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Wandern wirkt Wunder

Von Von Claudia Riedler   17.September 2014

Bereits unsere Eltern und Großeltern wussten, dass Wandern gesund ist. Sie gingen in die Berge, weil es Körper und Seele gut tat. Dass sich die Bewegung in der Natur und in frischer Luft positiv auf ganz viele Bereiche der Gesundheit auswirkt, zeigen jetzt auch zahlreiche Studien. Wandern wirkt, sagen Wissenschafter.

Und die Wirkung ist größer, als erwartet wurde. Eine Untersuchung zum Gesundheitswandern des deutschen Wanderverbandes, durchgeführt von der Universität Halle-Wittenberg, zeigte etwa, dass sich bei jenen Personen, die sich regelmäßig bewegten, nicht nur das Gewicht und der Body Mass Index (BMI) verringerten, auch der Blutdruck und das Körperfett sanken. Und das schon innerhalb von sieben Wochen. Auch Ausdauerleistung und Koordinationsfähigkeit verbesserten sich bei den Wanderern deutlich.

Beispiel Blutdruck: „Die Verringerung war so deutlich nicht zu erwarten. Der systolische Wert fiel bei der Wandergruppe durchschnittlich von 151 auf 142, der zweite Wert von 92 auf 84“, sagte Professor Kuno Hottentrott vom Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung. Das Gewicht verringerte sich um 1,3 Kilo durchschnittlich.

 

Wandern ist gut für...

...das Herz-Kreislauf-System: Wandern ist Ausdauertraining in der Natur – und das stärkt in erster Linie das Herz-Kreislauf-System. Das zeigen zahlreiche Studien. Wandern ist damit auch eine wirkungsvolle Vorbeugung für Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht.

...Gelenke und Knochen: Die gute Durchblutung wirkt sich positiv auf Gelenke und Knochen aus. Wandern beugt Osteoporose vor, weil sich der Aufbauprozess der Knochen verbessert. Aufpassen müsse man aber, wenn man unter Knie- oder Hüftschmerzen leide und wenn nach kurzem Fußmarsch die Beine schmerzen, sagt Orthopäde Reinhold Dallinger (siehe hier).

...das Gehirn: Schon zehn Kilometer in der Woche spazieren gehen oder wandern hilft, den Gedächtnisverlust im Alter zu reduzieren. Das besagt eine Studie der Universität Pittsburgh. Das Wandern wirkt sich zudem positiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus.

...die Schönheit: Laut einer Studie der Universitätsklinik München nehmen Bergwanderer – durch den niedrigeren Sauerstoffgehalt in der Höhe – leichter ab als andere. „Die Höhenluft zügelt den Appetit“, erklären die Ernährungsmediziner. Wandern regt zudem den Stoffwechsel an, die Haut wird besser durchblutet – der Teint wirkt rosig.

...die Entwicklung: „Für Kinder trägt Bergwandern nicht nur zur psychischen und körperlichen Entwicklung bei, sondern auch zu einer ausgewogenen Lebenshaltung – etwa das gegenseitige Unterstützen in einer Seilschaft“, sagt Höhenmediziner Bernhard Haberfellner.

 

Wandern macht glücklich

„Grundsätzlich halte ich Bergwandern für eine der schönsten Lebenserfahrungen überhaupt“, sagt der Linzer Höhenmediziner Bernhard Haberfellner. Durch das Wohlbefinden erlange man eine Lebenshaltung und dadurch auch Gesundheit, wie sie Menschen in unserer gestressten Industriegesellschaft äußerst gut nutzen und brauchen können.

Wandern macht also glücklich, es verringert den Stress und hebt das Selbstbewusstsein. Die Wahrnehmung der Landschaft lässt das Gehirn auf Entspannungsmodus schalten, sagen Wissenschafter.

Eine Studie der Salzburger Universitätsklinik hat zudem ergeben, dass Wandern Depressionen verringert. Für die Untersuchung gingen 20 Patienten zwei bis dreimal die Woche wandern. Das Naturerlebnis zeigte neben der medikamentösen und psychologischen Behandlung einen zusätzlichen Effekt.

 

 

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