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Eine Depression kann jeden treffen

18. November 2020, 00:04 Uhr
Eine Depression kann jeden treffen
Die Corona-Krise ist mit vielen Ängsten verbunden, und das schlägt sich auch auf die Psyche. Bild: Colourbox

Ob Leistungsdruck, Einsamkeit oder Corona-Krise – die Ursachen sind vielfältig. Rund 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung leiden zumindest einmal im Leben an einer depressiven Episode.

Keiner sagt gerne, er geht in die Psychiatrie, sagt Katharina Glück, Leiterin der Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin am Klinikum Wels-Grieskirchen. Doch: "Depressionen können jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialem Status." Immerhin 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung leiden zumindest einmal im Leben an einer depressiven Episode. "Wir erwarten, dass wir diesen Winter aufgrund der Corona-Krise mehr Menschen mit depressiver Symptomatik sehen werden." Eine Studie der Donau-Uni Krems sieht Stress und Einsamkeit als Hauptursachen dafür. "Aber auch die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns spielen eine große Rolle. Massive psychosoziale Belastungen wie Arbeitsverlust, Firmenpleiten und Sorgen um die Existenz können auch bei Menschen, die an sich psychisch stabil sind, zu depressiven Symptomen fuhren."

Hellhörig sollte man bei Symptomen wie Schlafstörung, frühmorgendlichem Erwachen und Gedankenkreisen werden. Freud- und Lustlosigkeit, Antriebsstörung und gedrückte Stimmung sind weitere Symptome einer Depression.

"Der erste Schritt sollte sein, den Hausarzt aufzusuchen, dieser wird entweder selbst eine medikamentöse Therapie einleiten oder zu einem Facharzt überweisen. Auch Psychotherapie sollte erwogen werden", rät die Expertin. Denn grundsätzlich seien Depressionen sehr gut behandelbar.

Nur eine Überlastung?

Keine Erkrankung im eigentlichen Sinn ist das Burn-out, es sei vielmehr ein Prozess, der in Zusammenhang mit dem Arbeitsleben steht und zu einer schweren Depression fuhren kann, erklärt Katharina Glück. Ein Burn-out entwickle sich oft über Jahre. "Durch großes Arbeits-Engagement und hohe Ansprüche an sich selbst werden nach und nach Freizeit und soziale Kontakte vernachlässigt. Es kommt zu Schlafstörungen, Übermüdung und Gereiztheit, die Leistungsfähigkeit sinkt, die Fehleranfälligkeit steigt, was zu noch mehr Engagement fuhrt, bis irgendwann gar nichts mehr geht. Sind die Batterien leer, müssen Betroffene manchmal Arbeitspausen von ein bis zwei Jahren einlegen. In der Therapie des Burn-outs wird auf medikamentöse Therapie, Psychotherapie und Rehabilitation gesetzt, Erfolgsaussichten sind gut."

Bei depressiven Erkrankungen ist auch das Einbinden von Angehörigen und Freunden besonders wichtig. "Gut gemeinte Ratschläge wie ,Reiß dich zusammen!‘ sind nicht hilfreich. Was es braucht, ist neben praktischer Unterstützung im Alltag Geduld, Verständnis und sanfte Motivation", rät Glück.

Zieht sich der Betroffene zurück, soll er so weit wie möglich in gemeinsame Aktivitäten eingebunden werden. Bis eine regelmäßige Betreuung durch einen Psychotherapeuten außerhalb des Krankenhauses starten kann, haben Betroffene am Klinikum Wels die Möglichkeit, diese Form der Betreuung in der Sprechstunde des sozialpsychiatrischen Ambulanzzentrums (SPAZ) wahrzunehmen.

Gut Essen, besser Leben

Vor allem bei leichteren, durch psychosoziale Belastungen verursachten Formen der Depression kann jeder Betroffene selbst Maßnahmen ergreifen, um eine Besserung zu erzielen. „Neben dem Beginn einer Psychotherapie haben gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung einen hohen Stellenwert“, so Katharina Glück.
In einer 2019 veröffentlichten Studie zum Thema Ernährung und Depression bei jungen Erwachsenen ergeben sich deutliche epidemiologische Hinweise, dass einseitiges Ernährungsverhalten in Verbindung mit dem Auftreten von Depressionen steht.

Aktuelle Daten zeigen wiederum, dass sich die mediterrane Kost positiv auf die Psyche auswirkt und zudem einer Demenzerkrankung vorbeugt. Auch für Ausdauersport und Yoga konnten positive Effekte gezeigt werden.

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