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Dicker und träger nach Corona: Der mühsame Weg zurück zur alten Fitness

Von Ulrike Griessl, 09. Juni 2021, 00:04 Uhr
Dicker und träger nach Corona: Der mühsame Weg zurück zur alten Fitness
Österreichs Fitnessstudios haben durch die Corona-Pandemie 25 bis 30 Prozent ihrer Stammkunden verloren. Bild: John Harris Fitness

Experten raten zu vorsichtigem Wiedereinstieg ins Training, um Verletzungen zu vermeiden.

"Nach vielen Monaten ohne Training fühle ich mich nicht mehr wohl in meiner Haut", gesteht Karin Haidinger. Die coronabedingte Sperre ihres Fitnessstudios bescherte der 48-jährigen Linzerin fünf Kilo mehr auf der Waage. "Außerdem ist das Gewebe an Bauch, Beinen und Armen schlaffer geworden", sagt Haidinger. Vor Corona sei sie dreimal pro Woche ins Fitnessstudio gegangen. Während der Lockdowns zu Hause zu trainieren, dazu habe sie sich langfristig nicht aufraffen können. "Dafür war ich unter den Ersten, die zu trainieren begonnen haben, als wieder aufgesperrt wurde", sagt die Büroangestellte. Aber der Weg zurück zur alten Fitness und zur Wunschfigur sei hart.

Zusätzliche Kilos sind für so manchen Kunden von Fitnessstudios nicht das einzige Problem nach Corona, viele klagen auch über Schmerzen im Bewegungsapparat, wie Harald Graf von Kieser Training und Christian Zöbl von John Harris Fitness im OÖN-Interview erzählen.

OÖN: Über welche gesundheitlichen Probleme durch den erzwungenen Trainingsstopp klagen Ihre Kunden?

Christian Zöbl: Viele Kunden klagen darüber, während des Lockdowns zugenommen zu haben. Ein weiteres Stichwort, das oft fällt, ist körperlicher Verfall. Die meisten fühlen sich nach der langen Trainingspause nicht mehr wohl im eigenen Körper. Große Themen sind natürlich der Muskelabbau und daraus resultierende Haltungsschäden, Schmerzsyndrome und ein vermindertes Selbstbewusstsein. Außerdem hat das Fitnessstudio vielen auch als sozialer Treffpunkt gefehlt. Nach monatelanger sozialer Isolation genießen es unsere Kunden nun auch sehr, wieder andere Menschen beim Training zu treffen. Harald Graf: Nach dem Homeoffice klagen viele unserer Kunden zusätzlich zur Gewichtszunahme über Rückenschmerzen und Nackenverspannungen. In Kombination mit dem Muskelabbau wirkt sich das natürlich auch negativ auf die Gelenke aus.

Haben viele Kunden während der Pandemie zu Hause ein Ersatz-Fitnessprogramm gemacht?

Zöbl: Laut Aussagen unserer Kunden war anfangs die Motivation groß, alleine in den eigenen vier Wänden zu trainieren. Doch nach zwei bis drei Wochen war die Luft draußen und viele beschränkten ihr Bewegungspensum auf ein Minimum. Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen, aber wenn man im selben Raum arbeitet, schläft, isst und trainiert, wird es irgendwann sehr mühsam. Außerdem war bei vielen die Angst groß, Übungen falsch auszuführen und sich dadurch zu verletzen. Graf: Wir haben für unsere Kunden ein Online-Trainingsprogramm mit 21 Kräftigungsübungen als Kompensation für das Training an unseren Maschinen zusammengestellt. Das Feedback war sehr positiv, wir können aber nicht beurteilen, wie viel Prozent unserer Mitglieder dieses Angebot genutzt haben.

Hat auch die Trainingsmotivation unter der langen Pause gelitten?

Zöbl: Die Kunden, die uns treu geblieben sind, sind froh und dankbar, wieder in ihrer gewohnten Umgebung trainieren zu können und die vielfältigen Möglichkeiten eines Fitnessstudios, wie Gruppenkurse, Personal Training und unser umfangreiches Geräteangebot, nutzen zu können. Graf: Leider haben einige unserer Kunden durch die Pandemie und ihre Auswirkungen ihren Vertrag stillgelegt oder nicht mehr verlängert. Aber diejenigen, die nicht aufgegeben haben und wieder regelmäßig zum Training kommen, sind hochmotiviert.

Raten Sie Ihren Kunden, jetzt härter zu trainieren, um schneller wieder fit zu werden, oder soll man es nach der Pause eher langsam angehen?

Zöbl: Nach einer längeren Trainingspause kann man nicht erwarten, sofort wieder in die alte Form zurückzufinden. Am Anfang gilt: beim Training genau auf den Körper hören und geduldig sein. Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen müssen sich erst wieder an die Belastung gewöhnen. Wichtig ist es, anfangs an der Beweglichkeit und den technisch korrekten Bewegungsabläufen zu arbeiten. Erst dann kann langsam und kontinuierlich die Intensität wieder gesteigert werden. Steigt man zu rasant ins Training ein, besteht die Gefahr, von der Corona-Pause direkt ins Übertraining zu rutschen oder sich eine Verletzung zuzuziehen. Graf: Bei den ersten Trainingseinheiten sollte das Ziel sein, sich wieder an die Belastung zu gewöhnen und sich auf eine kontrollierte, langsame Bewegungsausführung über das gesamte Bewegungsausmaß zu konzentrieren.

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Autorin
Ulrike Griessl
Redakteurin Leben und Gesundheit

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2  Kommentare
2  Kommentare
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susisorgenvoll (16.665 Kommentare)
am 14.06.2021 14:20

Das wird sich wieder alles einspielen! Die Kunden werden sicher wieder zurück in die Fitnessstudios kommen. Wer hat nicht ein paar "Corona-Kilos" mehr auf den Rippen ...

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( Kommentare)
am 09.06.2021 09:37

Ich kann die Gründe für eine geringere Fitness aufgrund Corona nachvollziehen, doch sehe ich auch eine andere Perspektive: laufen, Rad fahren, etc. war genauso möglich wie sonst auch. Viele Leute hatten im Lockdown mehr Zeit als sonst. Es gibt im www, v.a. auf YouTube unzählige Trainings Videos, auch ohne equipment; davon viele follow along videos... und somit durchaus Möglichkeiten 👍

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