Eine "Impfung" gegen HNO-Krebs

Wiener Forscher arbeiten an Vorsorge gegen Tumor durch HPV-Viren.
An einer Art Impfung gegen bösartige HNO-Tumoren arbeiten Forscher: Beim Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie in Madrid stellte das Wiener Biotech-Unternehmen Hookipa erste, hoffnungsvolle Ergebnisse vor. Die Studie umfasste Probanden, die nach einer ersten Behandlung wegen eines HNO-Tumors einen Rückfall erlitten oder Metastasen entwickelt hatten.
Der Hintergrund: Das Immuntherapeutikum Pembrolizumab (monoklonaler Antikörper), mit dem das Abwehrsystem des Körpers wieder gegen Krebszellen aktiviert werden soll, wird seit einigen Jahren erfolgreich bei einer ganzen Reihe von Karzinomleiden eingesetzt.
Rückfälle verhindern
Gleichzeitig wird versucht, dessen Wirkungsgrad noch zu erhöhen. Da knüpft die neue Studie an: Das Unternehmen hat eine Art Impfstoff auf der Basis von genetisch veränderten Arenaviren entwickelt, die Rückfälle verhindern soll. Viele HNO-Tumore entstehen auf der Basis von chronischen HPV-Infektionen. Gegen diese Viren soll die Impfung wirken. Die Therapie erfolgt in Kombination mit den neuen Immuntherapien, für deren Entwicklung es 2018 den Medizin-Nobelpreis gab.
Die in Madrid vorgestellte Studie wurde von Alan Ho, Onkologe am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, durchgeführt. Im kommenden Jahr ist eine weitere Studie für Patienten mit bösartigen HNO-Tumoren auf der Basis dieses Behandlungskonzeptes geplant. Dann soll es auch eine Kontrollgruppe geben, um einen Vergleich zur bisher etablierten Therapie durchführen zu können.