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"Fasten ist mein Jungbrunnen"

Von Barbara Rohrhofer   12.Jänner 2019

Seit Jahrtausenden sucht die Menschheit nach einem Jungbrunnen, nach dem Geheimnis eines gesünderen und glücklicheren Lebens. Filmemacher und Ö3-Journalist P. A. Straubinger scheint die Antwort im Fasten gefunden zu haben. Gemeinsam mit Beraterin Nathalie Karré und Ernährungswissenschafterin Margit Fensl hat er ein Buch darüber geschrieben. Die OÖNachrichten haben den 48-Jährigen zum Interview gebeten.

OÖNachrichten: Man kennt Ihre Stimme aus dem Radio. Weniger bekannt ist, dass Sie sich so intensiv mit dem Thema Ernährung auseinandersetzen. Wann haben Sie zum ersten Mal gefastet?

P. A. Straubinger: Das war Mitte der 90er-Jahre. Damals hab’ ich aus purer Neugier einen Selbstversuch gewagt und eine Woche lang versucht, nur mit Wasser und Tee auszukommen. Das hat erstaunlich gut funktioniert, und ich fühlte mich voller Kraft und Energie. Außerdem schätzt man Essen niemals so sehr wie nach dem Fasten.

"Fasten ist mein Jungbrunnen"
Ich versuche jeden Tag, ungefähr 16 Stunden nichts zu essen. Ich lasse das Frühstück weg. Gegen 14 Uhr esse ich zum ersten Mal, um 20 Uhr das letzte Mal.“ P. A. Straubinger, Filmemacher, Journalist, Buchautor

Dieses Thema hat Sie seither nicht mehr losgelassen. Wie sieht der Speiseplan im Leben des P. A. Straubinger aus?

Ich versuche jeden Tag, ungefähr 16 Stunden nichts zu essen. Ich lasse das Frühstück weg, auf das ich sowieso niemals Lust hatte. Gegen 14 Uhr esse ich das erste Mal, das letzte Mal gegen 20 Uhr. In den Fastenzeiten trinke ich Wasser, Kaffee und viel Tee, vor allen Dingen indischen Ginseng-Tee. Auch wenn es auf den ersten Blick paradox erscheinen mag: Ich bin während der Fastenzeiten energievoller.

Ist Intervallfasten eine immerwährende Diät?

Nein, das ist keine Diät, das ist eine Lebensform. Wenn Sie Intervallfasten zur Routine werden lassen, können Sie diesen Jungbrunnen-Effekt ein Leben lang genießen.

Was kommt bei P. A. Straubinger zu den Essenszeiten auf den Tisch?

Ich bin ein Flexitarier, esse also auch Fleisch, aber besonders viel Obst und Gemüse. Bei allen Lebensmitteln achte ich auch darauf, dass sie bio sind.

Ist Sündigen erlaubt?

Ja, natürlich. Ohne kleine Sünden macht das Leben nur halb so viel Spaß. Außerdem verzeiht ein Körper, der auf Intervallfasten eingestellt ist, jede kleine Sünde.

In Ihrem Buch schreiben Sie viel über das Fastenphänomen "Autophagie".

Der Begriff Autophagie stammt aus dem Griechischen und bedeutet etwa "sich selbst fressen". Er wurde 2016 weltweit bekannt, als der japanische Forscher Yoshinori Ohsumi für seine Forschungen darüber mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Längere Essenspausen – wie man sie beim Intervallfasten macht – aktivieren nachweislich die Autophagie in den Zellen, die wie eine Müllabfuhr funktioniert und den Abfall aus der Zelle schleust – vergleichbar mit einem Frühjahrsputz.

Wird der Alterungsprozess durch Intervallfasten tatsächlich verlangsamt?

Das Fasten ist nur ein Punkt, der den Körper vital erhält. Dazu gehören natürlich Bewegung, ausgewogene Ernährung und Meditation. Eines der wahrscheinlich effektivsten und vollwertigsten Nahrungsmittel für die Seele ist die Meditation.

Fühlen Sie sich als 48-Jähriger jünger als vor 20 Jahren?

Jünger vielleicht nicht, aber mit Sicherheit gesünder. Ich hab’ vor 20 Jahren viel geraucht. Im Vergleich zu dieser Zeit bin ich heute vitaler, kraft- und freudvoller.

 

Präsentation in Linz

 

P. A. Straubinger, Filmemacher und Journalist, der 1988 im BRG Auhof in Linz maturiert hat, kommt in seine Heimatstadt zurück und stellt hier mit Margit Fensl (Ernährungswissenschafterin und TCM-Ernährungsberaterin) und Nathalie Karré (Mentalcoach) sein neues Buch vor, das sich mit der Zellverjüngung durch Intervallfasten beschäftigt.

Termin: Am Montag, 21. Jänner, um 19 Uhr im Thalia Linz Landstraße. Der Eintritt ist frei.

Das Buch: „Der Jungbrunnen-Effekt: Wie 16 Stunden Fasten Ihr Leben verändert“, Kneipp-Verlag Wien, 142 Seiten, 22 Euro.

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29. März 2024