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Die neue Wanderlust

Von Valerie Hader, 27. Mai 2020, 00:04 Uhr
Wandern Wanderung
Bild: OÖTourismus

Endlich wieder hinaus in die Natur, endlich wieder in Bewegung: Warum Wandern glücklich macht – und was man vorher alles bedenken (und einpacken) sollte. Dazu gibt’s gleich zwei Tourenvorschläge vom Profi.

Wandern trainiert die Ausdauer, wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus und stärkt die Immunabwehr. Und das ist längst nicht alles. Bewegung an der frischen Luft ist nicht nur gesund, sondern auch Balsam für unsere Seele, sind sich Philosoph Albert Kitzler (www.massundmitte.de) und Tourenführer Robert Hartl einig. Die OÖN haben nachgefragt, warum das so ist und wie – und wo – man gleich eine große Portion Glücksgefühl tanken kann.

OÖN: Warum macht Wandern glücklich?

Albert Kitzler: Abgesehen von dem Ausstoß hormonaler Glücksbotenstoffe allein durch die körperliche Anstrengung, gibt es dafür mehrere Gründe. Das Heraustreten und der Abstand vom Alltag, die intensiven Natureindrücke, das Einswerden mit der Natur, ihre Stille und Schönheit führen uns zurück in unsere Mitte. Die Weite der Aussicht am Gipfel öffnet und erweitert auch den geistigen Horizont und setzt den Blick frei für neue Ideen und Lebensperspektiven. Die Erhabenheit und Größe eines Bergpanoramas wiederum macht uns demütig. So werden wir empfänglich und dankbar für das, was wir sind und haben.

Profitieren wir in schwierigen Zeiten wie diesen besonders davon?

Ich denke ja, weil wir angesichts der Schwere der Krise dasselbe Gefühl des Ausgeliefertseins und der Abhängigkeit von der Natur empfinden, das wir beim Wandern erleben. Dieses Gefühl lehrt uns – bei aller Last – aber auch, dankbar zu sein für das Erfreuliche, was uns neben Unerfreulichem jeden Tag widerfährt. Wandern ist dabei ja auch ein Spiegelbild des Lebens – es geht ums Aufbrechen und Loslassen, um Anstiege und Abstiege, um Durststrecken und das erhebende Gefühl, ein Ziel zu erreichen.

Und genau das brauchen viele Menschen wohl nach den Wochen zu Hause, die von Ungewissheit und oft auch von Ängsten begleitet waren.

Robert Hartl: Ja, jetzt geht es endlich wieder hinaus in die Natur, wir kommen in Bewegung, und das können die meisten gar nicht mehr erwarten. Nach den Ausgangsbeschränkungen und dem Gefühl des "Eingesperrtseins" ist die Sehnsucht nach Natur – und auch nach Freiheit – nun doppelt so groß. Jeder will jetzt raus an die frische Luft, in die Wärme, wo alles blüht und die Sonne scheint.

Wie gehen Anfänger das am besten an?

Das Wichtigste ist, sich eine Strecke auszusuchen, die der körperlichen Grundvoraussetzung entspricht. Mit anderen Worten sollte man eine Wanderung nur dann unternehmen, wenn man sicher ist, dass man sie auch gut bewältigen kann. Selbstüberschätzung ist nämlich nicht nur gefährlich, man verliert auch die Motivation, wenn der Weg nur noch mühsam und beschwerlich ist. Mein Tipp für Einsteiger: eine Wanderung durch das romantische Naturschutzgebiet Pesenbachtal in Feldkirchen an der Donau.

Und welche Tour eignet sich für "fortgeschrittene Wanderer?

Wer das nächste "Level" in Angriff nehmen möchte, dem empfehle ich eine Wanderung vom Bodinggraben in Molln auf die Ebenforstalm, die dauert zirka eineinhalb bis zwei Stunden, je nach Route. Und bei der Einkehr unbedingt den Topfen-Heidelbeer-Strudel probieren!

Wie lange muss man nun unterwegs sein, damit Wandern glücklich macht?

Das passiert sofort: Das geht ja schon los, wenn ich aus dem Auto, Zug oder Bus steige und die frische Luft spüre, die Sonnenstrahlen auf der Haut, die schöne Landschaft, wenn der Raureif glitzert – da brauch ich keine zwei Stunden warten.

Was muss in den Rucksack?

Auf jeden Fall ein Verbandspackerl. Immer dabei habe ich auch ein Leukotape aus der Apotheke – nicht zu verwechseln mit Leukoplast! Das Leukotape nehm ich sofort, wenn ich spüre, dass ich eine Blase bekomme. Das Klebeband ist aber generell praktisch und universell einsetzbar. Außerdem in meinem Rucksack: ein zweites Leiberl, auch eine Jacke ist nie ein Fehler – genauso wie ein Regenschutz.

Was gibt’s zur Jause?

Auf jeden Fall ein Getränk und der Rest nach Vorliebe. Ob Apfel oder Speckbrot, im Grunde geht es bei einer kurzen Tour ja auch um die Belohnung. Es ist einfach ein nettes Ritual, gemeinsam am Ziel zu jausnen. Nur Gipfelbusserl gibts vorerst noch keines – auf das müssen wir Corona-bedingt wohl noch eine Zeit verzichten.

  • Albert Kitzler: "Vom Glück des Wanderns", Verlag Droemer Knaur, 17,50 Euro
  • Arnulf Hartl, Christina Geyer: "Heilkraft der Alpen", Verlag Bergwelten, 22 Euro
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Valerie Hader
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