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Das sind die fünf "lästigsten" Leiden im Sommer

Von OÖN   08.August 2019

Statt den Sommer so richtig zu genießen, müssen viele Urlauber das Bett hüten. Grund dafür sind meist Viren und Bakterien, die gerade bei hohen Temperaturen gut gedeihen. Mediziner erklären, wie am sich am besten schützen kann.

Lebensmittelvergiftung

Rund 20.000 Österreicher erkranken jährlich an einer Lebensmittelvergiftung – die meisten Fälle passieren im Sommer. "Erreger wie Escherichia coli oder Salmonellen vermehren sich bei Wärme schneller. Je höher die Erregerkonzentration in den Speisen ist, desto weniger kann sich unser Immunsystem wehren", erklärt Universitätsprofessor Martin Clodi, Vorstand Innere Medizin der Barmherzigen Brüder in Linz. Besonders im Urlaub in exotischen Ländern ist die Gefahr von Magen-Darm-Problemen groß. Das liegt an den körperlichen Strapazen, an der klimatischen Umstellung, am ungewohnten Essen und mitunter auch an den geringeren Hygienestandards. Daher gilt: kochen, braten, schälen oder einfach nicht essen.

Wenn es einen erwischt hat, sollte man Durchfall und Erbrechen nicht sofort mit Medikamenten unterdrücken. "Die meisten Magen-Darm-Infekte kann der Körper nach zwei bis drei Tagen aus eigener Kraft wieder loswerden. Die Devise lautet: wenig essen und viel trinken", sagt Clodi. Antibiotika seien meist nicht notwendig. In heftigen Fällen sollte natürlich ein Arzt konsultiert werden.

Hitzschlag

Er trifft junge, gesunde genauso wie ältere und kranke Menschen. Ist bei jüngeren Personen meist eine körperliche Verausgabung bei Hitze der Auslöser, reicht bei Kindern, Älteren und Kranken oft schon ein zu langer Aufenthalt bei hohen Temperaturen. "Ein Hitzschlag ist immer ein medizinischer Notfall. Durch den Ausfall der körpereigenen Temperaturregulation ist der Körper nicht mehr in der Lage, sich durch Schwitzen zu kühlen. Die Körpertemperatur kann auf über 40 Grad ansteigen", sagt Fritz Firlinger, leitender Notarzt bei den Barmherzigen Brüdern.

Betroffene haben gerötete, trockene oder heiße Haut und einen schnellen, meist schwachen Puls. Erbrechen, Krämpfe und Kopfschmerzen können dazukommen. "Der Notarzt muss alarmiert werden. Bis zu seinem Eintreffen sollte man die betroffene Person an einem kühlen Ort hinlegen und Kopf und Körper kühlen. Wird die Person bewusstlos, muss sie in die stabile Seitenlage gebracht werden."

Augenreizung

"Die Ursachen für Augenprobleme im Sommer sind vielfältig: Es gibt beispielsweise Netzhautschäden durch zu viel Sonne oder Augenentzündungen durch verunreinigtes Badewasser", sagt Primar Peter Reinelt, Vorstand der Augenabteilung bei den Barmherzigen Brüdern. Bei Letzterem handelt es sich meist um eine akute, eitrige Bindehautentzündung, die mit antibiotischen Augentropfen therapiert werden kann. Gravierende Augenschäden können durch zu viel Sonne entstehen. "Daher ist es wichtig, stets eine Sonnenbrille mit entsprechenden UV-Filtern zu tragen", sagt Reinelt. "UVB-Strahlen begünstigen die Entwicklung des Grauen Stars.

Für die Netzhaut wiederum sind vor allem die langwelligeren UVA-Strahlen schädlich", sagt der Augenarzt. Folge könnte eine frühzeitig auftretende Makuladegeneration sein, die mit einem fortschreitenden Verlust der Sehfähigkeit einhergeht.

Erkältung

Heruntergekühlte Temperaturen in der Hotelhalle oder im Shopping-Center, draußen tropische Hitze. Im Sommer muss unser Immunsystem viel leisten, um mit den wechselnden Anforderungen zurechtzukommen. Enteroviren, die Hauptauslöser für sommerliche Erkältungen, haben da leichtes Spiel. Die oft verwendete Bezeichnung "Sommergrippe" ist aber falsch, weil eine Grippe immer durch Influenza-Viren ausgelöst wird und heftigere Auswirkungen hat.

Lästig sind Husten, Schnupfen und Heiserkeit aber auch im Sommer. Wenn es einen erwischt hat, hilft nur eines: viel Wasser und Tee trinken und sich gesund schlafen.

Blasenentzündung

"Jede zweite Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens einmal an einer Blasenentzündung, bei einem Fünftel der Betroffenen wird daraus eine wiederkehrende Krankheit", sagt Primar Lukas Hefler, Gynäkologie-Vorstand im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz. Häufige Auslöser seien Hitze, zu geringe Flüssigkeitszufuhr und verkeimtes Badewasser. Nasse Badekleidung kann das Leiden verschärfen. "Anhaltende Nässe hat einen stark kühlenden Effekt und führt dazu, dass sich die Blutgefäße im Körper zusammenziehen.

Der Unterleib wird mit weniger Blut versorgt, was wiederum die Abwehrkräfte beeinträchtigt. Bakterien haben einfaches Spiel", sagt Hefler. Im Fall der Fälle: viel trinken, um die Harnwege durchzuspülen. "Das hilft, die Bakterien auszuschwemmen."

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25. April 2024