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Schnelles Atmen hilft beim Erinnern

Von D. Hebestreit   30.April 2014

Zehn Menschen liegen in einem abgedunkelten Raum auf Matratzen. Neben jedem sitzt ein sogenannter Sitter – denn die Kursteilnehmer begleiten sich gegenseitig. Der erste Arbeitsauftrag: sich entspannen. Dabei unterstützen die Worte des Trainers und Musik aus aller Welt. Dann weist der Trainer die Kursteilnehmer an, tiefer und schneller zu atmen – durch den Mund oder die Nase, je nachdem, wie der Betreffende möchte.

"Was jetzt in das Bewusstsein tritt, soll dann stimmlich oder körperlich ausgedrückt werden", sagt Karl Stoixreiter. Der Psychologe und Psychotherapeut ist Mitglied einer Gruppe, die holotropes Atmen in Oberösterreich anbietet. Im Raum kann es jetzt laut werden oder leise bleiben – je nachdem, wie es den Teilnehmern entspricht. Die Sitter und Trainer begleiten den jeweiligen Prozess. Da wird festgehalten, mit Druck oder Zug am Körper gearbeitet. Wenn der Prozess ins Stocken gerät, können die Betroffenen Unterstützung anfordern.

In Richtung Ganzheit

Die Effekte dieser Methode sind erstaunlich: Das Alltagsbewusstsein tritt zurück und der Teilnehmer gleitet in erweiterte, sogenannte holotrope Bewusstseinszustände. "Holotrop bedeutet übersetzt ,sich in Richtung Ganzheit bewegend’", erklärt Angela Fischlmayr, die diese Technik ebenfalls anwendet. Der Teilnehmer gerät in eine Art Trance, die er durch die Atemintensität steuern kann. "In der Gruppe entsteht auch ein energetisches Feld, die Prozesse unterstützen sich gegenseitig", so die 56-jährige Psychotherapeutin, die auch Apothekerin ist. Der Mensch findet Zugang zu verschütteten Erinnerungen, zum Beispiel aus der Kindheit, von der Geburt oder sogar davor. Auch traumatische Erlebnisse tauchen auf. Damit sich der Teilnehmer nicht überfordert, sind immer Psychotherapeuten anwesend. Die Aussöhnung mit verdrängten Aspekten des Lebens werden möglich.

Doch neben dem zutiefst Persönlichem spüren die Teilnehmer auch eine Verbundenheit mit dem "großen Ganzen. Sie öffnen sich spirituell, manche berichten, dass sie mystische Erlebnisse haben oder "Das Göttliche erleben".

Wer das holotrope Atmen ausprobieren möchte, sollte normal psychisch und physisch belastbar sein. Vorher mit dem Arzt sprechen sollten Menschen, die zum Beispiel unbehandelten hohen Blutdruck haben. Nicht geeignet ist dies Methode für Schwangere oder für Personen in schweren Krisen.

Die nächste Veranstaltung über holotropes Atmen findet von 25. bis 27. Juli im Seminarhaus Breitenstein statt. Anmeldung: office@angela-fischlmayr.at oder www.stoxreiter.at, Info: www.holotrop-atmen.at

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29. März 2024