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Das sind die häufigsten Irrtümer über Gelsen

Von OÖN   19.Juni 2019

Sommerzeit ist Gelsenzeit. Viele Menschen sprechen 2019 bereits von einem echten Gelsenjahr – vor allem jene, die in den Gemeinden entlang der Donau, im Großraum Wien beziehungsweise entlang der March wohnen. Ökologe Bernhard Seidel führt den derzeitigen Gelsenangriff vor allem auf den sehr nassen Mai zurück.

Er und andere Experten erwarten für heuer österreichweit mehr als eine Billion Gelsen. "Das ist eine durchaus übliche Zahl", sagt Seidel, der unter anderem mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zusammenarbeitet, die ein Gelsenmonitoring betreibt.

40 verschiedene Arten

In Österreich gibt es laut Seidel 40 verschiedene Stechmückenarten, darunter eine relativ neue. Die asiatische Buschmücke ist erst vor zwei Jahren über den Wechsel eingewandert und mittlerweile flächendeckend in Niederösterreich verbreitet. Sie ist robuster als andere, entwickelt sich früher und stirbt später. Laut dem Experten, der ein Technisches Büro für ökologische Forschung und Landschaftshygiene betreibt, werden die Gelsen heuer bis Anfang Juli aktiv relativ lästig sein.

Es scheint, als wären diese Tiere nur auf der Welt, um uns Menschen zu ärgern. Doch das ist ein Irrtum. Laut Forschung haben sie eine wichtige Funktion für das Ökosystem, weil sie vielen Tieren als Nahrungsquelle dienen.

Aber das ist längst nicht der einzige Irrtum, der über Gelsen existiert.

Irrtum 1: Gelsen mögen besonders Menschen mit süßem Blut.

Süßes Blut gibt es in Wirklichkeit nicht. Allerdings hat die Zusammensetzung des Blutes einen Einfluss auf den Körpergeruch. Somit ist zumindest die Annahme nicht ganz falsch, dass das Blut etwas damit zu tun hat, ob die Gelse sticht oder nicht.

Irrtum 2: Gelsen werden durch Licht angezogen.

Im Gegensatz zu anderen Insektenarten lassen sich diese Tiere nicht durch Licht beeinflussen, da sie schlecht sehen. Sie orientieren sich vorwiegend an Gerüchen. Daher spielt es keine Rolle, ob das Licht in der Wohnung eingeschaltet ist oder nicht. Dass Gelsen am liebsten um den Kopf herumschwirren, liegt daran, dass dort der ausgeatmete CO2-Gehalt in der Luft am höchsten ist.

Irrtum 3: Die Kleidung hat keinen Einfluss auf Mücken.

Mücken meiden helle Kleidungsstücke eher. Auch lange Kleidung schützt vor Mückenstichen.

Irrtum 4: Frauen werden öfter von Gelsen gestochen als Männer.

Diese Behauptung stimmt nicht. Studien zufolge werden Männer genauso oft gestochen wie Frauen. Entscheidend ist nicht das Geschlecht, sondern Körperwärme, Schweißgeruch und der Atem.

Irrtum 5: Die Einnahme von Vitamin B1 schützt vor Gelsen.

Diese Art des Mückenschutzes ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Angeblich soll Vitamin B1 den Körpergeruch verändern, sodass Mücken das Weite suchen.

Irrtum 6: Gelsenstiche sind ungefährlich.

In Österreich stimmt die Aussage nur bedingt, denn Gelsen stehen im Verdacht, Borreliose zu übertragen. In tropischen Ländern können sie Malaria oder Dengue-Fieber übertragen. Mit dem Klimawandel könnten Gelsen mit diesen Krankheitserregern bald auch bei uns einwandern.

 

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