Täglich 7400 HIV-Infektionen
Das Positive zuerst: Die Zahl der Aids-Neuinfektionen stagniert weltweit. Immer mehr HIV-Positive bekommen antivirale Medikamente.
Gebannt ist die Immunschwächekrankheit aber keinesfalls. Die UNO geht davon aus, dass sich pro Jahr noch immer mehr als 2,7 Millionen Menschen neu infizieren, das sind täglich 7400 Menschen (darunter 1200 Kinder!). Jeden Tag sterben 5500 Menschen an den Folgen der Immunschwäche-Krankheit.
Afrika ist noch immer der Aids-Kontinent schlechthin. Hier leben fast 22 Millionen HIV-Infizierte. Aids hat die durchschnittliche Lebenserwartung in Afrika bereits auf unter 40 Jahre gesenkt.
Aber auch in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und des Baltikums ist die Entwicklung dramatisch. Dort steht die Epidemie zwar noch am Anfang. Doch breitet sich das Virus explosionsartig im wachsenden Drogen- und Prostituiertenmilieu aus. Die Zahl der Neuinfektionen wird auf 250.000 pro Jahr geschätzt. Allein in der Ukraine haben sich im letzten Jahr mehr als 15.000 Menschen neu infiziert.
Aber auch für das westliche Europa schlagen die Ärzte wieder Alarm: Sie sprechen bereits von einer zweiten Welle der Epidemie. Denn die Angst vor Aids hat in den letzten Jahren wieder bedenklich abgenommen. Einerseits hat der „Aids-Schock“, der noch bis Mitte der neunziger Jahre gewirkt hat, nachgelassen. Andererseits hat das Wissen um die Behandelbarkeit der Krankheit vor allem bei Jugendlichen zu einem risikoreicheren Sexualverhalten geführt. Kondome kommen immer mehr aus der Mode.
Mehr Medikamente
Ermutigend ist aber der medizinische Fortschritt: Schätzungsweise 5,2 Millionen Menschen erhielten im letzten Jahr laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine lebensrettende HIV-Behandlung. Ein Jahr zuvor kamen erst vier Millionen HIV-Positive in den Genuss der sogenannten antiviralen Medikamente.