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Die Jungen schlafen immer schlechter

Von nachrichten.at/apa   14.März 2019

Der Welt-Schlaftag, der immer am letzten Freitag vor Frühlingsbeginn stattfindet, beschäftigt sich in diesem Jahr mit gesundem Schlaf bis ins hohe Alter ("Healthy Sleep, Healthy Aging"). "Die Sterblichkeitsrate für Schläfer unter sechs und über neuneinhalb Stunden ist erhöht", warnte Bernd Saletu, Leiter des Instituts für Schlafmedizin im Wiener Rudolfinerhaus. Im Alter nehmen die Gesamtschlafzeit ab, aber auch die subjektive Schlaf- und Aufwachqualität verändert sich. Das hat dann in Folge auch Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit, die Konzentration, das Gedächtnis oder die Feinmotorik älterer Menschen.

Aber auch Kinder und Jugendliche schlafen tendenziell immer weniger und vor allem sehr unregelmäßig, sagte Gerhard Klösch von der Universitätsklinik für Neurologie an der MedUni Wien. Dabei sind es weniger die organischen Schlafstörungen, sondern dass für Kinder und Jugendliche das Wachbleiben viel attraktiver sei. Dafür sorgen die Freizeitindustrie und vor allem digitale Endgeräte. Empfohlen sind zehn bis zwölf Stunden Schlaf für die Jüngsten. Doch die meisten ruhen nur acht Stunden.

Vom 2. bis 4. Mai treffen sich Experten in Gmunden, wenn die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin stattfindet. Es wird mit 250 Teilnehmern gerechnet, sagte Präsident der Gesellschaft und Leiter des Schlaflabors im Franziskus-Spital in Wien, Rainer Popovic.

Bald eine eigene Disziplin

Die Schlafmedizin, die sogenannte Somnologie, wird bald als eigene Disziplin in Österreich angeboten. Derzeit werden entsprechende Ausbildner sowie Ausbildungsstätten gesucht, sagte der steirische Schlafforscher Reinhold Kerbl. Die multidisziplinäre Spezialisierung soll etwa in einem halben Jahr angeboten werden. Die Schlafmedizin als eigene Disziplin aus der Taufe zu heben, war kein leichtes Unterfangen, da diese für sechs "Quellfächer" - Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Kinder- und Jugendheilkunde, Lungenheilkunde, Neurologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie - eingeführt wird. Dazu mussten alle Fachgesellschaften ihre Zustimmung geben.

Seit 2007 gab es Bemühungen dazu, erst 2016 durfte eine Spezialisierungsverordnung erstellt werden. Am 17. Dezember 2018 wurde die Genehmigung erteilt. Die Ausbildung wird 18 Monate dauern und enthält sowohl theoretische als auch praktische Inhalte. Eine Spezialisierungskommission wurde bestellt, der Kerbl vorstehen wird.

Für Patienten bedeutet die neue Disziplin ein Mehrwert, da sie rascher Hilfe bekommen werden. Die Aus- und Weiterbildung, die Untersuchungsstellen, die Diagnose und Therapie werden standardisiert und deren Qualität gesichert, versicherte Kerbl. Zudem soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit gesichert sowie die Wissenschaft und Forschung gefördert werden, um internationale Reputation zu erhalten.

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