Damit die Stimme nicht versagt
Die Stimmtrainerin Ingrid Amon erklärt, wie man Halsproblemen vorbeugt. Tipps zur Bekämpfung von Rachenentzündungen gibt die Kräuterexpertin Susanne Krubner.
Sobald die Temperaturen sinken, klagen immer mehr Menschen über Heiserkeit und Halsschmerzen. Die Stimme krächzt, manchmal bleibt sie sogar völlig weg. Gute Tipps, damit es nicht so weit kommt, hat die Moderatorin und Stimmtrainerin Ingrid Amon.
- Viel trinken: "Am besten Wasser oder ungesüßte Kräutertees trinken – nicht zu heiß und nicht zu kalt", rät Amon. Kohlensäurehaltige Getränke sollte man meiden, wenn man viele Besprechungen hat. Stilles Wasser ist laut Expertin bekömmlicher für die Stimme.
- Kaffee und Schwarztee: "Die beliebte Tasse Kaffee wärmt den Körper, wenn es draußen kalt ist, schadet aber der Stimme", sagt Amon. Kaffee würde die Kehle, ebenso wie schwarzer und grüner Tee, austrocknen. "Gut tun dem Hals hingegen Eibischtee und Spitzwegerich."
- Vermeiden soll man laut Expertin Pfefferminze in jeder Form – vom Dragee über den Kaugummi bis zum Tee. Generell sind "saure" Durstlöscher für die Stimmbänder nicht gut. "Zitrone liefert zwar Vitamin C, die Säure kann den Hals aber reizen, Räusperzwang und eine belegte Stimme können die Folge sein", warnt Amon.
Wenn der Hals bereits schmerzt
Manchmal lässt sich jedoch eine Halsentzündung trotz aller Vorsorgemaßnahmen nicht vermeiden. "Auch dann muss man nicht gleich zu Medikamenten greifen, es gibt gut wirkende Hausmittel", sagt die Kräuterexpertin Susanne Krubner von der Linzer Schutzengel-Apotheke:
Gurgeln mit Salbeitee: Dafür lässt man frischen oder getrockneten Salbei etwa zehn Minuten in heißem Wasser ziehen. "Ich empfehle, zu Salbei immer Eibischblätter zu mischen, um der austrocknenden Wirkung des Salbei entgegenzuwirken", sagt Krubner. Sobald der Tee ausgekühlt ist, so lang wie möglich damit gurgeln und dann ausspucken. Wichtig ist, dass man diesen Vorgang mehrmals pro Tag wiederholt, damit der Salbei seine entzündungshemmende Wirkung immer wieder entfalten kann. Wer Salbei nicht mag, kann auch mit Thymiantee gurgeln. Wichtig: Niemals mit heißen, sondern immer mit lauwarmen Tees gurgeln.
- Gurgeln mit warmem Salzwasser: Einen halben Teelöffel Salz in 250 Milliliter Wasser auflösen. Alle zwei bis drei Stunden mit der Lösung gurgeln.
- Ingwer kauen oder trinken: Von der frischen Ingwerwurzel eine Scheibe abschneiden, schälen und zerkauen. Man kann den Ingwer aber auch reiben und mit heißem Wasser aufgießen. Fünf Minuten ziehen lassen, mit etwas Honig süßen und den abgekühlten Tee in kleinen Schlucken trinken.
- Kräuterzuckerl: Das Lutschen von Zuckerln mit Salbei, Primel, Emser Salz oder Isländisch Moos regt den Speichelfluss an. Der Speichel enthält Abwehrstoffe, die Viren im Rachenraum bekämpfen.
- Topfenwickel: Der Topfen (egal mit welchem Fettgehalt) wird fingerdick auf die Mitte des Tuchs aufgetragen und in das Tuch eingeschlagen. Mit Hilfe eines weiteren Tuchs fixiert man den Wickel am Hals. Man kann den Topfen auch direkt auf die Haut auftragen. Mindestens 30 Minuten sollte der Wickel am Hals bleiben. Topfen wirkt entzündungshemmend. In kalter Form hat er auch einen kühlenden und schmerzlindernden Effekt, warmer Topfen wirkt entzündungshemmend und schleimlösend.
- Honig: Vor dem Schlafengehen einen Teelöffel Honig im Mund zergehen lassen, nach und nach schlucken. Für seine besonders antibiotische Wirkung ist der Manuka-Honig bekannt.