Analfisteln möglichst früh behandeln
Analfisteln sind immer noch ein Tabuthema. Viele Betroffene versuchen daher, die häufigste Erkrankung des Enddarms "auszusitzen". "
Analfisteln heilen jedoch nicht von selbst aus", sagt Primar Christoph Kopf, Leiter der Abteilung für Chirurgie am Klinikum Schärding. "Kurzzeitig können Produkte wie Salben und Zäpfchen leichtere Beschwerden lindern, da sie lokal betäubend wirken. Meist ist zur Behandlung aber ein chirurgischer Eingriff notwendig."
Analfisteln stellen den Folgezustand eines Analabszesses, einer akuten Entzündung, dar. Jährlich werden sie bei zwei von 10.000 Menschen diagnostiziert. Betroffene bemerken häufig eine "Pickel-bildung", die durch wiederholte Schwellungen, eitrige Absonderung und zeitweilige Schmerzen auffällt, eventuell verbunden mit lokalen Hautreizungen und Juckreiz. Für die operative Entfernung stehen abhängig von der Lokalisation und dem Verlauf der Fistel verschiedene Verfahren zur Verfügung.
Eine möglichst frühzeitige Diagnose durch Inspektion, Abtasten, Untersuchung des Enddarms und ergänzend eine Ultraschalluntersuchung vereinfacht laut des Experten die Therapie und erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, einer Stuhlinkontinenz vorzubeugen.