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Dicke Kinder: Mehr Kilos, weniger Selbstwert, mehr Probleme

Von OÖN, 29. September 2022, 00:04 Uhr
Dicke Kinder: Mehr Kilos, weniger Selbstwert, mehr Probleme
Jedes dritte Kind in Österreich ist übergewichtig. Bild: Colourbox

Soziale Faktoren spielen bei Übergewicht eine große Rolle – "Aktionsplan Gesundheit" soll Erleichterung bringen

Jedes dritte Kind in Österreich ist übergewichtig. Bei etwa zehn Prozent der Burschen und Mädchen lautet die Diagnose nicht einfach nur Übergewicht, sondern Fettleibigkeit (Adipositas). Dies sei immer auch Ausdruck eines "gestressten Systems", wie Daniel Weghuber, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Salzburg, berichtet.

Während etwa 70 Prozent des Körpergewichts genetisch bestimmt sind, werden zirka 30 Prozent vom Lebensstil beeinflusst. "Wenn wir über den Einfluss der sozialen Dimension sprechen, dann sprechen wir im Wesentlichen über diese 30 Prozent", sagt Kinderarzt Weghuber in einem Interview mit ORF.at.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Kinder aus Familien mit reduziertem Einkommen und niedrigem Bildungsabschluss der Eltern mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit von Übergewicht und Adipositas betroffen sind. Und: Kinder, deren Eltern übergewichtig sind, haben ein prinzipiell höheres Risiko, selbst übergewichtig zu werden, sagt Gesundheitswissenschafterin Rosemarie Felder-Puig von der Gesundheit Österreich.

Essverhalten in Familie lernen

Auch wie viel Zeit einer Familie gemeinsam zur Verfügung steht, spiele eine wichtige Rolle. Die Inaktivität bei Kindern und Jugendlichen sei zwar ein Kernproblem, habe aber auch mit den Ressourcen der Familie zu tun. Esskultur und gemeinsame Mahlzeiten hätten ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf das Essverhalten der Kinder, sagen Expertinnen und Experten.

So könnte eine Vielfalt an Lebensmitteln, die Kindern unterschiedliche Geschmackserlebnisse verschaffen, das Risiko, später übergewichtig zu werden, nachhaltig verringern.

Auch in der Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Wiener AKH beobachtet man seit Jahren einen Anstieg von jungen Patientinnen und Patienten mit Fettleibigkeit. Häufig erleben betroffene Kinder Stigmatisierung, Mobbing undAusgrenzung aufgrund ihres Körpergewichts. Geringes Selbstwertgefühl, Depressionen und autoaggressives Verhalten – sowie Essstörungen könnten die Folge sein. Doch Übergewicht ist neben einem kosmetischen und psychischen Problem auch ein physisches: Schon bei Kindern können Folgeerkrankungen wie Diabetes-Vorstufen, Bluthochdruck und Gefäßerkrankungen auftreten.

Aktionsplan Gesundheit

Um der Entwicklung gegenzusteuern, fordern Expertinnen und Mediziner nun die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für die Kindergesundheit, in dem auch umfassende Maßnahmen gegen Übergewicht von Kindern enthalten sein sollen.

Zudem soll ein Fitness-Programm der Österreichischen Gesundheitskasse Kinder und Jugendliche auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil begleiten. Zu dem Programm gehören neben Ernährungstherapie und Sportangeboten auch eine Psychotherapie und die engmaschige Zusammenarbeit mit den Eltern.

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7  Kommentare
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2good4U (17.615 Kommentare)
am 30.09.2022 14:36

Die Frage ist ab wann es als Kindesmisshandlung zählt?

Zur Erziehung gehört es auch auf die Gesundheit der Kinder zu achten.

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danadella (722 Kommentare)
am 29.09.2022 11:44

Die Initiative der Gesundheitskasse und der Aktionsplan sind sehr zu begrüßen, es stellt sich nur die Frage, wieviele Eltern betroffener Kinder auch mitmachen. Wer sich keine Zeit nimmt, mit seinen Kindern zu kochen und Bewegung zu machen, wird für solche Programme auch keine Zeit erübrigen. Das Sofa und der Fernseher/Computer/die Spielkonsole sind halt sehr verlockend.

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Utopia (2.555 Kommentare)
am 29.09.2022 08:15

Gestern wurde im TV bei der Programmvorschau auf die Sendung zum Thema 'Übergewicht' hingewiesen und gleich anschließend kam eine Werbung für eine süße Nascherei.
Die Werbung für Naschereien müsste genau so verboten sein wie die Werbung für Alkohol und Zigaretten.

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tulipa (3.265 Kommentare)
am 29.09.2022 11:43

Richtig, das Angebot ist überwältigend und überall, es braucht große psychische Stärke um dem zu widerstehen. Ich hatte es da einfacher: kein Taschengeld, wenn ich am frühen Nachmittag von der Schule heimging, waren die allermeisten Geschäfte geschlossen und zuhause gab es kaum Naschereien.

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fischersfritz (1.551 Kommentare)
am 30.09.2022 10:36

wie sagte unser Ex Bundeskanzler Kurz richtig: jeder hat sein eigenes Hirn! Wenn ich mein Hirn richtig einsetze, brauch ich nicht jeder Werbung nachrennen. Man muss nicht alles kaufen, was die Werbung präsentiert, gilt übrigens nicht nur für Essen. Was übergewichtige Kinder betrifft, so ist der Einfluss und das Vorleben der Eltern maßgebend.

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Utopia (2.555 Kommentare)
am 30.09.2022 14:24

Den größten Teil machen die Gene aus und die kriegen die Kinder von den Eltern, ob die Eltern wollen oder nicht.
Nicht nur was die Tendenz zum Speck ansetzen betrifft. In vielen Bereichen wird gerne ungeprüft behauptet, dass es am Vorbild der Eltern liegt, während tatsächlich die Gene die Ursache sind. Natürlich haben die Eltern "Schuld" wenn die Kinder deren Gene erben. Das ist die berühmte Erbsünde.

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grannysmith (954 Kommentare)
am 30.09.2022 18:24

Ja die Gene sind Schuld
Da kann man nix machen
Da braucht ma nix machen
Sollte man aber

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