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Aufzeigen für Männergesundheit

Von Dietlind Hebestreit, 11. November 2020, 00:04 Uhr

An die Gesundheit zu denken, wenn man bereits Schmerzen hat, ist zu spät. Der November ist traditionell der Männergesundheit gewidmet. Ein Experte erklärt, worauf es ankommt.

Durchschnittlich werden Männer in Österreich 79 Jahre alt. Sie leben damit fünf Jahre kürzer als Frauen. Das hat teilweise genetische Ursachen. Andreas Krauter, leitender Arzt der Österreichischen Gesundheitskasse, erklärt: "Bei Männern ist das Immunsystem schwächer, und auch beim Stoffwechsel – etwa was die Harnsäure betrifft – reagieren sie anders. Frauen sind auch durch Hormone besser vor Gefäßerkrankungen geschützt." Schrauben, an denen man jedoch sehr wohl drehen kann, betreffen den Lebensstil. "Männer essen mehr Fleisch und Wurst, damit mehr Fett und Salz. Sie rauchen öfter. Während ein Viertel der Frauen mehrmals wöchentlich Alkohol trinkt, sind es bei den Männern 50 Prozent", so der Mediziner.

Bei Problemen Hilfe holen

Auch das risikoreichere Verhalten von Männern verschlechtert die Bilanz. So ist etwa das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, gegenüber Frauen um das 15- bis 17-Fache erhöht. Weil sich Männer bei psychischen Problemen oft nicht helfen lassen, sind sie auch Vorreiter bei den Selbstmorden: Bei den 15- bis 30-Jährigen ist fast jeder dritte Todesfall darauf zurückzuführen. Deshalb sollte man schon jungen Männern bewusst machen, dass sie sich bei psychischen Problemen so rasch wie möglich Hilfe holen sollen. Denn je früher ein Psychologe, Psychiater oder Psychotherapeut unterstützt, umso effektiver ist die Behandlung.

"Die Gesundheitskompetenz ist bei Männern schwächer ausgeprägt als bei Frauen", sagt Krauter. Mit der Erziehung für ein gesundes Leben müsse man bereits im Kindesalter beginnen. "20 der 79 Jahre leben die Österreicher mit chronischen Erkrankungen und Einschränkungen. Diesen Wert könnte man durch rechtzeitige Vorsorge verbessern", erklärt der Arzt, warum die Gesundheitskasse gezielt Männergesundheit in den Fokus rückt (mehr im Infokasten rechts).

Wie der Vater, so der Sohn

Natürlich sollte man auf akute Beschwerden reagieren. Doch auch wenn keine konkreten Probleme auftreten, sind gewisse vorbeugende Untersuchungen sinnvoll. Neben der jährlich möglichen Gesundenuntersuchung gibt es zahlreiche Vorsorgeprogramme. Dabei ist es immer sinnvoll, zu beobachten, welche Beschwerden Eltern und Großeltern entwickelt haben. Denn die Veranlagung für viele Erkrankungen wird weitervererbt. "Wenn zum Beispiel der Vater einen aggressiven Darmkrebs hatte, kann es schon sinnvoll sein, mit 25 oder 30 Jahren einen Spezialisten aufzusuchen und gemeinsam ein Vorsorgeprogramm zu erstellen", sagt Krauter.

Vorträge und Videos

Die Österreichische Gesundheitskasse stellt Bewegungsvideos zur Verfügung und veranstaltet kostenlose Online-Vorträge zur Männergesundheit, zu denen man sich unter www.gesundheitskasse.at/gesundbleiben anmelden kann. Fragen per E-Mail sind möglich.

Der Vortrag „Was kann ich als Mann im Alltag für meine Gesundheit tun?“ vom Leiter des Männerberatungszentrums Romeo Bissuti und von Allgemeinmediziner Ata Kaynar ist bereits online abrufbar.

12. November, 19 Uhr: Vortrag „Mann ist, was man isst – Wie gefährlich ist Bauchfett wirklich und was kann ich mit der richtigen Ernährung erreichen?“, Diätologe Johann Grassl.

18. November, 18.30 Uhr: Vortrag „Ärgermanagement – wie Mann seine Emotionen kontrollieren kann“, Thomas Zornig, Klinischer und Gesundheitspsychologe.

26. November, 19 Uhr: Vortrag „Standfest in die Zukunft – Sexuelle Leistungsfähigkeit des Mannes“, Karl F. Diehl, Facharzt für Urologie und Andrologie.

  • Psyche: Wenn einem viel im Kopf herumgeht und man nicht mehr gut schlafen kann, sollte man mit dem Arzt seines Vertrauens reden – je früher, umso besser, und in jedem Alter. Auch bei Potenzproblemen kann die Psyche eine Rolle spielen.
  • Augen: Getrübtes Sehen sollte ein Augenarzt kontrollieren. Es könnte sich um grünen oder grauen Star handeln.
  • Ohren: Hörminderungen beginnen oft schleichend, meist ab 50. Rechtzeitige Versorgung verbessert die Lebensqualität.
  • Zähne: Bei der jährlichen Mundhygiene kann der Zahnarzt auf aktuelle Mängel reagieren.
  • Herz: Kommt es zu Leistungseinschränkungen (Druck über dem Herz, Probleme beim Stufensteigen und beim Sex): Einen Experten aufsuchen.
  • Lunge: Raucher sollten bei Kurzatmigkeit den Lungenfacharzt aufsuchen und abklären, ob es sich um COPD handelt.
  • Darm: Zur Darmvorsorge sollte man ab dem 50. Geburtstags gehen. So lässt sich Krebs sehr oft verhindern.
  • Bauch: 40 Prozent der Männer sind übergewichtig. Bauchfett erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Zuckerkrankheit. Abnehmen gelingt mit einer Ernährungsumstellung und viel Bewegung – und professioneller Unterstützung.
  • Prostata: Ab 50 sollte jeder Mann zum Urologen gehen. Bei Problemen mit Potenz oder Harnlassen schon früher, und zwar zeitnah. Auch wenn Sex schmerzhaft ist, sollte man den Experten konsultieren. Wenn Prostatakrebs frühzeitig erkannt wird, kann man ihn besser behandeln, und auch die Potenz kann oft erhalten bleiben.
  • Haut: Besonders wer viele Muttermale hat, sollte sie jährlich kontrollieren lassen. Bei Veränderungen: Schnell aktiv werden!
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Autorin
Dietlind Hebestreit
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