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Alzheimer: Immunzellen treiben Zelltod im Hirn voran

16. Jänner 2020, 05:01 Uhr
Alzheimer: Immunzellen treiben Zelltod im Hirn voran
Es könnte bald neue Therapieansätze bei Alzheimer geben. Bild: colourbox

Diese neue Erkenntnis kann laut Forschung für die künftige Alzheimer-Diagnostik sowie neue Therapien enorm wichtig sein.

Bestimmte Immunzellen, die den Körper eigentlich schützen sollen, könnten auch eine Art Antreiberrolle bei Alzheimer-Erkrankungen spielen. Ein internationales Forscherteam mit Salzburger Beteiligung zeigte nun im Fachjournal "Nature", dass sogenannte CD8 T-Zellen das Gehirn von Erkrankten offenbar beeinflussen.

Diese T-Zellen sind Teil des Immunsystems, das der Körper im Laufe des Lebens durch die Auseinandersetzung mit Krankheitserregern aller Art ständig weiterentwickelt. Wenn dieser Zell-Subtyp aktiv wird, geben die Immunzellen Moleküle an ihre Umgebung ab, die Entzündungen anstoßen und den Zelltod einleiten. Eigentlich ist es ihre Aufgabe, Zellen, die mit Viren infiziert sind, oder auch Krebszellen unschädlich zu machen.

T-Zellen wirken im Gehirn

Der Gedanke, dass das Immunsystem auch eine Rolle im Gehirn spielen kann, wird in der Wissenschaft erst seit etwa zehn Jahren intensiver verfolgt. "Dass es sogar einen massiven Einfluss haben kann, wird zunehmend klarer", sagt der an der Publikation beteiligte Salzburger Neurowissenschafter Ludwig Aigner.

Das Team um Tony Wyss-Coray und David Gate von der Stanford University (USA), dem auch Forscher der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg angehören, fand nun heraus, dass ein Untertyp dieser CD8 T-Zellen bei Patienten mit Alzheimer oder einer Vorstufe zu der Erkrankung häufiger auftritt.

"Es deutet alles darauf hin, dass diese Zellen anscheinend außerhalb des Gehirns aktiviert, also scharf gemacht werden. Im Gehirn angekommen, werden sie entsichert und erhalten quasi die Lizenz zum Töten", erklärt Aigner. Besonders aktiv sind sie offenbar im Hippocampus, jener Region des Gehirns, die für das Erinnern zentral zuständig ist. Eine Rolle in dem Prozess des Scharfmachens der CD8 T-Zellen dürfte auch der Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfiebers, das Epstein-Barr-Virus, spielen.

Bessere Diagnose möglich

"Uns interessiert die Frage, was diese Zellen im Gehirn eigentlich tun und ob sie die Neuropathologie tatsächlich befördern", sagte Aigner. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass sie die Gehirnfunktion tatsächlich beeinflussen. "Es ist anzunehmen, dass sie dort Neuronen zerstören, aber wir wissen es noch nicht", so der Wissenschafter.

Ihre Anwesenheit könnte aber auch dabei helfen, Alzheimer in Kombination mit anderen Faktoren zukünftig vielleicht besser zu diagnostizieren. Stellen sich CD8 T-Zellen tatsächlich als Krankheitsantreiber heraus, könnte der Verlauf mit ihrer Blockade im Rahmen einer Therapie beeinflusst werden.

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