EEG ohne Gel-Kleckserei
Die Messung von Gehirnaktivitäten, die Elektroenzephalografie (EEG), könnte künftig viel einfacher werden.
Statt der üblichen Elektroden, die mit einem Gel an die Kopfhaut geklebt werden müssen, können dünne Abziehbilder dienen.
Francesco Greco, Leiter des Laboratory of Applied Materials for Printed and Soft Electronics am Institut für Festkörperphysik der TU Graz entwickelte mit französischen und italienischen Kollegen leitfähige Polymere, die mit einem Tintenstrahldrucker auf handelsübliches Tattoo-Papier gedruckt werden. Die Tattoos sind 100-mal dünner als menschliches Haar. Sie passen sich an Unebenheiten der Haut an und sind am Körper kaum wahrnehmbar. Außerdem handelt es sich bei den Papiertattoos um Trocken-Elektroden. Sie funktionieren ohne Gel, also ohne Flüssigkeitsschnittstelle, und können nicht austrocknen. Sie eignen sich somit gut für die Langzeitmessung. Selbst Haare, die durch das Tattoo hindurchwachsen, behindern die Signal-Aufzeichnung nicht.