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Diabetes-Pumpe macht vieles leichter

Von Valerie Hader   13.November 2019

Es war ein Schock", so beschreibt Gabi Reitmeier den Moment, als sie die Diagnose ihrer Tochter hörte – Diabetes Typ I. Christina war damals vier Jahre alt und ging in den Kindergarten. "Das war eine schreckliche Zeit, bis sich alles eingespielt hatte mit dem ganzen Blutzuckermessen und dem dauernden Insulin-Spritzen. Erst mit Schulanfang wurde es dann endlich besser", erzählt die Mutter.

An diese erste Zeit kann sich die heute 13-jährige Christina gar nicht mehr erinnern. "Da bin ich einfach hineingewachsen", sagt sie. "Aber ich glaube, ich bin dadurch auch früh selbstständig geworden", erzählt die junge Linzerin, die die Kreuzschwesternschule besucht. Seit September hat sie nun eine neue Insulinpumpe, die erst seit kurzem in Österreich zur Verfügung steht.

Wie die Pumpe funktioniert

Wie sie funktioniert, erklären Oberärztin Beate Biesenbach und Primar Wolfgang Högler von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Kepler Uniklinikum in Linz: "Man muss sich das so vorstellen: Menschen mit Diabetes müssen nicht nur Insulin zuführen, wenn sie etwas essen, sondern haben auch im nüchternen Zustand einen gewissen Grundbedarf, in der Fachsprache Basalbedarf genannt", so die Experten.

Die neue Pumpe, die erst für Kinder ab sieben Jahren infrage kommt, überwacht diesen Basalbedarf rund um die Uhr – und gibt je nach vorherrschendem Blutzuckerwert laufend die entsprechend benötigten Insulinmengen ab. "Das heißt, der Blutzucker sinkt nie unter den für den Patienten festgelegten Grenzwert", sagt Beate Biesenbach.

Die Pumpe, die mit einem Insulinvorrat für mehrere Tage ausgestattet ist, ist in etwa so groß wie eine Bankomatkarte und wird am Hosenbund befestigt, der dazugehörige Sensor und ein Katheter werden am Bauch fixiert.

"Die sind wie zwei kleine Pflaster mit einer Nadel drin", erzählt Christina Reitmeier. "Die stören mich gar nicht."

Rund-um-die-Uhr-Überwachung

Im Gegenteil: Mit der Pumpe sei vieles einfacher für die 13-Jährige. "Ich muss nicht mehr sechs bis sieben Mal am Tag spritzen. Früher hat mich das zum Beispiel immer gestört, wenn ich mit Freundinnen essen gegangen bin."

"Die Rund-um-die-Uhr-Überwachung ist aber auch eine Riesenerleichterung für die Eltern und nimmt ihnen die Angst – vor allem in der Nacht", weiß Beate Biesenbach aus ihrer Praxis.

Das kann Gabi Reitmeier nur bestätigen. "Früher musste ich meine Tochter oft aufwecken, um zu überprüfen, ob der Zuckerspiegel passt. Dank der Pumpe weiß ich, dass sie optimal versorgt ist, denn die schlägt Alarm, wenn etwas nicht passt."

Für die Zukunft hofft Oberärztin Biesenbach, dass die Pumpe weiterentwickelt wird – und dann auch für jüngere Kinder infrage kommt.

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24. April 2024