Cyberchondrie: Die Schattenseiten der digitalen Körpermessung
Atemfrequenz, Schrittanzahl, Blutdruck, Puls, Schlafzeiten, Gewicht, Fett- und Muskelmasse, die Anzahl der Kalorien der letzten Mahlzeit: Die Daten, die Menschen über ihren Körper erfassen können, scheinen heute zahllos.
Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass die Messungen fehleranfällig sind. Der Spruch "Zahlen lügen nicht" gelte hier nicht immer, sagt Soziologin Stefanie Duttweiler, Professorin an der Berner Fachhochschule, in der "Apotheken Umschau". Liegt man beispielsweise nachts flach atmend im Bett, misst der Schlaftracker womöglich trotzdem, dass man gerade schlummert. Denn das Tool reagiert auf Bewegungen. Zudem unterscheiden sich die Geräte in ihrer Leistungsfähigkeit.
Fördert Stress und Ängste
Die Nutzung von digitalen Geräten und Informationen aus dem Internet kann die Angst vor einer Erkrankung sogar fördern. Wer immerzu Daten auswertet und beobachtet, schürt womöglich schon vorhandene Ängste, dass etwas nicht in Ordnung ist, nur noch mehr. Experten haben dem Phänomen nun sogar einen eigenen Namen gegeben: Cyberchondrie, ein Begriff, der die Worte Hypochondrie (Angst vor Krankheiten) und Cyber (für digitale Medien) verbindet.