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"Ein Spiegelbild für die Beziehung" Warum Küssen so wichtig ist

06. Juli 2020, 00:04 Uhr

Heute ist internationaler Tag des Kusses: Es ist gesund und macht glücklich – dennoch sollte man in Zeiten von Corona mit dem Bussln noch ein bisschen vorsichtig sein.

Der Puls beschleunigt, der Blutdruck steigt. Ein Hormon-Cocktail flutet den Körper, darunter Oxytocin, Serotonin und Dopamin, bekannt als Kuschel- und Glückshormone. Die körperlichen Auswirkungen von Küssen sind gut erforscht. Und dennoch wird die jahrtausendealte Kulturpraxis zu wenig beachtet, sagt der deutsche Psychotherapeut und Buchautor Wolfgang Krüger. "Küssen wird wie die kleine Schwester der Sexualität behandelt. Doch das Gegenteil ist der Fall: Küssen ist für Paare viel wichtiger."

Es sei ein wahres Spiegelbild für den Zustand einer Beziehung. Viele Partner würden sich Sorgen machen, dass ihre Sexualität einschlafe. Das erste Indiz für Probleme in der Beziehung seien aber fehlende Küsse.

"Das mag vielleicht seltsam klingen, aber Küssen ist etwas viel Intimeres als Sex. Sexualität kann auch sehr distanziert sein, indem ein Programm abgespult wird", sagt Krüger.

Beim Küssen müsse man sich dagegen auf sein Gegenüber einlassen, spüre sein Tempo, seinen Geruch und Geschmack. "Beim Küssen merkt man, ob das Gegenüber einfühlsam ist und soziale Antennen hat. Gleichzeitig gehört zu einem guten Kuss Leidenschaft und die Fähigkeit, sich zu steigern."

Legendäre Küsse

"Ein Spiegelbild für die Beziehung" Warum Küssen so wichtig ist
Breschnew/Honecker Bild: ASSOCIATED PRESS

 

"Ein Spiegelbild für die Beziehung" Warum Küssen so wichtig ist
Hochzeitsbussl von Diana und Prinz Charles Bild: APA/AFP

 

"Ein Spiegelbild für die Beziehung" Warum Küssen so wichtig ist
Hochzeitskuss von Prinz Harry und Meghan Bild: Reuters

 

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Die Trumps verliebt Bild: Reuters

 

"Ein Spiegelbild für die Beziehung" Warum Küssen so wichtig ist
Ex-EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker küsst gern Bild: Reuters

 

"Ein Spiegelbild für die Beziehung" Warum Küssen so wichtig ist
Fürst Albert und Ehefrau Charlene Bild: EPA

 

"Ein Spiegelbild für die Beziehung" Warum Küssen so wichtig ist
Siegerkuss in New York nach Kriegsende

 

"Ein Spiegelbild für die Beziehung" Warum Küssen so wichtig ist
Liebe im Film (Vom Winde verweht) Bild: dpa/dpa

 

"Ein Spiegelbild für die Beziehung" Warum Küssen so wichtig ist
Kuss in Zeiten von Corona Bild: Reuters

Drei Busserl pro Tag

Ob flüchtiges Gute-Nacht-Bussi oder romantisches Schmusen – durchschnittlich küssen Menschen etwa zwei bis drei Mal am Tag. Wer 70 Jahre alt wird, hat etwa 76 Tage seines Lebens mit Küssen verbracht. Wer annimmt, dass Küssen in allen Teilen der Welt verbreitet sei, hat trotzdem weit gefehlt. Eine Studie des Kinsey Instituts an der Indiana University ist 2015 zu dem Ergebnis gekommen, dass romantisches Küssen nur bei 46 Prozent der 168 untersuchten Kulturen verbreitet ist. Insbesondere im Mittleren Osten, in Nordamerika und Europa werden demnach viele Bussis verteilt. Bei afrikanischen Kulturen südlich der Sahara, auf Neuguinea oder in Zentralamerika spiele der mit Liebe und Sexualität verbundene Kuss eher keine Rolle.

Die Studie ist nur eine von vielen wissenschaftlichen Untersuchungen rund ums Küssen. Mit der Philematologie gibt es sogar einen ganzen Wissenschaftszweig, der sich damit beschäftigt. Schon in den 1960er-Jahren hat eine deutsche Langzeitstudie erstaunliche Ergebnisse zutage gefördert. Ehemänner, die ihrer Frau in der Früh einen Abschiedskuss geben, lebten durchschnittlich fünf Jahre länger, schrieben die Forscher damals. Neuere Studien belegen etwa, dass die meisten Küsser ihren Kopf nach rechts neigen und dass Küssen Heuschnupfen und Dermatitis verringern kann.

Warum küssen wir eigentlich

Warum Menschen mit dem Küssen angefangen haben, ist nicht abschließend geklärt. Der bereits verstorbene Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt vermutete dahinter einen wenig romantischen Grund: Die frühen Menschen hätten Nahrung vorgekaut und sie anschließend ihrem Nachwuchs in den Mund geschoben. Andere Forscher meinen dagegen, dass sich unsere Vorfahren ähnlich wie Tiere im Intimbereich beschnüffelt haben – und ihre Kontaktversuche mit der aufrechten Haltung nach oben verlagert haben.

Heute ist bekannt, dass sich auch einige Tiere küssen. Affen und einige Fischarten pressen ihre Lippen bzw. Mäuler gegeneinander. Das sei dennoch etwas ganz anderes als bei Menschen, sagt Wolfgang Krüger. Für ihn seien Kussrituale vor dem Einschlafen oder zum Abschied genauso wichtig wie leidenschaftliche Küsse.

Und wie sieht es in Zeiten von Corona, Abstandsgeboten und Gesichtsmasken aus? Krüger beobachtet in Therapiesitzungen zumindest bei Paaren zwei gegenläufige Auswirkungen. "Manche reden wieder viel mehr miteinander und küssen sich auch häufiger." Andere kommen mit der Zwangsnähe nicht klar, streiten sich ständig und haben keinen Körperkontakt mehr.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 06.07.2020 15:37

Hochzeitsbussl von Diana und Prinz Charles

einer der SCHLIMMSTEN BETRÜGER denn schon damals hat er Diana hintergangen

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 06.07.2020 14:08

Küssen nur im eigenen Haushalt!

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2good4U (17.629 Kommentare)
am 06.07.2020 12:28

"Ehemänner, die ihrer Frau in der Früh einen Abschiedskuss geben, lebten durchschnittlich fünf Jahre länger, schrieben die Forscher damals."

Ja, und das liegt natürlich am Küssen, oder?

Eine von mir frei erfundene Studie besagt dass Ehemänner, welche mit 20 heiraten und ihre Ehefrau 80 Jahre lang täglich küssen mindestens hundert Jahre alt werden!

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 06.07.2020 06:42

Ein super Beitrag der Gesundheitsredaktion

Warum wohl, ihr Wabbler?

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