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Das ist jetzt das Beste fürs Gehirn: "Kuscheln, bewegen, Neues lernen"

Von Barbara Rohrhofer, 01. April 2020, 00:04 Uhr
Manuela Macedonia
Sie verbringt derzeit ihre Zeit allein daheim und arbeitet auch von hier aus: Manuela Macedonia. Bild: Volker Weihbold

Hirnforscherin Manuela Macedonia über Dinge, die unser Gehirn jetzt braucht, um fit zu bleiben.

Wie kann ich mein Gehirn fit halten, wenn ich den ganzen Tag zu Hause verbringe? Was macht mich jetzt glücklich? Was soll ich tun, wenn mich die schlimmen Nachrichten über das Virus depressiv stimmen? Manuela Macedonia, OÖN-Kolumnistin und Hirnforscherin an der Johannes Kepler Universität Linz, beantwortete gestern viele, viele Fragen von OÖN-Leserinnen und -Lesern und machte Mut: "Gemeinsam schaffen wird das!"

Frau Professor, in den Medien wird derzeit sehr viel über die Einsamkeit der Älteren gesprochen. Die Jugendlichen vergisst man total. Meiner 15-jährigen Tochter gehen ihre sozialen Kontakte sehr ab, und sie hat wirklich große Angst, dass sie ihre Schulfreunde erst wieder im Herbst sehen darf.

Manuela Macedonia: Man muss den Kindern jetzt erklären, dass die soziale Distanz für uns alle schmerzhaft ist, sie aber nicht das Ende der Welt bedeutet. Man muss ihnen begreiflich machen, dass es derzeit ein großes Geschenk ist, wenn man gesund ist und zu Hause sein kann – und mit diesem Verhalten Leben rettet. Außerdem haben wir alle ein Dach über dem Kopf und Essen auf unseren Tellern. Aber natürlich treffen diese Pandemie und ihre Konsequenzen auch die Jüngeren. Das ist schmerzhaft. Noch dazu sind die meisten von ihnen in einer Welt aufgewachsen, in der immer alles jederzeit und immerzu möglich und verfügbar gewesen ist.

Ich hatte schon zwei depressive Episoden in meinem Leben. Sport im Freien war und ist für mich unglaublich heilsam. Was mache ich, wenn ich plötzlich nicht mehr raus darf?

Sie dürfen ins Freie und sollten das auch nutzen. Bewegen Sie sich, gehen Sie doch einfach jeden Tag flott spazieren – immer mit gebotener Distanz zu anderen! Das ist ein genialer Weg, das Stresshormon Cortisol abzubauen. Machen Sie die Bewegung in Zeiten der Krise zu Ihrer heilsamen Verbündeten. Das mache auch ich so, und ich kann sagen, dass es wirkt.

Mit welchen Mitteln kann ich in Zeiten von Corona mein Gehirn fit halten, ohne allzu viel zu sporteln? Hilft es beispielsweise, ein Kreuzworträtsel zu lösen?

Kreuzworträtsel machen ist gut, aber nicht genug. Ich kann mein Gehirn nur mit zwei Dingen effizient trainieren: einerseits mit Bewegung. Es reicht aus, flott spazieren zu gehen. Das ist ein gutes Mittel, wichtige Prozesse im Gehirn anzuregen. Richtig wirksam trainieren wir unser Gehirn andererseits auch, wenn wir Neues lernen.

Was kann ich in Zeiten von Corona denn Neues lernen?

Da gibt es genügend Möglichkeiten. Gerade die Jungen können auf der digitalen Plattform "Coursera" außerordentlich tolle Onlinekurse belegen und sogar Prüfungen ablegen. Ältere Semester sollten vielleicht mithilfe von YouTube Dinge erlernen, die sie schon immer machen wollten – das können durchaus auch handwerkliche Sachen sein. Für Senioren ist jetzt die allerbeste Zeit, mit ihrem Handy umgehen zu lernen. Vielleicht nehmen Sie sich vor, Apps zu installieren oder mit Ihren Enkelkindern via WhatsApp die Videotelefonie zu erlernen. Alles Dinge, die auch für ein Leben nach Corona durchaus hilfreich sind.

Hält das Lesen mein Gehirn fit?

Da kommt es darauf an, was Sie lesen. Wenn es anspruchsvolle Literatur ist, dann tun Sie Ihrem Gehirn etwas richtig Gutes. Wenn Sie auf Ihrem Handy nur Facebook-Kommentare lesen, kommt das Ihrer geistigen Fitness nicht gerade zugute.

Kann ich mit gesunder Ernährung auch etwas für meine geistige Fitness machen?

Es ist wichtig, in dieser Phase auf seine Ernährung zu achten und nicht achtlos irgendwas dahinzuessen. Man hat Zeit zum Kochen, aber bitte nicht zu viel! Obst, Gemüse, mageres Fleisch. Vom Süßen sollte es nicht zu viel sein.

Diese Einsamkeit ist doch sicherlich nicht gut, oder?

Dieses Alleinsein ist das Schlimmste an der ganzen Geschichte. Wer jetzt jemanden zum Kuscheln und Drücken hat, ist gut dran und sollte das schätzen. Da wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das eine zentrale Rolle spielt, wenn es um das Wohlbefinden geht.

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Autorin
Barbara Rohrhofer
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Barbara Rohrhofer

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1  Kommentar
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kpader (11.506 Kommentare)
am 07.04.2020 06:47

Sind das wirklich eure Sorgen? Traurig! Wie sollt ihr einmal unsere Elite werden.

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