Fastenzeit: Finger weg von Modediäten, Wundermitteln und dubiosen Coachings

Nach der Faschingszeit folgt bei vielen eine Periode des Fastens. Die einen verzichten dabei nur auf bestimmte Genussmittel. Andere wiederum stürzen sich in diverse Diäten, in der Hoffnung, möglichst rasch unliebsame Kilos loszuwerden. Generell ist gegen Fasten nichts einzuwenden. Es kann zu einer bewussteren Ernährung beitragen. Von Wunderdiäten oder fragwürdigen Abnehmpräparaten rät die Arbeiterkammer Oberösterreich aber ab. Wer im Internet Unterstützung bei einem Diätcoach sucht, sollte besonders vorsichtig sein. Vor allem anfängliche Gratisangebote würden sich laut Konsumentenschützer oft als Verkaufsplattformen zweifelhafter Abnehmprodukte entpuppen.

Vorsicht bei Verboten & Geboten

Bei manchen Diäten soll das Trinken bestimmter Diätshakes oder das Essen von Diätriegeln zum gewünschten Erfolg führen. Andere wiederum versuchen es mit bestimmten Nahrungsmitteln wie Ananas, Zitronen oder Apfelessig. Oder es werden Nährstoffe wie Fett oder Kohlenhydrate komplett vom Speiseplan gestrichen. Für eine erfolgreiche Diät sollten Nährstoffe aber niemals besonders hervorgehoben oder ohne triftigen Grund lange Zeit vom Speiseplan entfernt werden. Auch Süßigkeiten und Snacks müssen kein Tabu sein, sie sollen nur in Maßen konsumiert werden.

Tabletten sind keine Lösung

Viele Leidgeplagte hoffen mit Abnehmpräparaten schneller ans Ziel zu kommen. Da gibt es welche, die die Fettverbrennung ankurbeln oder den Appetit im Gehirn zügeln. Andere wiederum dehnen sich im Magen aus und machen auf diese Weise satt. Doch Wundermittel gebe es nicht, warnen die Konsumentenschützer: Ohne Ernährungsumstellung oder regelmäßige Bewegung seien sie alle nutzlos. Produkte aus unsicheren Quellen im Internet könnten sogar gefährlich sein.

Erfolg mit Ernährungsumstellung

Die bei manchen Diäten oft sehr einseitige Ernährung führt häufig zu Heißhungerattacken. Nimmt man seine gewohnte Ernährungsweise wieder auf, kommt es zum gefürchteten Jo-Jo-Effekt und die mühsam losgewordenen Kilos sind schnell wieder zurück. Für eine dauerhafte Gewichtsabnahme braucht es eine langfristige Ernährungsumstellung. Besonders vielversprechend sind dabei die Mittelmeerkost und die daraus abgeleiteten Versionen DASH, MIND und New Nordic Diet. Der Schwerpunkt dieser Diäten liegt auf viel frischem Gemüse, Vollkorngetreide sowie einem Verzicht auf rotes Fleisch. Die dabei empfohlenen Ernährungsumstellungen sind mit einem relativ kleinen Aufwand verbunden und können langsam, dafür nachhaltig zu Gewichtsverlust führen.

Coaching-Falle

Eine Ernährungsumstellung erfordert immer eine gewisse Willenskraft und Ausdauer. Und nicht selten erhofft sich der eine oder die andere Unterstützung von einer Gruppe oder einem Coach. Online-Diätcoachings sind im Trend. Doch auch hier ist laut Arbeiterkammer OÖ Vorsicht geboten, vor allem wenn es sich um kostenlose Angebote handelt: "Geschenkt gibt es nämlich nichts." Viele der kostenlos angepriesenen Online-Diätcoachings würden lediglich dazu dienen, Neukunden kostenpflichtig zu gewinnen oder den Verkauf diverser Abnehmprodukte voranzutreiben.

Realistische Ziele setzen

Seriöse Abnehmprogramme zeigen, wie man sich im Alltag, ganz ohne dubiose Helferlein oder Verbote, ausgewogen ernähren und dabei Gewicht verlieren kann. Am besten, und vor allem langfristig, kommt man mit einem moderaten Kaloriendefizit und regelmäßiger Bewegung ans Ziel. Wer zu rasch abnimmt, riskiert den Jo-Jo Effekt und das abgenommene Gewicht landet schneller als gedacht wieder auf den Hüften.

Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre "Schlank durch Wundermittel?" auf ooe.konsumentenschutz.at.