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Warum Chlor "ins Auge geht"

Von Dietlind Hebestreit, 03. August 2016, 01:04 Uhr
Warum Chlor "ins Auge geht"
Bild: Colourbox

Schwimmbadkeime sind gefährlich für die Augen. Doch auch Chlor kann schädliche Verbindungen eingehen.

"Das Badehygienegesetz schreibt vor, dass wir das Wasser in den Becken desinfizieren. Das passiert mit modernen Mess- und Regelgeräten, die den pH-Wert messen und die richtige Menge an Chlor an das Wasser abgeben", sagt Thomas Lettner, Bereichsleiter der Linz AG, der für die Bäder zuständig ist. Ist der pH-Wert neutral, kann das Mittel seine optimale Wirkung entfalten. In den Bädern der Linz AG verlassen sich die Angestellten aber nicht auf die automatische Messung; zwei- bis dreimal pro Tag werden Proben händisch entnommen und überprüft.

Das Chlor befreit das Badewasser von Keimen, und das ist gut so. Denn Bakterien verursachen 80 Prozent aller infektiösen Hornhauterkrankungen am Auge, heißt es seitens der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Als möglicher Übertragungsort gilt das Schwimmbad. Denn trotz des Chlors im Badewasser sammeln sich Schmutzpartikel und Keime im Becken. Diese können in Hornhaut und Bindehaut des Auges eindringen und dort Entzündungen verursachen. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Betroffene den Augenarzt aufsuchen.

Chlor reagiert mit Urin

Doch Probleme mit den Augen werden auch direkt vom Chlor verursacht. Die zur Badewasserdesinfektion eingesetzte Chemikalie reagiert nämlich auch mit Urin, Schweiß und Schmutzpartikeln im Badewasser. Was dann entsteht, sind reizende chemische Verbindungen, die den schützenden Tränenfilm der Augen angreifen. Normalerweise klingen die Symptome nach wenigen Stunden ab. Augentropfen mit Tränenersatzflüssigkeit lindern das Brennen.

"Halten die Beschwerden länger als 24 Stunden an, sollten Betroffene unbedingt einen Augenarzt aufsuchen, um eine mögliche Infektion auszuschließen", rät Privatdozent Philip Maier, Leiter des Schwerpunkts Hornhaut- und Bindehauterkrankungen am Universitätsklinikum Freiburg. Zum Schutz der Augen rät der DOG-Experte zu einer gut sitzenden, abdichtenden Schwimmbrille: Diese hält nicht nur die aggressiven Substanzen, sondern auch Schmutz und Bakterien von den Augen fern.

Insbesondere Kontaktlinsenträger sollten ihre Augen schützen. "Beim Schwimmen ohne Brille kann sich die Kontaktlinse am Auge festsaugen", erklärt Maier. Dadurch könne es zu sehr schmerzhaften Abschürfungen an der Hornhaut kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich gefährliche Keime wie Akanthamöben oder Pilze unbemerkt in das weiche Material der Kontaktlinse einnisten und sich dort vermehren. Unbehandelt drohen in solchen Fällen bleibende Sehbeeinträchtigungen bis hin zur Erblindung. Moderne Schwimmbrillen mit geschliffenen Gläsern machen Sehhilfen im Wasser überflüssig. Wer gar nicht auf Kontaktlinsen verzichten möchte, sollte Tageslinsen verwenden und diese nach dem Schwimmbadbesuch entsorgen.

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