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Coronavirus: Was die meisten Opfer gemeinsam haben

05.Februar 2020

Das erste Todesopfer des neuartigen Coronavirus aus China steht stellvertretend für die inzwischen rund 490 Todesfälle: Der Patient war männlich, älter als 60 und schon vor der Infektion bei schlechter Gesundheit. Tatsächlich waren 80 Prozent der Todesopfer mindestens 60 Jahre alt und 75 Prozent litten an Vorerkrankungen, wie Chinas Gesundheitskommission mitteilte. 

Die Sterblichkeitsrate liegt demnach bei 2,1 Prozent. Das ist deutlich niedriger als die 9,6 Prozent bei der SARS-Epidemie vor 17 Jahren. 97 Prozent der Todesopfer stammten aus der Provinz Hubei, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus im Dezember vermutlich auf einem Tiermarkt erstmals auf Menschen übertragen wurde. Ohne sie läge die Sterberate den Behörden zufolge bei 0,16 Prozent.

Nach den bisherigen Angaben der chinesischen Gesundheitsbehörden ist über die Todesopfer bekannt, dass sie zwischen 36 und 89 Jahre alt waren - nur fünf von ihnen waren unter 60. Das jüngste Opfer, ein 36-jähriger Einwohner von Wuhan, wurde am 9. Jänner ins Krankenhaus gebracht und erlag zwei Wochen später einem Herzversagen, wie die Behörden von Hubei mitteilten. Ob er an Vorerkrankungen litt, ist nicht bekannt.

Baby betroffen

Viele der Patienten, die inzwischen das Krankenhaus wieder verlassen konnten, waren hingegen jünger. Am Mittwoch berichteten chinesische Staatsmedien über den Fall eines erst 30 Stunden alten Babys mit nachgewiesener 2019-nCoV-Infektion.

Viele der Patienten, die starben, litten schon vorher an chronischen Krankheiten wie etwa Diabetes oder Bluthochdruck. Ein 86-jähriger, der am 9. Jänner ins Krankenhaus kam, hatte außer hohem Blutdruck und Diabetes vier Jahre zuvor einen schweren Eingriff aufgrund von Darmkrebs. Eine 80-Jährige litt seit 20 Jahren an Diabetes und Bluthochdruck und zudem an Parkinson.

Nicht alle Todesopfer hatten Fieber

Derzeit wird bei allen Reisenden an Chinas Flughäfen, Zug- und Busbahnhöfen die Temperatur kontrolliert. Doch nicht alle Todesopfer hatten Fieber, bevor sie ins Krankenhaus kamen. Ein 66-Jähriger beispielsweise klagte am 22. Dezember lediglich über "Reizhusten" - rund eine Woche später litt er an Atemnot, Mitte Jänner musste er dann künstlich beatmet werden.

Gerade die unterschiedliche Schwere der Symptome bereitet den Experten Sorge: "Inzwischen ist klar, dass einige Menschen das Virus in sich tragen und ansteckend sind, aber nur sehr schwache Symptome haben oder gar keine", sagte Jeremy Farrar, der Leiter der britischen Gesundheitsforschungsstiftung Wellcome Trust. Das mache es so schwierig, geeignete Vorsorgemaßnahmen zu finden.

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28. März 2024