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Uni Wien stoppt Homöopathie, Linz beginnt damit

Von Barbara Rohrhofer   30.November 2018

Harte Zeiten für die sanften Naturheilmittel: Die Medizin-Uni Wien hat das Wahlfach Homöopathie gestrichen – mit der Begründung, die Lehrveranstaltung sei nicht mit dem Bekenntnis der Uni zur "evidenzbasierten" Medizin vereinbar. Auch auf der Homepage der MedUni Graz findet sich ein Hinweis darauf, dass "bis auf weiteres keine Homöopathie-Vorlesungen mehr stattfinden". In Innsbruck werden ebenfalls keine derartigen Veranstaltungen angeboten.

"Von Studenten gewünscht"

Die MedUni Linz hingegen bietet im Herbstsemester erstmals das Wahlmodul "Komplementärmedizin" an. Verantwortlicher ist Thomas Peinbauer, Allgemeinmediziner und Homöopath im Primärversorgungszentrum Haslach im Mühlviertel.

"Diese Lehrveranstaltung wurde von unseren Studenten bei einer Bedarfserhebung extrem nachgefragt", sagt Univ.-Prof. Andrea Olschewski, Vizerektorin für Medizin in Linz. "In diesem Modul werden Einsatzmöglichkeiten und auch die Grenzen von Komplementärmedizin im Verhältnis zur Schulmedizin behandelt. Es geht dabei um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema." So sei es den Studenten möglich, Themen wie Homöopathie zu bewerten. Die MedUni Linz halte sich dabei an die entsprechenden Ausbildungsrichtungen der Österreichischen Ärztekammer.

Völlig gegen die Homöopathie richtet sich die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz. Sie hat sich sogar für ein Verkaufsverbot in Apotheken ausgesprochen. Dies findet Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich, völlig überzogen und unbegründet. "Es gibt viele Menschen, die ein Interesse an Homöopathie haben, die sich nicht nur auf Globuli beschränkt, sondern eine komplementärmedizinische Richtung ist, die im Bereich der Selbstmedikation einen hohen Stellenwert hat."

Was ist Homöopathie?

Homöopathie ist ein Konzept, das der deutsche Mediziner Samuel Hahnemann Ende des 18. Jahrhunderts schuf, um mit verschiedensten, stark verdünnten Stoffen Krankheiten zu behandeln. Die Krankheitssymptome sollen dabei mit einer Substanz bekämpft werden, die möglichst ähnliche Symptome verursacht. Außerdem nahm er an, dass seine Mittel umso potenter werden, umso öfter man sie verdünnt. Die Europäische Akademie der Wissenschaften gibt immer wieder zu bedenken, dass es keinen Beleg für die Wirksamkeit gibt. Trotzdem ist Homöopathie in Österreich sehr beliebt, vor allem bei Kopfschmerzen und Erkältungskrankheiten.

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26. April 2024