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Wenn Gesundes krank macht: Lebensmittelunverträglichkeit

Von Dietlind Hebestreit   19.Dezember 2012

Bauchweh, Blähungen, Verstopfung. Die Ursache dieser Symptome, die oft als Banalitäten abgetan werden, sind nicht selten Lebensmittelunverträglichkeiten gegen verschiedene Kohlenhydrate in der Nahrung. Der sogenannte „Reizdarm“, aber auch häufige Infekte, Ekzeme, Atembeschwerden, Folsäure- und Zinkmangel, chronische Müdigkeit, Kopf- und Gelenksschmerzen sowie Schlafstörungen werden bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten beobachtet. Immerhin können bis zu 25 Prozent der Menschen in Mitteleuropa Milchzucker, auch Laktose genannt, durch eine genetische Störung nicht richtig verdauen. Dabei wird das Spaltenzym für Milchzucker ab dem frühen Erwachsenenalter nicht ausreichend produziert. Laktose findet sich überwiegend in Milch und manchen Milchprodukten. „Bei Menschen mit unklaren Bauchschmerzen kann in bis zu 15 Prozent der Fälle auch eine Fruktose- oder Fruchtzucker-Unverträglichkeit die Ursache sein. Bis zu 10 Prozent der Betroffenen haben mit Sorbit in der Nahrung Probleme. Diese Unverträglichkeiten können auch kombiniert auftreten“, sagt Oberarzt Erwin Rezanka vom Landes-Krankenhaus Steyr.

Depression durch Kohlenhydrate

An der Universität Innsbruck entdeckten Ärzte, dass Kohlenhydratunverträglichkeit die Ursache für Depressionen sein kann. Kohlenhydrate, die im Dünndarm nicht verdaut werden können, führen zu einer explosiven Vermehrung von Dickdarmbakterien. Diese produzieren eine Reihe biogener Stoffe, die über die Blutbahn ins Gehirn eindringen und dort Symptome, unter anderem auch depressive Verstimmung hervorrufen. In manchen Fällen gelingt bei entsprechender Diät eine Besserung,

Die genannten Kohlenhydrat-Unverträglichkeiten lassen sich relativ einfach mittels Atemtest diagnostizieren. Bei Laktose-Unverträglichkeit gibt es einen verlässlichen Gentest, den das LKH Steyr anbietet.

Neuere genetische Untersuchungen haben Forscher auch für die Diagnose von Zöliakie, einer schweren Schleimhautschädigung im Dünndarm, entwickelt. Zöliakie wird durch Gluten, das in vielen Getreidesorten enthalten ist, verursacht. Eine Biopsie der Darmschleimhaut zur Diagnose kann durch diese Gentests in manchen Fällen vermieden werden.

Schwierig zu beweisen ist eine Histamin-Intoleranz, die zu Magen- und Darmproblemen, Kopfschmerzen und Atembeschwerden führen kann. Histamin ist oft in besonders hoher Konzentration in konservierten Nahrungsmitteln oder lange gereiften Produkten wie Rohschinken, Rotwein oder Camembert enthalten.

Die Zuweisung zu den Untersuchungen erfolgt durch den Haus- oder Facharzt.

 

Allergien

Neben Unverträglichkeiten sind auch Allergien gegen Lebensmittel häufig – zum Beispiel gegen Äpfel, Soja oder Erdnüsse. Bei Allergien bilden sich Antikörper, die im Blut nachweisbar sein können. Kombiniert wird die Diagnostik mittels Provokationstests der Haut beim Haut-, HNO- oder Lungenfacharzt.

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29. März 2024