Corona: Wirksame Infusionstherapie
Monoklonale Antikörper sollen Krankheitsverlauf abschwächen.
Eine neue Behandlungsmethode für Hochrisikopatienten, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, wird in Oberösterreich etabliert. Mit 17. Jänner startet das Salzkammergut-Klinikum als erstes Krankenhaus im Land die Therapie mit "monoklonalen Antikörpern".
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich dadurch ein schwerer Verlauf beziehungsweise ein Aufenthalt im Spital oft vermeiden lässt. Im Kepler Universitätsklinikum Linz wurden im Rahmen einer Testphase bereits mehr als 200 Patienten mittels monoklonaler Antikörper-Therapie stationär oder ambulant behandelt.
Risikoreduktion bis zu 75 Prozent
"Auch wenn diese Behandlungen kein Ersatz für vorbeugende Maßnahmen wie die Impfung sind, so stellen sie doch eine sehr erfreuliche Erweiterung unserer Behandlungsmöglichkeiten und damit ein weiteres wichtiges Sicherheitsnetz dar", sagt Primar Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum. Studien haben für diese Therapieform eine vielversprechende Risikoreduktion im Ausmaß von 65 bis 75 Prozent gezeigt. Vorerst können in Oberösterreich wöchentlich etwa 650 Personen behandelt werden. Die Kosten pro Therapie bzw. einmaliger Infusion liegen derzeit bei rund 2000 Euro.
"Abgesehen davon, dass wir Hochrisikopatienten einen leidvollen und oft langen Klinikaufenthalt ersparen können, entlasten wir damit unsere medizinische Infrastruktur. Für uns ist diese Therapie einer von mehreren Hebeln, um die Krise zu bewältigen", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP).
Für Hochrisikopatienten
Monoklonale Antikörper (MAK) sind gegen das Virus gerichtet. Die biotechnologisch hergestellten Antikörper sollen das Andocken der Viren an Zellen verhindern und so die Infektion eindämmen. Sie können zur frühzeitigen Therapie bei mit SARS-CoV-2 infizierten Personen eingesetzt werden, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben (z. B. mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems).
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