassten Ländern die selben gesetzlichen Bestimmungen gelten um so die Anzahl der verfügbaren Organe zu maximieren!

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pprader (1.661 Kommentare)
am 22.01.2022 09:10

Bitte begründen Sie, warum Organtransplantationen so wichtig sind.
Auch wären die Langzeitauswirkungen nach erfolgreichen Operationen interessant.

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gutmensch (16.699 Kommentare)
am 22.01.2022 10:41

Meinen sie das ernst ? Warum Organtransplantationen wichtig sind ?

Antwort: Weil sie Leben retten !

Meiner Frau wurde vor 33 Jahren eine Niere transplantiert . So lange überlebt niemand die Dialyse. Es geht ihr prächtig und sie kann ein Leben ohne Einschränkungen führen.

Ist das Argument genug ?

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nichtschweiger (5.824 Kommentare)
am 22.01.2022 08:13

Es kommt selten vor, dass Österreich als Beispiel für eine sinnvolle Gesetzgebung genannt werden kann - das Organspende-Gesetz ist eines davon! In Österreich herrscht die Widerspruchsregel - d.h. jeder ist Organspender wenn er sich nicht registrieren lässt und ausgeschlossen hat als Spender bereit zu sein. Das verschafft uns, wie auch anderen Ländern die die selbe Gesetzeslage haben (Spanien etc.) eine vergleichsweise hohe Zahl an Organspenden. In anderen Ländern gilt die Zustimmungsregel bei der man sich als Spender registrieren lassen muss. Logischerweise ist in diesen Ländern die Anzahl der Spender geringer. Ärgerlich ist, dass die Verteilung der Organe über die Eurotransplant erfolgt die ein in Österreich verfügbares Organ auch an einen Empfänger, beispielsweise einem Deutschen, zuweist. M.M. nach sollte in allen zusammengefassten Ländern die selben gesetzlichen Bestimmungen gelten um so die Anzahl der verfügbaren Organe zu maximieren!

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