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Zwei Jahrzehnte voller Schmerzen

Von Ulrike Griessl, 30. November 2011, 00:04 Uhr
Zwei Jahrzehnte voller Schmerzen
Bei immer wiederkehrenden Schmerzen im Unterleib kann »IC« dahinterstecken. Bild: colourbox

20 Jahre litt die Linzerin Christa Rammerstorfer an starken Unterleibsschmerzen und extremem Harndrang. Weil die Ärzte die Ursache ihres Leidens lange nicht erkannten, musste die heute 56-Jährige noch dazu 35 Operationen über sich ergehen lassen. Heute ist sie endlich schmerzfrei.

Erst vier Jahre nach den ersten Symptomen und einer Odyssee von Arztbesuchen erfuhr ich, was die Schmerzen und den schrecklichen Harndrang verursacht hat“, erzählt Rammerstorfer. Interstitielle Cystitis (IC), auch schmerzhaftes Blasensyndrom genannt, hat für die Linzerin das Leben über zwei Jahrzehnte hinweg fast unerträglich gemacht, ihr Kinder versagt und sie auch noch in die Frühpensionierung gezwungen.

„Als ich die Diagnose bekam, war ich zuerst erleichtert“, sagt Rammertorfer. Doch der Leidensweg der Linzerin war damit längst nicht beendet. Da die chronische Entzündung der Blasenmuskulatur nicht mehr zu stoppen und bereits weit fortgeschritten war, waren Folgeschäden unvermeidlich. Viele Operationen wurden notwendig. So musste beispielsweise neben vielen kleineren Eingriffen die rechte Niere entfernt werden. Das war für Rammerstorfer nach der Gebärmutter bereits das zweite Organ, das sie durch die Krankheit verlor.

2007 war schließlich auch die Harnblase derart in Mitleidenschaft gezogen, dass sie kaum noch funktionierte. „Ich galt als austherapiert, mir blieb nur noch die Möglichkeit, die Blase entfernen und sie durch einen umgeformten Teil des Dünndarms ersetzen zu lassen“, erzählt die leidgeprüfte Linzerin.

Heute ist sie froh über diesen Eingriff. „Nach so vielen Jahren kann ich nach dieser Operation endlich wieder ein normales Leben führen“, sagt Rammerstorfer. Sie muss nicht mehr 50 bis 60 Mal pro Tag auf die Toilette gehen und die Schmerzen, die die chronische Entzündung der Harnblase verursacht hat, sind verschwunden.

Um anderen Menschen zur Seite zu stehen, die ebenfalls an IC leiden, hat die 56-Jährige eine Selbsthilfegruppe gegründet. „Es ist mir sehr wichtig, Betroffene zu unterstützen, damit ihnen ein so langer Leidensweg wie meiner erspart bleibt“, sagt Rammerstorfer.

 

Interstitielle Cystitis (IC)

Bei Interstitieller Cystitis (IC, Painful Bladder Syndrome oder Schmerzhaftes Blasensyndrom) handelt es sich um eine chronische Blasenentzündung, die einen extremen Harndrang und starke Schmerzen im Bereich des Beckens und der Harnblase hervorruft.
In Österreich leiden etwa 10.000 Menschen an IC. Zu 95 Prozent sind Frauen betroffen. Bei einem Drittel der Erkrankten treten die ersten Symptome vor dem 30. Lebensjahr auf. IC ist bisher wenig erforscht und wird von vielen Ärzten nicht erkannt. Daher haben IC-Patienten häufig einen langen Leidensweg. Kommen Diagnose und richtige Therapie zu spät, müssen oft Gebärmutter und Harnblase entfernt werden. Wird IC rechtzeitig erkannt, kann die Entzündung oft gestoppt werden.
IC-Patienten sind durch die Schmerzen und den ständigen Harndrang in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Hilfe bietet Betroffenen der Verein ICA Österreich, www.ica-austria.at. Ansprechpartnerinnen sind in Oberösterreich Christa Rammerstorfer (ica.at-rammerstorfer@gmx.at) und Elke Hufnagl (elke.hufnagl@ica-austria.at).
Generell Hilfe für Menschen mit chronischen Erkrankungen bietet der Verein „Chronisch Krank“ (www.chronischkrank.at), Tel. 0676 / 74 51 151.

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