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Blütenküche: Bunt und g’sund

Von Valerie Hader   28.April 2021

Der eigene Garten oder die Wiese nebenan ist eine wahre Schatzkarte voll wertvoller Pflanzen", sagt Expertin Doris Kern. "Viele Kräuter wirken heilkräftig in unserer Naturapotheke und die Blüten, die sind nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich ein Highlight. Und gesund sind sie auch", sagt die Mühlviertlerin, die einen Natur- und Kräuterblog betreibt und bereits mehrere Bücher geschrieben hat.

Den OÖNachrichten hat sie erklärt, was jetzt alles blüht und warum es sich "auf jeden Fall" lohnt, die essbaren Schönheiten einzusammeln.

Veilchen: Seine Heilwirkung wird schon seit der Antike geschätzt: Hippokrates empfahl die duftenden Pflanzen bei Kopfschmerzen und Melancholie, Pfarrer Kneipp empfahl sie bei Husten und Halsentzündungen. Bei Frühjahrserkältungen wirke ein Tee aus frischen Blüten wohltuend – auch die blutreinigende Wirkung tue im Frühjahr besonders gut, sagt Kräuterexpertin Doris Kern. Ein feiner Genuss wiederum sei die süße Veilchenbutter. Dazu zwei Handvoll der violetten Blätter klein schneiden, mit 150 Gramm weicher Butter, einem Päckchen Vanillezucker, 50 Gramm Staubzucker, etwas Zitronenabrieb und einer Prise Salz vermischen und die Masse im Kühlschrank fest werden lassen. "Hat einen herrlich feinen Geschmack."

Gänseblümchen blühen fast das ganze Jahr, die Blütenköpfchen schmecken süßlich-nussig und sind vitamin- und mineralstoffreich. Frische Gänseblümchen tun der Verdauung tut. "Gerade im Frühjahr wird so der Stoffwechsel wieder in Schwung gebracht."

Löwenzahn: Die nach Honig duftenen Blüten eigenen sich wunderbar zum Garnieren von Kuchen und Desserts oder auch Salaten. Als feines Gelee schmecken sie köstlich auf frischem Brot oder Gebäck. "Ein Stück blühende Frühlingswiese auf dem Frühstückstisch."

Apfelblüte: Die Blüten haben einen zarten blumigen Geschmack. Kandiert – also mit Zuckerlösung überzogen – verwandeln sie (genauso wie Veilchen oder Rosenblüten) jedes Dessert in ein Meisterwerk. Apfelblüten lassen sich aber auch in der Hautpflege einsetzen, sagt Doris Kern. Dazu zwei Handvoll frische Apfelblüten einen halben Tag antrocknen lassen und anschließend zerkleinern. Mit 50 Gramm Mandelöl in ein Glas geben und dieses verschlossen für drei Wochen an einem hellen, aber nicht vollsonnigen Platz ziehen lassen. Auf Wunsch mit fünf Tropfen Vitamin E vermischen.

Buch- und Rezepttipps

Löwenzahn-Gelee

  • Zutaten: 100 g abgezupfte Löwenzahnblüten (ohne das Grün), ¾ l Wasser, 375 g Gelierzucker 2:1, Abrieb und Saft von 1 Bio-Orange
  • Zubereitung: Blütenblätter ein paar Stunden trocknen, dann mit Wasser und Orangenabrieb erhitzen und 5 Min. kochen lassen. Über Nacht kalt stellen. Am nächsten Tag Blütenwasser abseihen, mit Gelierzucker und Orangensaft aufkochen, einige Minuten sprudelnd kochen lassen, nach der Gelierprobe in sterilisierte Gläser füllen.

Ein wunderbarer Salat

  • Wildkräuter der Saison und/oder frischen Salat mit essbaren Blüten wie Veilchen und Gänseblümchen garnieren. Dazu passt eine Honigvinaigrette wunderbar: 2 Teile Öl, 1 Teil Essig oder Zitronensaft, 1 TL Senf, 1–2 EL Honig und etwas Salz in ein Schraubglas geben und kräftig schütteln, bis eine cremige Mischung entstanden ist.
  • Rezept aus: Nicole Maurer: „Wildkräuterliebe“, Freya Verlag, 29,90 Euro

Petrus’ Blütencreme

Feines Dessert, das „himmlisch“ schmeckt.

  • Zutaten: Vanilleschote, 5 EL Schlüsselblumenblüten (aus dem Kelch gezupft), 1/2 l Hafermilch, 25 g Speisestärke, 3 EL Honig
  • Zubereitung: Ausgekratztes Vanillemark mit 4 EL Schlüsselblumenblüten in der Hafermilch kurz aufköcheln. Abkühlen lassen, Blüten abgießen. Speisestärke mit wenig Hafermilch anrühren und in die wieder erwärmte Schlüsselblumenmilch einrühren. Auskühlen lassen, Honig unterrühren und mit Blüten dekorieren.
  • Rezept aus: Ursel Bühring: „Blütenküche. Essbare Schönheiten sammeln und genießen“, Ulmer Verlag, 17,50 Euro
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29. März 2024