Ärztekammer warnt vor Gentests für Zuhause
Das eigene Alzheimer- oder Parkinsonrisiko herausfinden oder das Erbgut auf Erbkrankheiten testen – das alles soll laut einigen Herstellern von Gentests für Daheim ("Direct-to-Consumer-Testing"/DTC) möglich sein. Durch intensive Werbung ist die Nachfrage nach diesen biochemischen und genetischen Tests in Österreich gestiegen. "Eine gefährliche Entwicklung, denn damit ist die Patientensicherheit gefährdet", warnt Hans-Christoph Duba, Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik am Kepler Universitätsklinikum und Fachgruppenvertreter für Medizinische Genetik der Oö. Ärztekammer.
Weil meist eine Speichelprobe des Anwenders direkt an ein Labor geschickt werde, gebe es keinen Kontakt zwischen Patient und Arzt, daher könne weder die Notwendigkeit eines Tests eingeschätzt, noch das Ergebnis von einem Mediziner beurteilt werden. "Damit drohen Fehl- und Überinterpretationen der Patienten", sagt Duba. Dazu komme, dass die Resultate unzuverlässig seien und Patienten mehr verunsichern als nützen würden.