Affenpocken: Drei Fälle in Berlin, einer in Schweiz nachgewiesen
BERLIN/BERN. Auch in Berlin und in der Schweiz sind nun Affenpocken nachgewiesen worden.
Am Samstag unter Berufung auf Gesundheitskreisen von drei bestätigten Fällen in der Hauptstadt. Der erste in Deutschland war am Freitag bekanntgeworden. In der Schweiz wurde der Fall im Kanton Bern registriert. Der Fall wurde am Freitag gemeldet und hat sich nach Laboruntersuchungen bestätigt.
Der kantonsärztliche Dienst habe das Contact Tracing aufgenommen, um mögliche Ansteckungsketten nachvollziehen zu können, hieß es in einer Mitteilung der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektions des Kantons Bern. Die betroffene Person sei wohl im Ausland mit dem Virus in Berührung gekommen. Die erkrankte Person sei in ambulanter Behandlung und befinde sich zuhause in Isolation. Alle Kontaktpersonen seien durch das Contact Tracing informiert worden.
Bald erster Fall in Österreich?
Affenpocken treten hauptsächlich in Afrika auf und selten andernorts, was die gegenwärtigen Ausbrüche ungewöhnlich macht. Infektionen sind zuletzt etwa aus Großbritannien, den USA, Portugal, Spanien, Italien und Kanada gemeldet worden. In Österreich rechnen Experten in naher Zukunft mit den ersten Fällen. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel:
In Spanien gehen die Behörden derzeit der Vermutung nach, dass Partys der Gay Pride auf der Urlauberinsel Gran Canaria ein weiterer Ansteckungsherd für Affenpocken gewesen sein könnten. Das berichtete die Zeitung "El País" am Samstag unter Berufung auf Quellen im Gesundheitssektor. An der vor allem von Schwulen besuchten "Maspalomas Pride" nahmen vom 5. bis 15. Mai etwa 80.000 Menschen aus Spanien und vielen anderen Ländern teil, wie die Zeitung berichtete.
Männer aus Italien, aus Madrid sowie von der Nachbarinsel Teneriffa, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, sollen an den Feierlichkeiten teilgenommen haben. Intimkontakte sind ein möglicher Übertragungsweg für das Virus.
Bisher 30 Fälle in Spanien
Am Freitag hatten die Behörden die Madrider "Sauna Paraíso" geschlossen, weil sich auch dort mehrere Männer angesteckt haben sollen. In Spanien sind bisher 30 Affenpocken-Fälle nachgewiesen. Zudem gebe es weitere 23 Verdachtsfälle, berichteten Medien am Freitag. Zur Situation in Portugal schrieb die dortige Zeitung "Público", dass inzwischen 23 Fälle bestätigt seien. Der erste in Deutschland erfasste Infizierte war von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist - ob er sich in einem der beiden Länder ansteckte, war aber zunächst unklar.
Infektionen mit dem Affenpocken-Virus werden aus immer mehr Ländern gemeldet. Fieber, starke Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten, häufig auch Lymphknotenschwellungen sind mögliche Symptome. Typisch ist zudem ein vom Gesicht auf den Körper übergreifender Ausschlag. Selten treten Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auf.