Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Schulmedizin und TCM sind ein erfolgreiches Paar

Von Dietlind Hebestreit   04.Oktober 2011

„Der Arzt kann Sie nicht jeden Tag füttern oder für Sie kochen“, appellierte die Ernährungsexpertin Shi Chun Wen beim Medbrunch im Linzer Diakonissenkrankenhaus an die Eigenverantwortung der Besucher. Lebensmittel seien nicht gut oder schlecht, sondern nur für den jeweiligen Menschen im Moment passend oder unpassend. Gesunde Ernährung zur Vorbeugung sei bequemer als von Krankheiten geheilt zu werden. „Denn dann brauchen Sie vielleicht Kräuter, und die schmecken richtig grausig“, so die Chinesin. Was sie von Schulmedizin hält: „TCM behandelt die Ursachen, Schulmedizin nur die Symptome. Aber wenn das Haus brennt, dann suche ich nicht nach den Ursachen, sondern rufe die Feuerwehr. Ich habe auch schon öfters Antibiotika genommen.“

In dasselbe Horn bläst Chen An Fu, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Diakonissen-Krankenhaus. Der Arzt mit 40 Jahren Berufserfahrung plädiert für ein respektvolles Miteinander der verschiedenen Disziplinen, so wie das heute auch in China passiere, wo die westliche Schulmedizin ihren fixen Platz habe.

„TCM sieht keinen Unterschied zwischen körperlichen und seelischen Faktoren, die krank machen“, sagte Rainer Kluger. Der Wiener Orthopäde erklärt: „Der kritische wissenschaftliche Geist hat der Akupunktur genützt, denn mittlerweile belegen zahlreiche Studien deren Wirksamkeit.“ So sei zum Beispiel bei Spannungskopfschmerz heute Akupunktur die Methode erster Wahl. Bei der Behandlung gewisser Knieschmerzen liegen westliche und fernöstliche Methode gleichauf. Manche schulmedizinische Behandlung – wie das Infiltrieren bei Rückenschmerz – falle laut Kluger bei der wissenschaftlichen Absicherung übrigens durch. Nachholbedarf an Studien herrscht bei manchen TCM-Methoden (Kräutertherapie, Tuina).

 

Traditionelle Europäische Medizin

Mit dem Begriff „Hausapotheke auf dem Teller“ umschrieb Gemüsebäuerin Gabi Wild-Obermayr gestern bei einer Pressekonferenz in Linz eine wichtige Sparte der Traditionellen Europäischen Medizin und Heilkunde (TEM/TEH), nämlich die gesunde Ernährung. „Viele Blumen, Kräuter und Gemüse werden seit jeher als Heilpflanzen eingesetzt. Diesem Wissen wurde mit der Traditionellen Europäischen Heilkunde ein Name gegeben“, sagte Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Das ganzheitliche, auf Vorbeugung basierende Konzept der TEM schöpft Wissen aus 2700 Jahren Heilkunst.

Neben der Ernährung spielen Wasser-, Bewegungs- und Kräutertherapien eine wichtige Rolle. Kombinieren lassen sich alle Methoden auch mit der Schulmedizin. Warum die TEM für Menschen in unseren Breiten besser geeignet sei, als die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin, Bericht links), erklärt Martin Spinka, ärztlicher Leiter der Marienschwestern: „Wir werden durch die Region geprägt, in der wir leben. Deshalb sind Medizin und Heilmittel, die hier entstanden sind, für uns passender.“  

copyright  2024
19. April 2024